- VonPanja Tillmann-Mummschließen
Wie das Pays d'Othe, Bagnacavallo und Neresheim gemeinsam die Freundschaft und 25 Jahre französisch-deutsche Partnerschaft auf dem dem Härtsfeld feiern.
Neresheim
Vive l'Europe, vive notre amité! - Ein Hoch auf Europa – es lebe unsere Freundschaft!“, lässt sich gut als Überschrift über den Festakt am Samstagvormittag in der Härtsfeldhalle anlässlich „25 Jahre Partnerschaft Aix-en-Othe - Neresheim“ stellen.
1988 waren die ersten Kontakte, die ersten Schüleraustausche zwischen dem Collège d'Othe in der französischen Region Grand Est und der Härtsfeldschule entstanden.
Acht Jahre später hatten Neresheims Altbürgermeister Gerd Dannenmann und der damalige Bürgermeister von Aix-en-Othe, Yves Fournier, den Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet, die damaligen Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine, Marc Fournier und Arnold Voitl, das Ganze dann mit Leben gefüllt: Konzerte, Ausstellungen, Studienpraktika, Jugendfußballturniere, närrisches Treiben an Fasching – die jährliche Ausfahrt als jeweiliger Höhepunkt ohnehin.
Seitdem pflegen die Härtsfelder und ihre französischen Partner einen lebendigen Austausch. Die reine Schülerebene ist längst Vergangenheit, langjährige Freundschaften zwischen ganzen Familien entstanden, die Schulkinder aus den Austauschprogrammen von damals längst erwachsen. Doch die Werte, Offenheit, Toleranz, Verbundenheit über Ländergrenzen, die oft so bedeutungslos sind, hinweg, die bleiben, wie Olivier Romain, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Pays d'Othe, betonte. „Lasst uns versuchen, wenigstens einen kleinen Samen des Friedens für Europa zu säen.“
Gelebte Völkerverständigung
„Das, was wir hier leben, ist für uns Völkerverständigung, das ist Europa“, so auch Gerhard Lang, sein Neresheimer Kollege. Er dankte Bürgermeister Thomas Häfele für die „materielle, finanzielle und ideelle Unterstützung“.
Daniel Duchange, Präsident der Region Pays d'Othe, sagte, er wolle er sich dafür einsetzen, dass neue Ideen entwickelt würden, um junge Menschen in die Partnerschaftsvereine zu holen. Dieser Wunsch vereint wohl alle Gäste des großen Festakts.
Landrat Dr. Joachim Bläse: „Wir feiern heute unser Europa. Nicht das Europa der Präsidenten und Regierungen, sondern das der Bürger.“ Denn Europa müsse von unten her entstehen, das sei die Zukunft.
Und das funktioniere nur, wenn die Schüler spürten, selbst erlebten, welches Potential diese Freundschaft berge. Auch Gabriella Foschini, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins im italienischen Bagnacavallo, bekräftigte, die Jugend heute identifizierten sich mit Europa.
Zwei machten den Anfang
Sophia Kurz, Melanie Gichert und Sarah Lemmer sorgten für den musikalischen Rahmen des Festakts, dessen Höhepunkt der Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt Neresheim war. Gerhard Lang stellte klar, ohne wen das alles nie so gekommen wäre: Die Lehrerin Marlies Hau hatte den Schüleraustausch vor 34 Jahren angeleiert, während den über drei Jahrzehnten mit großem Engagement begleitet. Selbst jetzt noch, nachdem sie pensioniert ist.
Ihr französisches Pendant: Danielle Bastide. Inzwischen sind Haus Kolleginnen Andrea Kauf und Sabine Leupold eingestiegen. Das Ziel aller ist klar: die nächsten erfolgreichen 25 Jahre in Angriff nehmen.