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Was in der Halle an der B 29 passiert

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Go-Ahead-Wartungsstützpunkt Essingen
Go-Ahead-Wartungsstützpunkt Essingen © privat

Platz nehmen im Lokführerstand, Wartungsarbeiten aus erster Hand: In Essingen gab es bei Go-Ahead eine Betriebsführung im Rahmen des Kreisjubiläums „50 Jahre Ostalbkreis“.

Essingen

Nach dem Mobilitätsforum im Landratsamt Anfang des Monats fand mit der Betriebsbesichtigung bei Go-Ahead in Essingen am 16. März 2023 eine weitere gut besuchte und interessante Veranstaltung im Rahmen des diesjährigen Kreisjubiläums statt.

Knapp 70 Interessierte nahmen die Möglichkeit wahr, spannende Einblicke in die Betriebsabläufe in Essingen zu gewinnen. Go-Ahead beschäftigt am Wartungsstützpunkt in Essingen gut 100 Personen und wartet dort die rund 70 Züge der Flotte an Stadler Triebzügen. Diese Züge sind auf den von Go-Ahead betriebenen Netzen unter anderem auf der Rems- und Oberen Jagstbahn zwischen Stuttgart und Crailsheim, der Filstalbahn zwischen Stuttgart und Ulm sowie der Murrbahn zwischen Stuttgart und Nürnberg im Einsatz.

Damit die Züge bei Fahrleistungen von bis zu 1000 Kilometern pro Tag stets in einem technisch einwandfreien Zustand sind, ist spätestens nach 40 Tagen eine große Wartung fällig. Hierbei werden neben der Innenreinigung fristgemäße Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Am Wartungsstützpunkt in Essingen werden außerdem Abwasser entsorgt und Frischwasser nachgeführt, sowie Schäden und grobe Verschmutzungen an den Fahrzeugen beseitigt.

Waschanlage für die Züge

In einer separaten Halle neben der B 29 ist eine 120 Meter lange vollautomatische Waschanlage für die Außenreinigung der Fahrzeuge untergebracht. Darüber hinaus sind am Standort Essingen Leitstelle, Betriebsplanung und Personaleinsatzplanung von Go-Ahead Baden-Württemberg angesiedelt.

Damit ist der Wartungsstützpunkt in Essingen mehr als eine reine Werkstatt und stellt vielmehr das Herzstück für einen zuverlässigen Bahnbetrieb von Go-Ahead in ganz Baden-Württemberg dar.

Im Rahmen der Betriebsführung konnten die Teilnehmenden die eindrucksvolle Halle in Augenschein nehmen, in der bis zu zwei komplette Triebzüge Platz finden. In der Leitstelle wurden die Besucher über die Abläufe bei notwendigen betrieblichen Änderungen und Störungen aufgeklärt. Dabei kümmern sich bis zu drei Leistellenmitarbeiter zeitgleich, die Betriebsabläufe zu koordinieren, Anschlüsse zu gewährleisten und die Fahrgastinformation zu speisen. Die Beschäftigten versuchen dabei bestmöglich auf unvorhersehbare Ereignisse wie Unwetter, Unfälle oder technische Störungen an der Schieneninfrastruktur oder den Fahrzeugen zu reagieren. Auf den stark ausgelasteten Strecken wie der Remsbahn mit Mischverkehren zwischen Fernverkehr, S-Bahnen, Regionalbahnen und Güterverkehr können bereits kleine Zwischenfälle größere Probleme und Verspätungen zur Folge haben.

Im laufenden Jahr verkehren gemäß Report von Go-Ahead zur Betriebsqualität insgesamt dennoch etwa 80 bis 90 Prozent der Züge pünktlich (bis 5:59 Minuten verspätet). Darüber hinaus stellt der Fachkräftemangel die gesamte Bahnbranche wie auch Go-Ahead vor erhebliche Probleme. Um dem entgegen zur wirken, bildet Go-Ahead in einer eigenen Akademie unter anderem Triebfahrzeugführer aus. Dabei können sich auch Quereinsteiger in etwa 10 Monaten zum Lokführer ausbilden lassen.

Die Teilnehmenden der Betriebsführung konnten unter anderem im Führerstand Platz nehmen und die Perspektive eines Lokführers auf sich wirken lassen.

Go-Ahead-Wartungsstützpunkt Essingen
Go-Ahead-Wartungsstützpunkt Essingen © privat

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