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Für den Erhalt der Ellwanger Klinik

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Von: Achim Klemm

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Kreisrat Rainer Knecht (stehend) sprach sich bei der Diskussionsveranstaltung im „Vesperstüble“ in Stödtlen klar für den Erhalt der Ellwanger Virngrund-Klinik aus.
Kreisrat Rainer Knecht (stehend) sprach sich bei der Diskussionsveranstaltung im „Vesperstüble“ in Stödtlen klar für den Erhalt der Ellwanger Virngrund-Klinik aus. © Achim Klemm

Die medizinische Versorgung in Stödtlen und dem östlichen Virngrund steht bei einer Diskussionsrunde der CDU im Fokus.

Stödtlen

Die medizinische Versorgung in Stödtlen und darüber hinaus war Thema im „Vesperstüble“. Haben angesichts der Klinikreform die Bürgerinnen und Bürger noch die Garantie, im Notfall schnell einen Arzt, beziehungsweise eine Klinik zu erreichen? Das wurde jetzt lebhaft diskutiert bei der Veranstaltung, zu der die CDU Stödtlen eingeladen hatte. Das Interesse an dem Thema war am Freitagabend riesig. Das „Vesperstüble“ in Stödtlen war für die über 70 Gäste fast zu klein.

Solzbach: „Die Stimmung ist katastrophal“

Der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Ostalb, Prof. Dr. Ulrich Solzbach, zeigte mit drastischen Worte, wie aufgeheizt die Stimmung in der Diskussion um die Klinikreform im Ostalbkreis mittlerweile ist: „Die Leute hören andauernd von Klinikschließungen, Klinikfusionierung und Zentralisierung. Dabei bekomme ich immer öfters zu hören: Seid ihr eigentlich noch normal?“

Auch auf Bundesebene sei einiges in Bewegung. Der Vorschlag von Gesundheitsminister Lauterbach mit verschiedenen Levels, die mit verschiedenen Leistungsansprüchen verbunden sind, würde auch gut zum Ostalbkreis passen: „Ich möchte ein Level-III-Klinikum im Ostalbkreis haben“, wünschte sich Solzbach. Dort sollen die Eingriffe die man bislang im Ostalbkreis durchführt, auch weiterhin möglich sein. „Ein Level-III-Klinikum muss demnach alles können“, betonte Solzbach.    

 „Es gibt einen großen Fachkräftemangel, nicht nur bei den Ärzten, sondern gerade beim Pflegepersonal. Es ist schwierig, überhaupt noch welches zu bekommen. Es brennt an allen Ecken und Enden“, veranschaulichte der Klinikexperte. Betten seien in den Kliniken im Ostalbkreis zwar vorhanden, jedoch fehle es an entsprechendem Personal. „Die Ungewissheit, wie es nun weitergehen soll, lähmt die Krankenhaus-Mitarbeiter. Die Stimmung ist katastrophal“, zeichnete der Professor ein düsteres Bild.    

Mack: „Klinikstrukturen nicht kaputt machen“

Landtagsabgeordneter Winfried Mack (CDU) sagte: „Wir wollen auch in der Fläche die bestmögliche Versorgung für die Patienten haben. Hier sind wir mit unseren drei Kliniken in Ellwangen, Schwäbisch-Gmünd und Mutlangen gut aufgestellt, die gut erreichbar sind und in der 30-Minuten-Fahrzeit-Zone liegen. Die Klinik-Strukturen dürfen nicht so einfach kaputt gemacht werden. Es darf keine Herunterstufung des Ellwanger Klinikstandortes geben.“

Kreisrat Rainer Knecht befürwortete in seinem Vortrag das sogenannte Model 2d mit einem Regionalversorger in Aalen, Grundversorger Ellwangen und einem Gesundheitscampus in Mutlangen. „Dann sind wir auf der sicheren Seite. In Ellwangen wurden erst 100 Millionen Euro investiert. Es wäre ein Schildbürgerstreich, wenn wir Ellwangen jetzt schwächen.“

Leinberger: „Ellwanger Klinikstandort halten“

Stödtlens Bürgermeister Ralf Leinberger befürchtete, dass es hier bald gar keine Landarztpraxis mehr gebe, weil viele Ärzte in den Ruhestand gehen und kein Nachfolger in Sicht ist. „Deshalb ist es im Hinblick auf Stödtlen und den östlichen Virngrund umso wichtiger, den Ellwanger Klinikstandort zu halten. Wir brauchen eine gute medizinische Versorgung in unmittelbarer Nähe.“ Er bat die Gäste sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen, die den Erhalt der Ellwanger St.-Anna-Virngrundklinik fordert.   

In der Diskussion wurde eine bessere Bezahlung bei den Auszubildenden im Krankenpflegebereich gefordert, um mehr Nachwuchs zu gewinnen. Ein anderer Bürger sah im Numerus Clausus eine Ursache für den Ärztemangel. „Es wird einfach zu viel Panik gemacht, das schürt die Ängste zusätzlich. Wir müssen mehr auf die Menschen hören und auf ihre Sorgen eingehen“, war eine weitere Aussage.

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