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Der Schafstall voller Licht und Klang

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Das Jugendblasorchester Ellwangen überzeugt mit Gefühl und Präzision.

Ellwangen. Zum ersten Mal veranstaltete das Jugendblasorchester Ellwangen sein Frühjahrskonzert in den Großen Stallungen auf dem Schloss Ellwangen. Eine sehr gute Wahl: Das Ambiente und der Klang haben positiv zum Gelingen des Konzertes beigetragen.

Das Jugendblasorchester spielt inzwischen dreizügig. Erst zum zweiten Mal war das neugegründete Unterstufenensemble auf einer Ellwanger Bühne zu hören, aber geboten haben sie Konzertbeiträge auf sehr hohem Niveau. Besonders gut gelungen waren die rhythmische Genauigkeit und die Intonation der dargebotenen Stücke. Beim ersten Marsch „Der lustige Winzer“ waren die Melodien genau herausgearbeitet und die Begleitstimmen haben sich dezent eingefügt. Der anschließende Slow-Rock und Tango waren stilistisch sehr gut getroffen und fein musiziert und nach lang anhaltendem Beifall gab es noch eine Zugabe. In atemberaubendem Tempo spielten die jungen Musikerinnen und Musiker noch einen Zirkus-Galopp von Johnnie Vinson.

Danach trat das zweite Ensemble des Jugendblasorchesters auf. Das Mittelstufenensemble begann seinen Konzertbeitrag mit zwei sich ähnelnden Werken: „Equinox“, und „Pasadena“. Die anspruchsvolle Begleitung mit komplizierten Rhythmen und prägnanten Akzenten haben sich sehr gut in den Gesamtklang eingefügt. Dies war auch bei der Ouvertüre „A Huntingdon Celebration“ zu hören. Ein mächtiger Eröffnungsteil wurde abgelöst von einer rasanten, scheinbar unendlichen Melodie, die durch alle Register des Orchesters geführt wurde. Besonders deutlich wurde die Qualität der nur 22 Musikerinnen und Musiker, wenn man die Bandbreite der Lautstärke vom kleinsten piano zum größten Forte betrachtet.

Der Höhepunkt war der Walzer „Rosen aus dem Süden“. Das Orchester hat in hervorragender Weise die langsame Einleitung in ein sich steigerndes Allegro geführt, das dann in den ersten Walzer übergegangen ist.

Alle Tempowechsel waren präzise, die Intonation perfekt und die Stimmung, die jeder der vier Walzer ausdrücken sollte, hervorragend getroffen. Ein Meisterstück!

Die folgenden Stücke der Oberstufe verlangten dem Orchester alles ab, was es an instrumentalen Fähigkeiten bieten kann. Sehr dünn instrumentiert über weite Strecken war „Aquarium“ von Johan de Meij, ein Stück Programmmusik in ganz besonderer Weise. Selbst lange leise und langsame Teile wurden souverän gespielt. Förmlich mittendrin war man beim Vulkanausbruch, den die „Göttin des Feuers“ hervorrief. Zwei Werke aus der Romantik schlossen sich an. Zuerst Gustav Holsts „Second Suite“.

Ganz großes Gefühlskino kam dann auf bei der Ouvertüre zur Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi. Musikalisch überragend gut dargeboten. Intonation, Klang, höchste Präzision selbst bei technisch schwersten Stellen waren perfekt. Über das ganze Konzert hinweg waren insbesondere die Schlagzeuger mit absolut präzisem Spiel am Gelingen des Ganzen besonders beteiligt. Das Dirigat des Dirigenten Wendelin M. Dauser ist unaufdringlich, zuweilen sparsam, aber doch fordernd, wenn es die Musik verlangt.

OB Dambacher und der Vorsitzende des Blasmusikverbandes, Hubert Rettenmeier, konnten 20 Jugendliche für 10-jährige Mitgliedschaft und einen jungen Erwachsenen für 20-jährige Mitgliedschaft beim Jugendblasorchester ehren.

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