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Ellwangen: Waffenkammer wird zum Jugendzentrum

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Von: Gerhard Königer

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Ein Teil des derzeitigen Juzeteams an der Küchentheke: (v.l.) Jamel Kohlberger, Max Mengemann, Margret Schreg, Jutta Jakob, Jörg Mayer.
Ein Teil des derzeitigen Juzeteams an der Küchentheke: (v.l.) Jamel Kohlberger, Max Mengemann, Margret Schreg, Jutta Jakob, Jörg Mayer. © Königer, Gerhard

Das JuZe hat auf dem Konversionsareal neue Räume bezogen. Wo zu Bundeswehrzeiten Gewehre und Pistolen lagerten, gibt es jetzt kreative Angebote und Musik.

Ellwangen. Das Jugend- und Kulturzentrum ist umgezogen, vom alten Gebäude am Mühlgraben, das zwischenzeitlich völlig eingeebnet ist, in die Reinhardtstraße 7, die ehemalige Waffenkammer der ehemaligen Kaserne. Hier, gegenüber von der EATA, soll sich nun die Ellwanger Jugendarbeit neu aufstellen.

Die Räumlichkeiten sind großzügig und bieten Möglichkeiten für vielerlei Aktivitäten. Vom großen Hof gelangt man über eine Treppe in das Obergeschoß und steht direkt im Jugendcafé, zu dem neben der Theke zwei Versammlungsräume gehören.  Im einen stehen momentan noch Tischkicker und Tischtennisplatte, im anderen Tische, Stühle, Couch und Sessel. Hier gibt es auch eine Bühne für Veranstaltungen.

"Das Café ist nicht ganz so groß wie der Veranstaltungsraum im alten Gebäude. Aber 50, 60 Personen kann man bei einem Konzert schon unterbringen", sagt JuZe-Leiterin Margret Schreg. Vom Café aus führt ein langer Flur zu zahlreichen weiteren Räumen: es gibt eine vollausgestattete Küche, eine Holzwerkstatt, ein Raum zum Töpfern, Zeichnen, Malen. Zwei Büroräume sind für die Mitarbeiter reserviert. Und einige Zimmer sind in ihrem endgültigen Zweck noch nicht festgelegt. Derzeit ist hier noch ein "Miniwarenhaus Glücksgriff" mit Second-Hand-Artikeln aufgebaut.

Am Ende des Flurs kommt man zu einem zweiten Treppenhaus, in das ein Aufzug eingebaut wurde. Großer Vorteil dieses Gebäudes: im Gegensatz zum "alten" Juze können hier auch Rollstuhlfahrer in alle Räume gelangen. es wurde sogar eine barrierefreie Toilette eingerichtet. Damit kann das Jugendzentrum nun auch integrative Aktivitäten anbieten.

Im Erdgeschoss gibt es auch einen großen Bandraum, den Musiker und Bands nutzen können. Er ist räumlich und akustisch besser, als die Möglichkeit, die im alten Jugendzentrum bestand.

Was dem Team in den Wochen seit dem Umzug aufgefallen ist: viele Jugendliche, die sonst zu den Öffnungszeiten vorbeikamen und das JuZe als Treffpunkt nutzten, sind bislang weggeblieben. Ob sie nur die neue Örtlichkeit noch nicht "entdeckt" haben oder ob sie sich grundsätzlich umorientiert haben, ist unklar. "Es ist tatsächlich eine Umgewöhnung. Wir sind hier auf dem Bildungscampus einfach aus dem Blick, weg von der Stadtmitte. Zufällig kommt hier niemand vorbei", schätzt Margret Schreg die Lage ein. Hinzu kommt: der Weg von der Stadt entlang der stark befahrenen Bundesstraße 290 ist für viele Eltern wohl zu gefährlich, um minderjährige Kinder einfach loszuschicken, wie das am Schießwasen oft der Fall war.

"Das Gelände hier oben ist weitläufig und wirkt nicht sehr einladend", sagt auch Jutta Jakob. Es fehlen direkte Wegverbindungen, etwa zur Grünewaldstraße oder zur Karl-Stirner-Straße. Bislang ist die Reinhardtstraße noch eine Sackgasse, einen Durchgangsverkehr gibt es im Bildungscampus nicht.

Dafür haben die jungen Studierenden der EATA das JuZe bereits für sich entdeckt. Sie kommen immer wieder auf eine Tasse Kaffee oder zum Kickerspielen vorbei. Vielleicht entwickelt sich ja hier ein ganz neues JuZe, mit neuen Impulsen und neuen kulturellen Inhalten.

Wie man zum Jugendzentrum kommt

Das JuZe in der Reinhardtstraße 7 jetzt auch mit dem Stadtbus erreichbar mit der Linie 308 und der Haltestelle EATA direkt am Juze oder mit den Linien 304 und 305 Haltestelle Edeka Markt und einem kurzen Fußweg.

Das Café bietet Platz für 50 bis 60 Personen, wenn man bei Konzerten Stühle und Tische wegräumt.
Das Café bietet Platz für 50 bis 60 Personen, wenn man bei Konzerten Stühle und Tische wegräumt. © Königer, Gerhard
JuZe-Leiterin Margret Schreg auf dem Roller, mit dem man den langen Flur entlangflitzen kann.
JuZe-Leiterin Margret Schreg auf dem Roller, mit dem man den langen Flur entlangflitzen kann. © Königer, Gerhard
Kreativangebote beim "Tag der offenen Tür": von Malen, Zeichnen, Töpfern bis Holzbearbeitung stehen Werkstätten zur Verfügung.
Kreativangebote beim "Tag der offenen Tür": von Malen, Zeichnen, Töpfern bis Holzbearbeitung stehen Werkstätten zur Verfügung. © Königer, Gerhard
Das Interims-Jugendzentrum auf dem Konversionsgelände: Nach der Landesgartenschau soll die Einrichtung wieder zurück an den alten Standort am Mühlgraben ziehen.
Das Interims-Jugendzentrum auf dem Konversionsgelände: Nach der Landesgartenschau soll die Einrichtung wieder zurück an den alten Standort am Mühlgraben ziehen. © Königer, Gerhard

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