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Essen, trinken und singen

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Von: Gerhard Königer

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gek © opo

Gerhard Königer über kulinarische Besonderheiten zu Fasnachtssonntag in Ellwangen.

was isst man denn, wenn die „Schwarze Schar“ kommt? Bevor jemand auf die Idee kommt, diese Frage zu stellen, werde ich sie schnell beantworten: Eigentlich ist ja nur der gesottene Schweinskopf wirklich stilecht. Das Zeichen, mit dem „der Pennäler Schnitzelbank“ ihre Verslisten stempelt und damit als Original kennzeichnet, ist nämlich ein Schwein. Der Sauorden ist die Auszeichnung für die Sauritter und deren Lieblingsessen ist der gesottene Schweinskopf. Wie der schmeckt? Wer schon einmal bei einem Schlachtfest dabei war und das „Bäckle“ oder den „Rüssel“ auf den Teller bekam, weiß es genau.Nun ist es nicht ganz einfach am Abend des Fasnachtssonntags in einem Ellwanger Lokal einen Schweinskopf zu bekommen. Eher bekommt man noch einen Teller saure Kutteln. Der Kalte Markt ist ja noch nicht so lange her. Nein ehrlich: es gibt kein typisches Gericht für den Fasnachtssonntag in Ellwangen. Im Grunde genommen besteht da sogar eine echte Marktlücke, die den Ellwanger Gastronomen noch nicht aufgefallen ist.Man hat während des Einzugs schon Kinder beobachtet, die Ausstecherle in Domino-Form verschenkt haben. Aber die schwarze Tintenfischpasta als „Schwarze-Schar-Special“ auf die Karte zu setzen, darauf ist bislang noch keiner unserer italienischen Pizzabäcker gekommen. Egal was man nun in den Wirtschaften bestellt, man sollte sich genau überlegen, wann man es tut. Denn wer schon einmal einen Auftritt der „Schwarzen Schar“ erlebt hat, weiß genau, dass volle Biergläser vor den Vermummten nicht sicher sind. Die Schar hat immer durstige Kehlen, was vielleicht am vielen Singen liegt. Bei zu viel „Gaudeamus igitur“ bekommt man wahrscheinlich einen ganz trockenen Mund. Zeigt eine Peitsche auf das Glas Pils, das soeben die Bedienung auf den Tisch gestellt hat, dann sollte man deshalb nicht geizig sein. Lasst sie trinken. Und singen.

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