- VonAchim Klemmschließen
Auf dem Marktplatz solidarisiert sich die Bevölkerung gegen Rechts und Stimmungsmacher. Was die Redner sagten.
Ellwangen.
Mit Appellen an die Vernunft und dem Bekenntnis zu Demokratie und der Wertegemeinschaft richteten Oberbürgermeister Michael Dambacher und Landrat Dr. Joachim Bläse bei der Solidaritätskundgebung auf dem Marktplatz eine klare Botschaft an Andersdenkende.
Das Aktionsbündnis „Ellwangen bleibt bunt“ und der Runde Tisch: „Ellwangen bleibt dran“ riefen die Demo ins Leben, die auch als Reaktion auf die Montagsspaziergänger zu verstehen war. Alle Interessierten waren zu der Veranstaltung auf dem Marktplatz eingeladen, der laut Veranstalter 400 Besucher beiwohnten. Die Solidaritätskundgebung hat eine breite Unterstützung in der Öffentlichkeit gefunden. Insgesamt knapp 100 Firmen, Vereine, Institutionen und Organisationen, Bundestags- und Landtagsabgeordnete schalteten Anzeigen in den Medien und übten den gemeinsamen Schulterschluss.
Mit Transparenten und Bannern auf denen zu lesen waren: „Solidarität und Wissenschaft sind der Weg aus der Pandemie“ und „Schütze deinen Nächsten, wie dich selbst“ zeigten die Demonstrationsteilnehmer am Sonntagmittag, wofür man steht.
Pandemie Sache der Gesellschaft
Klaus Opferkuch vom Aktionsbündnis „Ellwangen bleibt bunt“ verwies eingangs auf die 120 000 Toten in Deutschland, die die Corona-Pandemie bereits verursachte. „Ihnen gilt unser Gedenken. Nur in gemeinsamer Verantwortung schützen wir Menschenleben.“
Oberbürgermeister Michael Dambacher kritisierte die Montagsspaziergänger: „Es gibt eine ganz große Zahl, die die Einschränkungen in der Pandemie mitgetragen haben, dafür mein großer Dank. Die Montagsspaziergänger müssen sich an Spielregeln halten. Sie gehen jedoch zu leichtfertig mit der Demokratie um. Wir distanzieren uns hier ganz klar von deren Verhalten und wir wollen keine Polarisierung in unserer Stadt. Die Pandemie ist keine Privatsache, sie kann nur als Gemeinschaft bewältigt werden.“
Landrat Dr. Joachim Bläse bedankte sich bei den zahlreichen Gästen und Unterstützern für ihr Kommen auf dem Marktplatz. „Wir senden damit ein klares Zeichen in den Ostalbkreis. Freiheit und Verantwortung ergibt für mich Solidarität. Den Egoisten und Andersdenkenden in der Corona-Pandemie rief er zu: „Sie versuchen unseren Rechtsstaat und unsere Justiz lächerlich zu machen. Passt gut auf, Ihr sägt auf einem sehr dünnen Ast auf dem Ihr sitzt. Den Staat so vorzuführen geht gar nicht.“ Bläse betonte: „Es ist unsere Pflicht uns solidarisch gegenüber den Schwächeren und Hilfsbedürftigen zu verhalten.“ Dafür gab es spontanen Applaus von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kundgebung.
Veronica Gonzales (Gitarre) mit Inga Rincke (Trommel) und Klaus Prochaska, zusammen mit den Schülerinnen der St. Gertrudis, Vivien Haußer und Liliane Ilg stimmten zwischen den Redebeiträgen eindringlich Friedenslieder an und weckten Emotionen.
Der Schülersprecher des Hariolf-Gymnasiums, Robert Stephan und Ella Grabinger sagten: „Gerade die Schüler hatten in der Pandemie stark zu leiden. Praktika und Schülerinfoveranstaltungen fielen flach. Das ist nicht mehr nachzuholen. Diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten und sich nicht impfen lassen, zögern die Pandemie nur unnötig weiter hinaus. Haltet weiter zusammen, nur gemeinsam schaffen wir den Weg aus der Krise.“ Bernadette Kohler, als Initiatorin der Montagsspaziergänger-Gegendemos und die Rollstuhlfahrerin Anna Schnabel riefen nachdrücklich dazu auf, sich impfen zu lassen, wer es jetzt noch nicht getan hat.
Mehr Bilder von der Kundgebung auf dem Ellwanger Marktplatz unter: www.schwaepo.de
Nur in gemeinsamer Verantwortung schützen wir Menschenleben.“