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Bürgermeisterwahl: Zwei Kandidaten für Stödtlen

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Von: Achim Klemm

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Bürgermeister Ralf Leinberger begrüßte die Gäste in der vollbesetzten Liashalle und stellte die beiden Bürgermeister-Kandidaten Franziska Mattmann und Jan-Erik Bauer (von links) vor.
Bürgermeister Ralf Leinberger begrüßte die Gäste in der vollbesetzten Liashalle und stellte die beiden Bürgermeister-Kandidaten Franziska Mattmann und Jan-Erik Bauer (von links) vor. Foto: AK © Achim Klemm

Bei der Kandidatenvorstellung in Stödtlen präsentieren sich mit Franziska Mattmann und Jan-Erik Bauer zwei Bewerber. Wie sich die beiden schlugen.

Stödtlen

In Stödtlen wird am Sonntag, 11. Juni ein neuer Bürgermeister, beziehungsweise eine neue Bürgermeisterin gewählt. Denn neben dem 30-jährigen Jan-Erik Bauer aus Ellwangen, hat sich mit der 28-jährigen Franziska Mattmann aus Wört eine Frau zur Wahl gestellt. Jetzt durften beide bei der Kandidaten-Vorstellung in der Liashalle darlegen, wie sie die Zukunft der Gemeinde gestalten möchten.

Stödtlen steht vor einer richtungsweisenden Wahl und einer Zäsur. Schließlich lenkte Bürgermeister Ralf Leinberger die Geschicke in der Gemeinde Stödtlen 25 Jahre überaus erfolgreich. Ende August dieses Jahres beendet er seine Amtszeit vorzeitig. Die Neugier und das Interesse der Bürger an der Bewerbervorstellung war also geweckt und die Liashalle mit rund 500 Gästen voll besetzt.

Bürgermeister Ralf Leinberger hieß die Gäste in der Liashalle willkommen: „Es haben sich zwei fachlich geeignete und motivierte Bewerber gefunden, die Stödtlen in eine weiter erfolgreiche Zukunft führen möchten.“

Die beiden Bürgermeister-Kandidaten versuchten mit eigenen Akzenten und Schwerpunkten zu überzeugen. Jedem Bewerber wurden 15 Minuten Redezeit zugestanden.  

Franziska Mattmann durfte als erste ans Mikro und sich vorstellen. Die 28-jährige gebürtige Ellwangerin ist seit 2019 Leiterin der Stadtkasse bei der Stadt Ellwangen. Franziska Mattmann erklärte: „Die Vereine liegen mir sehr am Herzen und ich möchte diese größtmöglich unterstützen, zum Beispiel auch durch Vereinsförderrichtlinien.

Der Hauptort, wie auch die Teilorte müssen gleich behandelt werden. Die Schaffung und Bereitstellung von neuem Bauland ist eine wichtige Aufgabe. Es gibt viele Baulücken innerorts, die geschlossen werden müssen. Gespräche mit Eigentümern müssen hier geführt und Förderprogramme abgerufen werden.“

Beim Schulbusverkehr und ÖPNV sieht Mattmann Verbesserungsbedarf. Eine große Aufgabe sei, die bestehende Arzt-Praxis in Stödtlen zu erhalten. Es sollen Anreize für junge Ärzte geschaffen werden, um sich auf dem Land anzusiedeln. Die Umsetzung eines Wohnprojektes für die ältere Generation mit Beteiligung von Investoren nannte die Bürgermeister-Kandidatin als weitere wichtige Aufgabe. Das Gewerbegebiet „Lachfeld“ müsse sukzessive ausgebaut und die Digitalisierung vorangebracht werden, ebenso der Breitbandausbau.

„Ich möchte die Zukunft mit Ihnen gemeinsam gestalten und habe für alle Anliegen ein offenes Ohr. Bürgermeisterin für Sie zu sein, bedeutet für mich eine Lebensaufgabe“, beschrieb Franziska Mattmann am Ende.          

Jan Erik Bauer, 30-jähriger, gebürtiger Reutlinger, war danach an der Reihe und beschrieb seinen beruflichen Werdegang. Er ist seit 2021 als Hauptamtsleiter bei der Gemeinde Unterschneidheim beschäftigt. Davor startete er seine berufliche Laufbahn als Hauptamtsleiter und Kämmerer in Stödtlen. Jan-Erik Bauer formulierte seine Ziele und Pläne: „Ich möchte Bürgermeister für alle in Stödtlen sein. Jeder soll mitgenommen und wahrgenommen werden. Die Jugend ist unsere Zukunft, ihre Interessen und Bedürfnisse sollen in kommunale Entscheidungen eingebunden werden.“

Jan-Erik Bauer schlug die Bildung eines Jugendrates vor. Junge Familien sollen in der Gemeinde gehalten werden. „Die zur Verfügung Stellung von ausreichend Wohnraum und attraktivem Bauland ist dafür notwendig.“ Genügend Betreuungsplätze für Kinder unter und Kinder über drei Jahren müssen bereitgestellt werden. Die Grundversorgung mit Lebensmitteln sei außerdem essenziell.

Bauer schlug die Ansiedlung eines digitalen Tante-Emma Ladens in Stödtlen vor. Die Schaffung von seniorengerechten Wohnungen, beziehungsweise Mehrfamilienhäusern sei notwendig. „Ich möchte hier ein Seniorenprogramm starten und das Ehrenamt zur Chefsache machen und Vereine bestmöglich fördern.“ Die Sanierung der Ortskerne müsse zielgerichtet angegangen werden. Jan-Erik Bauer schloss mit den Worten „Ich möchte Stödtlen mit Leidenschaft und Entschlossenheit voranbringen, nach dem Motto Bewährtes erhalten und Neues schaffen.“         

Im Anschluss an die Einzelvorstellung startete die Bürgerfragestunde. Die Sicherstellung der Kinderbetreuung in den Ferien, die Sanierung von Feldwegen, Bürgerwindräder und die Bauwagen-Situation für Jugendliche waren hier Thema. In Bezug auf die Krankenhaus-Diskussion und die Lösung des Problems sagte Jan-Erik Bauer: „Es wäre für die Menschen auf dem Land fatal, wenn die Klinik zu weit weg ist. Eine Grund- und Notfallversorgung muss es in erreichbarer Nähe geben.“ Franziska Mattmann sprach sich für den Erhalt der Klinik in Ellwangen aus.   

Die Bürgermeisterwahl in Stödtlen findet am Sonntag, 11. Juni statt. Die Verkündigung des Wahlergebnisses erfolgt um 18.45 Uhr in der Liashalle.        

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Jan-Erik Bauer
Jan-Erik Bauer © Achim Klemm
Franziska Mattmann
Franziska Mattmann © Achim Klemm

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