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Warum ein Defi narrensicher ist

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Von: Jürgen Eschenhorn

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DRK-Ausbilder Helmut Gentner (kniend) leistet mit Ute Janouschek erste Hilfe mit dem Defibrillator.
DRK-Ausbilder Helmut Gentner (kniend) leistet mit Ute Janouschek erste Hilfe mit dem Defibrillator. © Jürgen Eschenhorn

Wie das DRK Essingen die einfache und sichere Handhabung im Notfall demonstriert und damit Ängste abbauen will. Was DRK-Ausbilder Helmut Gentner rät.

Essingen

Derzeit läuft beim Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) der „Monat der Reanimation“. Unter dem Motto „Wir beleben Essingen“ finden noch bis zum kommenden Wochenende Informations- und Schulungsmaßnahmen zum Thema statt. Am Freitag wurden in öffentlichen Schulungen über die Handhabung von Defibrillatoren unterrichtet.

Bereits im Vorfeld hatte das Social Media-Team Pauline Opitz und Calista Baumstark verschiedene Videos und Fakten zur Wichtigkeit von Notfallmaßnahmen bei Herz-Kreislauf-Stillstand und schneller Hilfe gepostet. „Und diese wurden insgesamt über 20 000 Mal auf Facebook und Instagram aufgerufen, geteilt und gelikt“, berichten die beiden jungen DRKler. Zur Schulung in die Remshalle waren 45 Interessierte aller Altersstufen gekommen. Schüler, Paare, Rentner, Familien waren darunter. DRK-Ausbilder Helmut Gentner erläuterte zunächst die Wichtigkeit schneller Hilfe und entschlossener Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand. „Bei 60 000 Fällen im Jahr in Deutschland überleben nur 11 Prozent“, sagte er. Schnelle Ersthilfe, bis der Notarzt eintreffe, sei da extrem wichtig. Er lobte den OV Essingen für sein Engagement und die Anbringung von Defis an markanten Punkten. Und: „Sie brauchen keine Angst haben, Sie können nichts kaputt machen – nur, wenn sie nichts tun“, appellierte er. Er erklärte auch an Schaubildern die Funktionsweise und Handhabung der Geräte. Ziel der Schulung sei das Herabsetzen der natürlichen Hemmschwelle, ergänzt OV-Vorsitzender Lars Lächele.

Danach ging es an sechs Stationen zum praktischen Teil. Im Notfall muss zunächst der Patient angesprochen werden und seine Atmung kontrolliert werden, dazu Hilfe von Passanten dazu holen. Dann solle man  selbst oder ein Helfer den Notruf betätigen. Bereits dann erhält man erste Hinweise, was zu tun ist. Den Oberkörper des Patienten frei machen, und mit einer Herz-Druck-Massage am Brustbein des Patienten beginnen. Ein Helfer solle den nächsten Defibrillator dazu holen. Diese Geräte sagen selbst an, wie zu handhaben ist. Sprich wie die Elektroden an gesetzt werden, in welchem Rhythmus und wie die Herz-Druck-Massage erfolgen muss und die Mund-zu-Mund-Beatmung. Sind die Elektroden angebracht, misst der Defi, ob das Herz still steht oder ob ein sogenanntes Herzflimmern – eine Rhythmusstörung - vorhanden ist. Im zweiten Fall gibt der Defi einen sogenannten Schock, einen elektrischen Impuls, ab. Nach einer erneuten Auswertung, ob das Herz wieder arbeitet, erfolgt im negativen Fall ein weiterer Schock. Steht das Herz still, muss die Herz-Druck-Massage als Ersatz für das schlagen erfolgen.

„Das Gerät sagt genau, was passieren muss, man kann  nichts falsch machen“, betont Gentner noch einmal. Der einzige Fehler sei, nicht zu helfen. Engagiert betätigen sich an allen Stationen die zukünftigen Ersthelfer, und staunen über die leichte Handhabung. „Der Defi-Umgang ist einfach, wird gut und verständlich erklärt“, sagt Ute Janouschek.

Kurse und Infos zu Erster Hilfe und dem Umgang mit einem Defi gibt es unter https://www.drk-baden-wuerttemberg.de/

DRK-Ausbilder Helmut Gentner leistet mit Ute Janouschek erste Hilfe mit dem Defibrillator.
DRK-Ausbilder Helmut Gentner leistet mit Ute Janouschek erste Hilfe mit dem Defibrillator. © Jürgen Eschenhorn
An sechs Puppen übten rund 45 Interessierte die Handhabung eines Defibrillators.
An sechs Puppen übten rund 45 Interessierte die Handhabung eines Defibrillators. © Jürgen Eschenhorn

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