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Geflügelpest: Vergrämung statt Bejagung

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Von: Alexandra Rimkus

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Der angefressene Kadaver einer toten Graugans im Bereich des Vorbeckens beim Bucher Stausee.
Der angefressene Kadaver einer toten Graugans im Bereich des Vorbeckens beim Bucher Stausee. © Thomas Mönnig

Weitere Kadaver am Bucher Stausee entdeckt - Landratsamt setzt bei der Bekämpfung der Graugans auf sanfte Methoden.

Rainau-Buch. Nach dem Fund von drei toten Graugänsen, bei denen die Geflügelpest nachgewiesen werden konnte, hatte der Vorsitzende des Kreisbauernverbands, Hubert Kucher,  in unserer Zeitung "endlich" eine konsequente Bejagung der Vögel gefordert, um die unregulierte und ungebremste  Ausbreitung der Grauganspoplationen auf der Ostalb einzudämmen. Dazu hat sich jetzt am Donnerstag das Landratsamt in einer kurzen Stellungnahme geäußert.

Wie Pressesprecherin Susanne Dietterle mitteilt, bestünden in Bezug auf die Graugansjagd  hohe Hürden. Für die Vögel gelte eine lange Schonzeit, sie dürften lediglich im August und dann noch einmal von November bis Mitte Januar bejagt werden. Für eine weitergehende Bejagung wäre eine Schonzeitverkürzung durch Allgemeinverfügung des Landratsamts erforderlich, für die wiederum das Einvernehmen des Regierungspräsidiums Stuttgart eingeholt werden müsste. Da es sich beim Vorbecken am Bucher Stausee auch noch um ein ausgewiesenes Naturschutz- und FFH-Gebiet handelt, müsste darüber hinaus auch noch die höhere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium beteiligt werden. Dietterle verweist in diesem Zuge auf "Erfahrungen aus früheren Jahren und andernorts im Kreis". Diese hätten gezeigt, dass eine "weitergehende Bejagung letztlich keinen messbaren Erfolg hat, was die Dezimierung der Populationsgröße betrifft". Deshalb sei für den Bereich des Bucher Stausees auch keine Schonzeitverkürzungen verfügt worden. Stattdessen seien "alternative Methoden", wie Vergrämung oder Ablenkfütterung, empfohlen worden.

Derweilen wurden am Bucher Stausee weitere Kadaver von toten Graugänsen entdeckt. Unser Leser Thomas Mönnig sendete uns am Donnerstag Aufnahmen von Kadavern und berichtete in diesem Zuge von circa acht verendetet Graugänse, die in den letzten beiden Tagen am Ufer und am Wehr des Vorbeckens lagen. Wie man auf den Bildern erkennen kann, wurden die Kadaver bereits von anderen Tieren, womöglich Krähen, angefressen.

Wir wir bereits berichtet haben, sind sollten die Funde von toten Wasservögel, Greifvögel und Rabenvögel, bis auf Weiteres unbedingt bei der Gemeinde Rainau oder beim Veterinäramt gemeldet werden.  

Der angefressene Kadaver einer toten Graugans im Bereich des Vorbeckens beim Bucher Stausee.
Der angefressene Kadaver einer toten Graugans im Bereich des Vorbeckens beim Bucher Stausee. © Thomas Mönnig

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