Die Haugga-Narra lassen es krachen
Die Essinger Fasnachter haben in den beiden vergangenen Jahren nichts verlernt und liefern mit ihrer Prunksitzung eine außerordentliche Narrenfeier ab.
Essingen. Über eine ausverkaufte Halle konnten sich die Haugga-Narra am Samstag freuen. Nach den beiden vergangenen Jahren war endlich wieder Leben in der Bude und die Kanarienvögel, also der Elferrat, der wegen seiner gelben Kittel liebevoll so genannt wird, konnte von seinem Platz aus eine Vielzahl an Beiträgen bewundern.
Holger Franke, Präsident der Haugga-Narra, begrüßte zu Beginn der Veranstaltung die Gäste im Saal und musste verkünden, dass Bürgermeister Wolfgang Hofer leider erkrankt sei und nicht dabei sein konnte. Aber, so betont Franke schelmisch: „Wenn die Katze aus dem Haus ist, können die Mäuse feiern“. Und das haben die dann auch getan - und nicht zu knapp.
Schon beim Einmarsch der Aktiven wurde deutlich, dass das etwas ganz Großes wird. Denn die Bühne platzte aus allen Nähten, bis alle ihren Platz gefunden hatten und die Symbolfigur, Ritter Haugg, offiziell mit der Verlesung der Eröffnungsrede beginnen konnte. Die Haugga, abgeleitet vom Hausnamen der Essinger und zurückzuführen auf die Familie der Hack von Hoheneck, früher einfach die „Hakken“ oder eben Haugga genannt, wissen um ihre Geschichte und Verantwortung für die Vergangenheit.
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Stolz sind sie auf ihre Vielseitigkeit, ihre Herkunft - gerade auch bei den Gruppen ihres Vereins. Sitzungspräsident Michael Kammerer jedenfalls hatte den Abend über viele Akteure anzukündigen, angefangen von den „Kleinen Strolchen“ bis zum Fanfarenzug, der zum Einzug und zum großen Finale zu später Stunde aufspielte.
Auch die Oberburghexen durften nicht fehlen, die mit ihrem Hexentanz die Bühne gewaltig aufmischten und für so manche Schrecksekunde mit ihren teils waghalsigen Aktionen beim Publikum sorgten.
Anders die verschiedenen Garden, die mit ihren Marsch- und Gardetänzen was fürs Auge boten und die mit entsprechender Musik für beste Stimmung sorgten. Der Unterweisacher Carnevalsclub hatte die Rote und Blaue Garde geschickt, die beide mit ihren Showtänzen Zugaben liefern mussten.
Auf die Ohren gab es vom Fanfarenkorps Ulm/Neu-Ulm. Seit vielen Jahren befreundet und der Inspirator für die Gründung des Fanfarenzugs der Haugga-Narra, sorgten die Musikerinnen und Musiker für Begeisterungsstürme in der Remshalle und durften nicht so schnell wieder den Saal verlassen. Fit werden mit Aerobic ist leicht, zumindest, wenn man nur zuzuschauen braucht wie bei der HNE-Showtanzgruppe, die in ihrem bunten Dress eine gute Figur machte.
Hexen kamen auch von den RuHaZu aus Kerkingen. Die Ruabahafazunft hatte einen Brauchtumstanz mitgebracht und löste damit große Begeisterung bei den Essingern aus, gefolgt von der TSV-Garde, die nicht minder für Stimmung sorgte. Von Mögglingen ist es nicht weit bis Essingen, und so haben die Mögglauer Remsgöckel lediglich das Einrad genutzt. Mit dem fahren sie aber bis auf die Bühne und zeigen dort viel Gleichgewichtssinn.
Um Gewicht ging es auch beim Männerballett, das nach den Ehrungen und der Begrüßung der Gastgesellschaften im Smoking und mit Zylinder in selbstaufblasbaren Kostümen für reichlich Lacher sorgte.
Dass Fachsenfeld ein Schloss hat, ist bekannt. Und dass es dort auch Hexen gibt, mindestens genauso. Wer das nicht wusste, konnte sich bei deren Tanz zumindest optisch davon überzeugen, ehe die Garderantza des TV Bargau ihren Marschtanz zeigten.
Mit der Partyband „The Candy's“ gab es Tanz und Unterhaltung bis nach Mitternacht.
