1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Ellwangen
  4. Stadt Ellwangen

Landesgartenschau Ellwangen: Denn sie wissen, was sie tun

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Alexandra Rimkus

Kommentare

Besprechung auf der LGS-Baustelle, von links: Benjamin Leidenberger vom LGS-Marketingteam mit LGS- Geschäfstführer Nils Degen, Projektsteurer Andreas Jungkunst und OB Michael Dambacher.
Besprechung auf der LGS-Baustelle, von links: Benjamin Leidenberger vom LGS-Marketingteam mit LGS- Geschäfstführer Nils Degen, Projektsteurer Andreas Jungkunst und OB Michael Dambacher. © Rimkus, Alexandra

Am Mittwoch wurde über die nächsten baulichen Maßnahmen auf dem LGS-Gelände informiert - und es wurde Stellung zu den laut gewordenen kritischen Stimmen bezogen.

Ellwangen

Es ist nicht mehr zu übersehen: Ellwangen bereitet sich mit aller Macht auf die Landesgartenschau 2026 vor. Die Arbeiten laufen auf vollen Touren. Der Schießwasen gleicht aktuell einer Mondlandschaft. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch haben die Verantwortlichen darüber informiert, welche Arbeiten hier als Nächstes anstehen. Und sie haben auch Stellung zur laut gewordenen Kritik an den laufenden Baumaßnahmen und vor allem den Baumfällungen genommen.

Bei dem Gespräch machten die Verantwortlichen um Oberbürgermeister Michael Dambacher und den beiden Geschäftsführern der Landesgartenschau GmbH, Stefan Powolny und Nils Degen, eingangs klar, dass sie die Öffentlichkeit in Zukunft in regelmäßigen Abständen - alle vier bis sechs Wochen - über den Fortlauf der Arbeiten auf dem LGS-Gelände informieren möchten. Es gehe um „maximale Transparenz“.

Und die sei in diesen Zeiten auch wichtig, wie OB Dambacher mit Nachdruck betonte. Zum einen, weil aktuell „sehr viel Dynamik“ in der Maßnahme stecke; auf der Großbaustelle passiere gerade unheimlich viel. Darüber hinaus gehe es aber auch darum, die Menschen in Ellwangen mitzunehmen. Denn: Zuletzt war Kritik laut geworden. Vor allem in den sozialen Netzwerken. Stein des Anstoßes waren die massiven Rodungsarbeiten am Jagstufer. „Mit Gegenwind haben wir gerechnet. Solche Geburtswehen sind bei so einem Projekt vollkommen normal. Aber die Heftigkeit mancher Reaktionen hat uns dann doch überrascht“, sagt Dambacher.

Ihm sei klar, dass die Umgestaltung der Ellwanger Stadtmitte eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten ist. Viele Bürger dürfte der aktuelle „Kahlschlag“ erschrecken. Aber: „Wir wissen, was wir tun“, unterstreicht Dambacher.

Zahlreiche Fachbehörden seien involviert, es gebe überdies eine ökologische Bauleitung, die genauestens darüber wacht, dass jede Auflage des Bebauungsplans haarklein erfüllt wird, stellt der Ellwanger Verwaltungschef klar.

LGS-GEschäftsführer Nils Degen pflichtet dem OB an dieser Stelle bei: „Der Vorwurf, wir würden hier generalistisch vorgehen und ohne jeden Sachverstand einfach Tabula Rasa machen, tut schon weh. Er entbehrt darüber hinaus auch jeder Grundlage“, erklärt Degen. Es gehe den Verantwortlichen einzig und allein darum, für die Landesgartenschau und die Stadt Ellwangen „die bestmögliche Umsetzung“ zu erreichen.

Und, so Degen weiter, wenn man der Jagst ihren natürlichen Verlauf zurückgeben möchte, komme man schlicht nicht darum herum, in diesem Bereich auch Bäume zu fällen. Gleichwohl sei man darum bemüht, jeden Baum, der erhaltenswert ist, zu erhalten und gegebenenfalls umzusetzen. „Das liegt schon in unserem eigenen Interesse“, erklärt der LGS-Chef. Schließlich koste ein großer Baum, der neu angeschafft und gepflanzt werden muss, ein kleines Vermögen.

Tatsächlich sind die Rodungsarbeiten an der Jagst mittlerweile aber auch schon so gut wie abgeschlossen. „Damit liegt ein erster großer Meilenstein bereits hinter uns“, zeigt Degen auf. Aktuell laufen auf dem Schießwasen Leitungsarbeiten; außerdem ist man damit beschäftigt, Amphibien daran zu hindern, den Weg auf die Großbaustelle anzutreten. Dazu wurde vor einer Woche eigens ein Schutzzaun samt Auffangbehältnissen installiert; Freiwillige sammeln hier aktuell zweimal täglich die Tiere ein, um sie danach umzusetzen.

So ähnlich wird man auch mit den Fischen in der Jagst verfahren. Die sollen im April - mit Hilfe der örtlichen Fischereivereine - ebenfalls umgesiedelt werden. Erst danach soll der Jagstabstau und später - im Mai, eventuell Juni - der Start der wasserbaulichen Arbeiten an der Jagst erfolgen. „Das wird eine besonders anspruchsvolle Zeit werden“, kündigen die Verantwortlichen an. In dieser Phase würden sehr viele Baufahrzeuge durch die Stadt rollen. Eine schwierige Situation, die durch die anstehende Sperrung der Hochbrücke, von März bis November, noch verschärft wird. Die Sanierungsmaßnahme des Landes kommt den LGS-Planern nicht gelegen, sei aber trotzdem sinnvoll, bekräftigt der Ellwanger OB beim Pressetermin. Die 30 Jahre alte Hochbrücke müsse nun einmal dringend ertüchtigt werden - und da sei eine Sperrung im Jahr 2023 immer noch besser als eine Sperrung im Jahr 2026. „Am Ende können wir froh darüber sein, dass auch das Land hier mitzieht und dafür sorgt, dass Ellwangen zum Start der Landesgartenschau eine komplett intakte Infrastruktur hat“, konstatiert der OB.

Um die Bürgerschaft in Sachen Baustellen und Straßensperrungen auf dem Laufenden zu halten, wurde auf der Homepage der Stadt zwischenzeitlich sogar eine eigene Rubrik eingerichtet, über die man sich umfassend informieren kann, was, wo gerade gemacht wird und wie lange die Arbeiten und eventuelle Sperrungen dauern. „Wir haben alles im Blick, aber es wird in den nächsten Monaten nicht ohne Kompromisse gehen“, erklärt Dambacher, der als erklärtes Ziel ausgibt, in den kommenden drei Jahren auch den letzten LGS-Kritiker in der Stadt überzeugen zu wollen. „Wer jetzt noch kein Fan der Landesgartenschau ist, der muss es spätestens 2026 sein.“

Der neue Amphibienzaun samt Auffangbehältnis.
Der neue Amphibienzaun samt Auffangbehältnis. © ben
Großbaustelle Schießwasen.
Großbaustelle Schießwasen. © ben
Auf dem Gelände der LGS laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
Auf dem Gelände der LGS laufen die Arbeiten auf Hochtouren. © ben
Fräsarbeiten auf dem Schießwasen. Das Gelände wird komplett neu modelliert.
Fräsarbeiten auf dem Schießwasen. Das Gelände wird komplett neu modelliert. © ben
Der Schießwasen gleicht aktuell einer Mondlandschaft.
Der Schießwasen gleicht aktuell einer Mondlandschaft. © ben
Blick von der Hochbrücke.
Blick von der Hochbrücke. © ben
Auf dem Gelände der LGS laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
Auf dem Gelände der LGS laufen die Arbeiten auf Hochtouren. © ben
Der neue Amphibienzaun.
Der neue Amphibienzaun. © ben
Auf dem Gelände der LGS laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
Auf dem Gelände der LGS laufen die Arbeiten auf Hochtouren. © ben
Arbeiten im Bereich der ehemaligen Eislaufwiese.
Arbeiten im Bereich der ehemaligen Eislaufwiese. © ben
Der neue Amphibienzaun steht seit rund einer Woche.
Der neue Amphibienzaun steht seit rund einer Woche. © ben
Pressegespräch in den Räumen der Landesgartenschau GmbH.
Pressegespräch in den Räumen der Landesgartenschau GmbH. © ben

Auch interessant

Kommentare