Was man zum Schutz vor Hochwasser noch tun muss

+
Auch diese Brücke ist ein möglicher Gefahrenpunkt bei einem Starkregenereignis.
  • schließen

Wasserverband Rems zeigt nach Untersuchungen 13 mögliche Gefahrenpunkte im Ort auf.

Essingen. 1990 gab es an der Rems vor allem in den Kommunen am Unterlauf ein großes Hochwasser mit immensen Schäden. Essingen blieb weitgehend verschont, liegt hier doch der Ursprung des Flusses. Zur Umsetzung von Schutzmaßnahmen wurde von den Gemeinden an der Rems  der eigenständige  „Wasserverband Rems“ gegründet, dem Essingen 1997 beitrat. Geschäftsführer Hans-Peter Sieg stellte dem Gemeinderat aktuelle Entwicklungen vor.

Da Hochwasserschutz ganzheitlich betrachtet werden müsse, wurde 1995/96 ein Hochwasserschutzkonzept für die gesamte Rems erstellt. Diese „Integrierte Flussgebietsuntersuchung Rems (IFU Rems)“ strebt einen Schutz an, der einem HQ100, einem „100-jährigen Hochwasser“ stand hält.

Nach einem weitere Hochwasser 2003 wurden am Oberlauf, in Essingen und Hermannsfeld Schutzmaßnahmen umgesetzt.   In den vergangenen Jahren nehmen Starkregenereignisse immer mehr zu, was weitere Verbesserungen nötig mache.

Der Wasserverband erarbeitet derzeit Studien, insbesondere Hochwassergefahrenkarten. Zudem soll ein Warnsystem eingerichtet werden, das den gesamten Flusslauf mittels Pegelmessungen und Webcams überwacht. Fachbüros sollen zudem ein „Starkregenmanagement“ erarbeiten. Bei Starkregen erwartet man Wasserzuflüsse nicht nur über die Bäche, sondern auch von umliegenden Hängen. 

Auch für Essingen zeigte Sieg 13 mögliche Gefahrenstellen und Maßnahmen auf. So sollten zum Beispiel im Oberlauf ein Rückhaltebereich angelegt werden, dann im Verlauf des Baches einige Verdolungen ausgebaut oder erweitert  und Gitter zum Auffangen von Treibgut eingebaut werden.

Im „Unteren Dorf“ ist eine Brücke mit 1,10 Meter Höhe zu niedrig, hier sollte das Flussbett vertieft werden. An einigen Stellen müssten Böschungen abgegraben und Zuwachsungen beseitigt werden. Auch die Verdolung des Donnenbachs soll verlegt werden, an seinem oberen Lauf ein kleines Rückhaltebecken und ein Wall gebaut werden. Um Hermannsfeld sollte nach Siegs Worten das Flussbett vertieft und teilweise erweitert werden, der Ort würde bei einem HQ 100 komplett überschwemmt.

Bis Ende März 2025 sollen die ganzen Analysen und Karten zur Verfügung stehen. Der Gemeinde entstehen Kosten von 17 000 bis 18 000 Euro. Die Gesamtkosten für das komplette Werk betragen rund 630 000 Euro, 70 Prozent werden vom Land bezuschusst.

Die Kosten werden je nach Einwohnerzahl auf die Gemeinden verteilt. ⋌Jürgen Eschenhorn

Diese Brücke im Unteren Dorf ist bei Hochwasser der Rems zu niedrig. Hier sollte laut Fachleuten das Bachbett tiefer werden.

Zurück zur Übersicht: Essingen

Kommentare