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Wo Arbeit als Kulturauftrag verstanden wird

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Von: Alexandra Rimkus

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Am Mittwoch wurde im Rahmen eines Empfangs die erfolgreich abgeschlossene Sanierung der Christophorus-Werkstatt in der Haller Straße gefeiert.
Am Mittwoch wurde im Rahmen eines Empfangs die erfolgreich abgeschlossene Sanierung der Christophorus-Werkstatt in der Haller Straße gefeiert. © Rimkus, Alexandra

Die Stiftung Haus Lindenhof feiert die abgeschlossene Sanierung und Modernisierung ihrer  Christophorus-Werkstatt in der Haller Straße.

Ellwangen. Rund zehn Monate hat sie gedauert - die umfassende Sanierung und Modernisierung der Christophorus-Werkstatt in der Haller Straße. Am Mittwoch wurde bei einem großen Empfang die Wiedereröffnung der Einrichtung gefeiert, die von der Stiftung Haus Lindenhof betrieben wird und derzeit rund 130 Menschen mit Behinderung eine Arbeit bietet.

Der Festakt in den frisch sanierten Räumen begann am Mittwoch mit einiger Verspätung. Stadtpfarrer Sven van Meegen, der für die Segnung der neuen Räume zuständig war, ließ doch einige Zeit auf sich warten. Was der Freude über die erfolgreich abgeschlossenen Bauarbeiten allerdings keinen Abbruch tat.

1,5 Millionen Euro wurden investiert

Wolfgang Wasel, Vorstand der Stiftung Haus Lindenhof, freute sich sichtlich über das bauliche Endergebnis. Architekten, Fachplaner und Baufirmen hätten "Beachtliches" geleistet. Es seien hochmoderne Produktionsstätten mit Wohlfühlpotenzial entstanden. Die Stiftung Haus Lindenhof habe sich das aber auch Einiges kosten lassen. Rund 1,5 Millionen Euro wurden in die Sanierung des Ellwanger Standorts investiert. Und der sei für die Stiftung nach wie vor von besonderer Bedeutung, wie  Wasel mit Nachdruck unterstrich. Die Christophorus-Werkstatt in Ellwangen sei nicht nur einer von 67 Standorten der Stiftung; es sei vor allem die erste Einrichtung, die von der Stiftung Haus Lindenhof in Betrieb genommen werden konnte - das war im im April 1974.  Als "ein  wesentliches Gründungselement" des Unternehmens ermögliche die Werkstatt Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben und setze zudem das klare Zeichen, dass "jeder Mensch wertvoll ist und einen Beitrag leisten kann". Arbeit sei, so betonte Wasel, eben nicht nur Bürde, sie sei vor allem  sinnstiftend und am Ende auch Kulturauftrag. Es gehe darum die Schöpfung zu bewahren und zu gestalten. Die Arbeitsmöglichkeiten, die in der Ellwanger Werkstatt angeboten seien vielfältig - von Montage- über Verpackungs- bis hin zu Landschafts- und Gartenarbeiten. Leider sei die Auftragslage gerade etwas "dünn", so Wasel. "Man merkt, dass es in der freien Wirtschaft derzeit nicht floriert." Er sei aber sehr zuversichtlich, dass man diese Phase gut meistern wird.

"Wer isch noh des?"

Grußworte kamen im Anschluss noch von der Sozialdezernentin des Landratsamts, Julia Urtel, sowie von  Oberbürgermeister Michael Dambacher. Dessen Wortbeitrag wurde allerdings jäh unterbrochen. Einer der anwesenden Mitarbeiter im Saal konnte mit dem großen Mann am Rednerpult nichts anfangen und stellte - deutlich vernehmbar - die Frage: "Wer isch noh des?" Worauf Dambacher mit  Humor reagierte. "Eine berechtigte Frage", befand das Ellwanger Stadtoberhaupt, um sich danach in aller Form vorzustellen und die Stiftung Haus Lindenhof und die Mitarbeiter zur gelungenen Sanierung zu beglückwünschen. Dambacher ließ in diesem Zuge noch durchblicken, dass aktuell Gespräche darüber geführt werden, wie man die Christophorus-Werkstatt in die Ellwanger Landesgartenschau 2026 einbinden kann. 

Der verantwortliche Architekt, Harald Stock, erläuterte den Gästen danach die Maßnahme im Detail. Wie Stock ausführte, sei vor allem die technischen Ausstattung komplett runderneuert worden; aber auch die Böden wurden ausgetauscht und die Raumaufteilung angepasst - alles während des laufenden Werkstattbetriebs. Der Architekt überreichte abschließend zur Einweihung einen Spendenscheck über 500 Euro für die Christophorus-Werkstatt.

Pfarrer Sven van Meegen, der in der Christophorus-Werkstatt mal einPraktium absolviert hat, übernahm danach die Segnung der modernisierten Räumlichkeiten. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von einem Duo der Musikschule Ellwangen.

Er musste sich erst einmal vorstellen: OB Michael Dambacher.
Er musste sich erst einmal vorstellen: OB Michael Dambacher. © Rimkus, Alexandra
Architekt Harald Stock (links) überreichte einen Spendenscheck über 500 Euro an den Leiter der Christophorus-Werkstatt , Matthias Rueß.
Architekt Harald Stock (links) überreichte einen Spendenscheck über 500 Euro an den Leiter der Christophorus-Werkstatt , Matthias Rueß. © Rimkus, Alexandra

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