- VonGerhard Königerschließen
Das Eingangstor zur Stadt wurde im Hinblick auf die Landesgartenschau neu gestaltet. Die Bepflanzung soll an Methodius erinnern.
Ellwangen
Methodiusplatz und Karl-Wöhr-Platz sind das Eingangstor zur Innenstadt, wenn man vom Bahnhof her kommt. Die Neugestaltung lief unter der Federführung der Landesgartenschau (LGS) GmbH, weil man sich der Bedeutung dieses Areals für das Großereignis 2026 bewusst war.
Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen, zwei Monate später als ursprünglich geplant und Stephan Brendle von der LGS GmbH erklärte den Grund: Die Container-Krise und unterbrochene Lieferketten nach Fernost sorgten plötzlich für einen Run auf den Granit aus Portugal, der am Platz verlegt werden sollte. Nur mit großen Anstrengungen und deutlich verspätet traf das Material in Ellwangen ein. Außerdem sorgten die archäologischen Grabungen am Karl-Wöhr-Platz für Verzögerungen. Gefunden wurde unter anderem ein Keller und historisches Pflaster, das als „archäologisches Schaufenster“ in die neue Oberfläche integriert wurde.
Doch nun ist der Bauzaun weg und der Platz zeigt sich in ganzer Pracht. Zentrales Element ist ein großer, mit Sitzsteinen eingefasster Sandspielplatz mit Kletterpyramide, neben den eine neue Linde gepflanzt wurde. Die bisher dort stand, war erkrankt und nicht mehr zu retten. Die Linde soll an die Gerichtslinden erinnern, die früher oft an Plätzen stand, wo Gericht gehalten wurde.
Der ganze Bereich wurde mit Blick auf Barrierefreiheit so gestaltet, dass er angenehm zu begehen ist, die drei Stufen zum Eingang des Gerichtsgebäudes wurden komplett aufgefangen. Zur Schmiedstraße hin ist der Karl-Wöhr-Platz geebnet, so dass dort auch Außenbestuhlung für Gastronomie möglich ist.
Technische Leitungen wurden erneuert, Strom und Wasseranschlüsse verlegt. Neben dem Spielplatz gibt es nun einen Fahrradständer, sogar mit Steckdose für E-Bikes. „Der Strom bleibt kostenlos“, verspricht OB Dambacher.
Am Methodius-Platz jenseits des Tordurchgangs wurde der Zebrastreifen über den Sebastiansgraben und die Unterführung bei der Staatsanwaltschaft mit Taktilstreifen versehen, die Grünbereiche erweitert und das Methodiusdenkmal neu gestaltet.
Während das ursprüngliche Steinrelief von Hans Scheble am ursprünglichen Platz bleibt, werden die nachträglich montierten Bronzeplatten, die derzeit noch gereinigt werden, in der Unterführung neu angeordnet. Die Unterführung bekam eine Sitzbank aus feinem Sandstein. Mit dem von Rudolf Kurz gestalteten Denkmal und ansprechender Beleuchtung wird dieser Raum künftig neue Aufenthaltsqualität haben.
Das Amt Vermögen und Bau wird bis zur Landesgartenschau auch die Außenfassaden der Gerichtsgebäude sanieren. Das teilte Jens Wätzold, der Projektleiter mit. Im Schwurgericht wird ein ganz neues Treppenhaus eingezogen, das vom Schwurgericht bis zu einer neuen Tür am Methodiusplatz führt. Der momentane Außentreppenturm entfällt.