- VonKatharina Scholzschließen
Nach seinem Ausspruch im Ortschaftsrat hat Herbert „Joe“ Brenner die Habila GmbH in Ellwangen besucht, sich vor Ort informiert und der Einrichtung seine Unterstützung zugesagt.
Aalen-Waldhausen/Ellwangen
Herbert „Joe“ Brenner wird Gründungsmitglied im geplanten Förderverein für die Habila GmbH Rabenhof. Das sagte er am Freitag bei einem Austausch in der Einrichtung bei Ellwangen zu. Außerdem hat er sich persönlich bei den Beschäftigten und den Klientinnen und Klienten entschuldigt. Öffentlich hatte er das diese Woche bereits in einer Pressemitteilung getan.
Während einer hitzigen Debatte in der Ortschaftsratssitzung Waldhausen in der vergangenen Woche hatte Brenner gefragt: „Sind wir jetzt im Rabenhof?“ Daraufhin hatte ihn Thomas Klement zu einem Austausch in den Rabenhof eingeladen. Er ist der Leiter von Habila Ostwürttemberg, die die Einrichtung betreibt. Ihm ging es darum, über die Arbeit zu informieren, die im Rabenhof geleistet wird und über Vorurteile zu sprechen, die es im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen gibt.
Im Ellwanger Raum, so sagte er während des Gesprächs, zu dem auch die SchwäPo eingeladen war, sei sein Eindruck, dass der Rabenhof inzwischen ein positives Image habe. Überrascht sei er gewesen, dass es im Aalener Raum noch anders zu sein scheint. Brenner antwortete, dass er den Ausspruch, den er im Ortschaftsrat verwendet habe, noch hin und wieder in privaten Gesprächen höre. Es sei eine Art geflügeltes Wort bei Menschen der älteren Generation. „Ich werde versuchen, auf andere einzuwirken, dieses blöde, geflügelte Wort nicht mehr zur verwenden“, sagte Brenner. Außerdem bot er an, der Einrichtung zu helfen, wenn er könne.
Klement nahm ihn beim Wort. „Wir möchten in absehbarer Zeit einen Förderverein gründen“, sagte er. Dazu fehlten noch Gründungsmitglieder. Die „Marke Joe Brenner“ würde diesem Vorhaben guttun. „Da mache ich mit“, antwortete Joe Brenner. Im Gespräch betonte er, dass er sich schon seit Jahrzehnten ehrenamtlich und sozial engagiere. Mit dabei hatte er unter anderem eine Urkunde aus dem Jahr 1981, die er als Dank für seinen Einsatz für das „Festival der guten Taten“ zugunsten der Aktion Sorgenkind, heute Aktion Mensch, erhalten hatte.
Klement nahm Brenners Entschuldigung an. Vorwürfe machte ihm beim Gespräch niemand. Im Gegenteil. „Dass Sie gekommen sind, zeugt von Größe“, sagte Sonja Brand.
Klement stellte im Gespräch die Arbeit der Habila GmbH vor. In Ostwürttemberg arbeiten ihm zufolge 460 Menschen für die Gesellschaft. Sie betreuen weit über 300 Klientinnen und Klienten mit Problemen wie psychischen, seelischen, chronischen Erkrankungen oder Abhängigkeitserkrankungen sowohl ambulant als auch stationär.
Beim Gespräch dabei waren auch zwei Bewohnerinnen des Rabenhofs. Marianne Stadler lebt schon seit 1985 dort und ist Vorsitzende des Heimbeirats. Sie ist mittlerweile im Ruhestand. Früher hat sie in der Werkstatt und im Laden gearbeitet. Einmal wollte ihr jemand gar nicht glauben, dass sie im Rabenhof wohnt, erzählt sie. Ihre Antwort darauf: „Hier wohnen ganz normale Menschen.“ So wie auch Claudia Holzinger vom Werkstattrat, die ebenfalls am Gespräch teilnahm. Sie erzählte von ihrer Arbeit im Bereich „Ver- und Entsorgung“. Sie ist unterwegs von Haus zu Haus und kümmert sich unter anderem darum, dass die Bewohnerinnen und Bewohner etwas zu essen bekommen und dass die Wäsche gewaschen wird. Da sei sie immer in Aktion, sagt sie und schließt: „Ein schöner Job.“ Abschließend führten Carmen Munzig und Jürgen Reimann Brenner und seine Frau Christa übers Gelände und durch die Gebäude.
Wer ebenfalls Gründungsmitglied des neuen Fördervereins für den Rabenhof werden möchte, kann sich per E-Mail wenden an: thomas.klement@habila.de