Herbert "Joe" Brenner entschuldigt sich beim Rabenhof

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Herbert „Jo“ Brenner
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Die Einladung der Einrichtung nimmt er an. Bei Wörner entschuldigt er sich nicht.

Aalen-Waldhausen. Herbert „Joe“ Brenner hat sich bei der Leitung des Rabenhofs „in aller Form“ entschuldigt. So heißt es in einer schriftlichen Erklärung, die der CDU-Stadt- und Ortschaftsrat abgegeben hat. Der Rabenhof in Ellwangen betreut Menschen mit seelischer Behinderung. Brenner hatte vergangene Woche in der Ortschaftsratssitzung gefragt, als ihn der Kollege Harald Wörner (SPD) unterbrach: „Sind wir jetzt im Rabenhof?“

„Die Aussage habe ich in einer hitzigen Sitzung im Waldhäusener Ortschaftsrat im Affekt fallenlassen“, so Brenner in der Erklärung. „Ich wollte die Bewohnerinnen und Bewohner des Rabenhofs oder dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei in keinster Weise verletzen oder diffamieren.“ Die Aussage sei zweifelsohne nicht in Ordnung und bedürfe einer öffentlichen und ganz persönlichen Entschuldigung an den Rabenhof.

Die Einladung der Einrichtung habe er angenommen. Brenner freut sich laut der Erklärung, mit der Leitung des Rabenhofs diese Woche in Ellwangen in den persönlichen Kontakt zu kommen und sich dabei über die Einrichtung mit ihrer wichtigen sozialen Arbeit vor Ort auszutauschen. Zudem setze sich Brenner in seiner nunmehr Jahrzehnte dauernden kommunalpolitischen Tätigkeit konstant und nachhaltig für den sozialen Bereich mit dessen vielfältigen Einrichtungen ein, so die Erklärung abschließend.

In einem Telefonat mit der SchwäPo führt Brenner das näher aus. Für die Kinder der Konrad-Biesalski-Schule habe er zum Beispiel zehn Jahre lang den Nikolaus gespielt. Die Schule mit Sitz in Wört fördert Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung und betreibt in Waldhausen in Kooperation mit der Grundschule eine Außenklasse. Weiter habe er Spenden für verschiedene soziale Projekte und Einrichtungen gesammelt, darunter die Lebenshilfe, einen Selbsthilfeverband für Menschen mit geistiger Behinderung, und der Verein Aufwind, der sich für Kinder und Jugendliche mit Lern- und Beziehungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen einsetzt.

Während Brenner die Äußerung zum Rabenhof leidtut, möchte er sich bei Wörner für die Aussage „Der hat doch einen Schuss, der Typ“ nicht entschuldigen. In Brenners Augen ist das eine Aussage, die von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. In einer politischen Diskussion müsse man so etwas aushalten. Auch er selbst habe Äußerungen dieser Art schon aushalten müssen. ⋌Katharina Scholz

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