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Ein Pionier verlässt die SRH Klinik in Neresheim

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Von: Ulrike Schneider

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Feierliche Verabschiedung von Dr. Bernd Eifert, dem ärztlichen Direktor des SRH Fachkrankenhauses in Neresheim. Am Ende würdigten die Gäste in der Härtsfeldhalle Eiferts medizinische Erfolge und sein Engagement zum Wohle der Patienten mit stehenden Ovationen.
Feierliche Verabschiedung von Dr. Bernd Eifert, dem ärztlichen Direktor des SRH Fachkrankenhauses in Neresheim. Am Ende würdigten die Gäste in der Härtsfeldhalle Eiferts medizinische Erfolge und sein Engagement zum Wohle der Patienten mit stehenden Ovationen. Foto: opo © Oliver Giers

Der ärztliche Direktor des Fachkrankenhauses in Neresheim, Dr. Bernd Eifert, wird in den Ruhestand verabschiedet. Was ihn und sein Engagement zum Wohle der Patienten ausmacht.

Neresheim

Er ist ein Pionier in seinem Beruf als Arzt, hat die Stadt Neresheim mit dem SRH Fachkrankenhaus als die Klinik für schwer Schädelhirnverletzte deutschlandweit bekannt gemacht und hat sich in seinen 26 Jahren am Klinikum auf dem Härtsfeld immer zum Wohle von Patienten und Angehörigen engagiert. Am Dienstagnachmittag ist Dr. Bernd Eifert, ärztlicher Direktor am SRH Fachkrankenhaus, in der Härtsfeldhalle mit viel Anerkennung für sein Werk und Engagement in den Ruhestand verabschiedet worden.

Die Liste der Redner an diesem späten Nachmittag ist lang. Den Auftakt macht Winfried Mack. Der CDU-Landtagsabgeordnete bezeichnet die SRH Fachklinik als eine segensreiche Einrichtung für jene, die schwere Hirnschädigungen erlitten haben. „Sie haben mit großer Passion in den vergangenen 26 Jahren mit den Ärzten und dem Klinikteam Enormes geleistet“, stellte Mack fest. Dafür gelte es nun, Dank zu sagen. Der CDU-Politiker blickte auf die Anfänge – etwa mit dem damaligen Landrat Gustav Wabro, dem es in einer sich ändernden Klinikstruktur gelungen sei, gemeinsam mit der SRH Holding – damals noch Stiftung Rehabilitation Heidelberg – dieses Fachkrankenhaus auf den Weg zu bringen. „Ohne Sie wäre das aber nicht gegangen“, sagte Mack in Richtung Bernd Eifert. Von den anfänglichen 30 Betten sei das Fachkrankenhaus heute mit 40 Betten ausgestattet. „Und hoffentlich werden 24 Intensivbetten demnächst noch genehmigt“, sagte Mack und erwähnt in diesem Zusammenhang auch die bauliche Erweiterung des Klinikums vor vier Jahren.

„Sie sind Teil der Erfolgsgeschichte des SRH Fachkrankenhauses“, sagte Bürgermeister Thomas Häfele in seiner Laudatio. Unter Eiferts ärztlicher Führung zähle das SRH Fachkrankenhaus mittlerweile 64 Betten, und habe somit seine Kapazität, seit der Inbetriebnahme, mehr als verdoppelt. Aus dem Blickwinkel des Neresheimer Bürgermeisters attestierte Häfele dem in die passive Altersteilzeit scheidenden ärztlichen Direktor, er habe mehr als einen „guten Job“ gemacht. „Sie waren Teil der SRH-Familie.“ Nach einem viertel Jahrhundert gehe nun eine Ära zu Ende. Mit einem Augenzwinkern und Freude spielte Häfele auf das Angebot Bernd Eiferts an, im Ruhestand sich in Neresheim entsprechend ehrenamtlich zu engagieren. Da finde sich zwischen Wisenten und Heimattagen sicherlich etwas.

Interdisziplinäre Erfolge

Die Leistung des Anästhesisten und Notfallmediziners in puncto interdisziplinärer Zusammenarbeit stellte Werner Stalla heraus. Der Geschäftsführer SRH Gesundheit GmbH erklärte, dass es Eiferts pragmatischer Herangehensweise viel zu verdanken sei. Verschiedene Kennzahlen könnten belegen, dass das mit ihm über mehr als 20 Jahre entwickelte Konzept der Beatmungsentwöhnung erfolgreich zum Wohle der Patienten eingesetzt werde. Zudem habe Eifert rechtzeitig Weichen für seine Nachfolge gestellt. Diese sei mit Dr. Annette Reeh als neuer ärztlicher Direktorin und Dr. Oliver Stahn als Anästhesist gelungen.

Kollegialität und das Wirken Eiferts würdigte Betriebsrat Henrik Ritz. Bernd Eiferts Leistungen in der neurologischen Rehabilitation auf die Entwicklung und den Umgang mit schwerst Hirnverletzten erläuterte Neurologe Prof. Dr. Volker Hömberg.

Glückliche Zufälle?

Nach weiteren Grußworten von Dr. Annette Reeh und dem Bundesvorsitzenden des Vereins Schädel-Hirnpatienten in Not, Armin Nentwig, blickte Bernd Eifert zurück und dankte. Zuvorderst seiner Frau Christine. „Ohne dich wären wir nie nach Neresheim gekommen“, sagte Eifert. Sie habe ihn animiert, sich hier zu bewerben. Eifert sprach von glücklichen Zufällen, wie dem, der ihn nach Neresheim geführt habe und dass er seinem Vorgänger habe folgen dürfen. Er sprach davon, dass er sich an der Klinik habe entwickeln können und davon, dass er immer auf der Suche nach Wissen sei. Hilfreich sei es, besonders in der Medizin, wenn man die Menschen möge. „Wer die Menschen liebt, kann ihnen helfen. Dabei müssen wir immer am selben Ziel arbeiten.“ Seinen Respekt drückte er mit den Worten aus: „Es war mir eine Ehre, Sie alle kennengelernt zu haben.“ Zum Abschied gab's für Eifert stehende Ovationen.

Die Feier musikalisch umrahmt hat Musiktherapeut Manfred Banschbach.

Feierliche Verabschiedung von Dr. Bernd Eifert mit Reden
Feierliche Verabschiedung von Dr. Bernd Eifert mit Reden © Oliver Giers
Dr. Bernd Eifert, ärztlicher Direktor des SRH Fachkrankenhauses in Neresheim, bei seiner Rede.
Dr. Bernd Eifert, ärztlicher Direktor des SRH Fachkrankenhauses in Neresheim, bei seiner Rede. © Oliver Giers
Dr. Bernd Eifert bedankt sich bei seiner Frau Christine.
Dr. Bernd Eifert bedankt sich bei seiner Frau Christine. © Oliver Giers
Dr. Bernd Eifert im Gespräch.
Dr. Bernd Eifert im Gespräch. © Oliver Giers
Feierliche Verabschiedung von Dr. Bernd Eifert, ärztlicher Direktor des SRH Fachkrankenhauses in Neresheim.
Feierliche Verabschiedung von Dr. Bernd Eifert, ärztlicher Direktor des SRH Fachkrankenhauses in Neresheim. © Oliver Giers

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