- VonLars Reckermannschließen
Unterm Tarnnetz liegt Tobias Gärtner regelmäßig. Das macht er nicht aus einer militärischen Sehnsucht, sondern um ungestört Tiere beobachten zu können. Gärtners Hobby ist die Wildtier- und Naturfotografie.
Jagstzell. Wer auf Fotosafari gehen möchte, muss nicht nach Südafrika fliegen. Tobias Gärtners Krüger-Nationalpark liegt rund um Dankoltsweiler. Vor Sonnenaufgang oder zum Abend hin legt sich Gärnter meist auf die Lauer. „Dann ist das Licht fürs Fotografieren am besten“, sagt er. Er tauscht sich mit Jägern aus, um zu erfahren, wo es etwa einen Fuchs- oder Dachsbau gibt. Seine Tarnkleider legt er erst kurz vor dem Ziel an, um skeptischen Blicken von etwaigen Fußgängern aus dem Weg zu gehen. Morgens, aktuell so gegen 4 oder 4.30 Uhr, ist er sowieso alleine unterwegs. Wenn dann gegen 5.30 Uhr die Sonne aufgeht, geht Tobias Gärtner das Herz auf. Um die Tiere bloß nicht zu stören, muss er auch die Windrichtung beachten. Die Tiere sollen ihn nicht nur nicht sehen, sondern auch nicht riechen.
Oft liegt er stundenlang regungslos im Gras. Er genießt diese Ruhe. Kein Smartphone, das ihn ablenkt. Er ist dann im absoluten Einklang mit der Natur. Sein Lohn sind wunderschöne Wildtierfotos. Junge Füchse etwa. Die gucken sogar in die Kamera, weil sie einfach neugierig sind und noch nicht so viel Ehrfurcht vor Neuem haben. Selbst fast alltäglich zu sehende Tiere rückt Gärnter in ein melancholisches Licht. Da wäre die Stockente. „Ich mag die Stockente. Die Schönheit ihres grün schimmernde Kopfes, der Wassertropfen am Schnabel…“, der 41-jährige gelernte Speditionskaufmann und heutige IT-Mann ist ein Botschafter der Ostalb-Naturvielfalt.
Seine Bilder können Naturfreunde auf seiner Homepage unter „tobiasgaertnerfotografie.de“ sehen oder sie folgen ihm auf Instagram. Seine Leidenschaft beschreibt Tobias Gärtner im Podcast „Ein Glas mit Lars“.