Wo der Sumoringer bangt und die Verwandtschaft nervt
Mit dem Dreiteiler "Feiertage für Fortgeschrittene" brillieren die Akteure des Liederkranzes Pfahlheim in der Kastellhalle.
Ellwangen-Pfahlheim In der vollbesetzten Kastellhalle in Pfahlheim ist entweder die Zeit stehengeblieben oder bereits fortgeschritten – je nach dem, wie man es sieht. Denn in dem Theaterstück „Feiertage für Fortgeschrittene“, aufgeführt von der Theatergruppe des Liederkranzes Pfahlheim, geht es nicht um Ostern, sondern um Weihnachten.
Geplant war der Dreiakter von Regina Rösch bereits vergangenes Jahr, aber wegen Corona musste abgesagt werden. Regisseur Hugo Sekler und sein Team haben mit der Komödie einen Volltreffer gelandet. Von Anfang an war das Publikum begeistert, hat Tränen gelacht und mit Applaus nicht gegeizt. Jetzt sind zwar die Weihnachtsbäume verschwunden, bis auf den auf der Bühne, aber was soll´s?
Feiertage sind Feiertage und wer will da schon die Verwandtschaft zu Besuch haben? Hans-Peter Holzinger (Markus Ladenburger) jedenfalls nicht. Viel lieber genießt er seine Couch nach den Weihnachtstagen und schiebt eine fiktive Magen-Darm-Erkrankung seiner Frau (Caroline Sekler) vor, um ja nicht seine beiden Schwestern Klementine (Judith Sekler) mit Mann Karl-Heinz (Hubert Baumann) und Hermine (Anita Sekler) nebst ihrem Gatten Karl-Friedrich (Andreas Sekler) über die Feiertage bei sich aufnehmen zu müssen.
Aber auch Nachbar Eugen Steinbeißer (Christian Stenzenberger) hat so seine Probleme mit der Verwandtschaft, denn bei ihm und seiner Frau Klothilde (Anne Frick) hat die sich regelrecht eingenistet. Sohn Max (Bruno Wohlfrom) hat den Schalk im Nacken und rettet Hans-Peter und Vater Eugen vor dem unliebsamen Besuch am Abend zum Weihnachtskonzert mit einem fingierten Feueralarm. Alles hätte so schön sein können. Die Frauen sind weg, fahren alleine nach Stuttgart und die Männer genießen die Ruhe. Wäre da nicht Kurt Schneider (Tobias Lechner) aufgetaucht, ein Kollege von Hans-Peter vom Gesangsverein, der eine schlechte Nachricht überbringt: Vor vier Jahren hat Hans-Peter Holzinger im Suff einen Vertrag unterschrieben, in dem er sich verpflichtet, sich zum 100-jährigen Jubiläum des Gesangsvereins mit einem Sumoringer zu messen.
Nun ist die Zeit gekommen und die längst vergessene Schuld muss eingelöst werden. Während Hans-Peter, der sich in den Gemeinderat wählen lassen will, große Sorgen macht, seine Frau am durchdrehen ist angesichts der bevorstehenden Blamage, und beide Schwestern mit ihren Männern kurzfristig doch noch zu Besuch bis Dreikönig einfallen, wird im Ort schon alles geplant für den großen Tag. Da hilft nur noch Wodka von Reinigungskraft Natascha Krakowiak (Claudia Hammele), die immer auch eine passende Lebensweisheit parat hat. Jetzt heißt es Flucht nach vorn und Hans-Peter und seine Frau Elfriede schmieden einen Plan, der die Rettung aus dem Dilemma zu sein scheint. Doch weit gefehlt, denn die beiden haben die Rechnung ohne die Fluggesellschaft gemacht. Und so entwickelt sich ein rasantes Finale mit zahlreichen Verstrickungen, Wirrungen und witzigen Szenen, um bloß nicht dieses verhasste Sumo-Höschen anziehen zu müssen, das mehr zeigt, als verdeckt.
Am Freitag, 17. März und Samstag, 18. März finden zwei weitere Vorstellungen in der Kastellhalle statt. Beginn ist um 19:30 Uhr, Bewirtung von 18 bis 19 Uhr sowie in den Pausen. Karten gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf unter der Nummer 0157 3144 5192 (täglich 18 bis 20 Uhr, Dienstag und Donnerstag 10 bis 12 Uhr)
