Närrischer Lindwurm zieht mit 80 Gruppen durch Lauchheim
Was die Lauchheimer Bettelsack-Narren gemeinsam mit Narrenzünften weit über die Region hinaus am Sonntagnachmittag den Zaungästen am Straßenrand bieten und wie das Treiben gefällt.
Lauchheim
Einen imposanten Faschingsumzug erlebten viele Tausend Zuschauer am Sonntag in Lauchheim. Fast 80 Gruppen aus fast so vielen Narrenzünften waren der Einladung der Bettelsack-Narren gefolgt und waren in die kleinste Stadt des Ostalbkreises gekommen, um sich an einem der größten Umzüge der Region zu beteiligen.
Lauchheims feierlichste Zeremonie
Pünktlich um 13.31 Uhr startete der große Gaudiwurm seinen Weg durch die Stadt. Tausende Zuschauer standen an der Strecke, viele von ihnen mit größeren Anfahrtsstrecken über die Region hinaus, wie die Kennzeichen der in der Umgebung geparkten Fahrzeuge zeigten. Sie mussten sich schon früh aufmachen, um einerseits einen Parkplatz und dann auch einen guten Platz an der Strecke zu bekommen.
Auch die Narrenzünfte mit rund 3500 Hästrägern, Guggen und sonstigen Narren waren bis aus Kempten und Bad Schussenried, Kornwestheim, Filderstadt oder Heiningen gekommen. Von den vielen regionalen Gruppen ganz zu schweigen. Die Bettelsack-Narren feierten mit diesem Umzug ihr 40-jähriges Bestehen im vergangenen Jahr nach, in dem der Umzug coronabedingt ausfallen musste. Da durfte es dieses Jahr doch gern etwas größer werden.
Bei sonnigem und fast schon milden Wetter genossen Narrenzünfte und die Schaulustigen den Umzug bestens aufgelegt. Den Zug führten die Gruppen der Gastgeber an, Garden, Hexen, Guggen und ein Motivwagen. Gefolgt von der Waiblinger Karnevalsgesellschaft und Essinger Gruppen. Auf Programmen waren die Rufe der Zünfte gedruckt. So konnten die Zuschauer diese gemeinsam mit den vorbeiziehenden Zünften lauthals rufen. Alternativ stellten Moderatorinnen und Moderatoren an der Strecke die Gruppierungen vor und gaben die Rufe an.
Schabernack und Süßigkeiten
Hexen trieben Schabernack mit Zuschauern, verteilten Süßes an Kinder oder Konfetti – besonders an Frauen. Peitschen knallten und Guggenmusiker gaben schräge Töne zum Besten. Bonbons und andere Süßigkeiten flogen von den Wagen oder von Vorbeiziehenden in die Menge, Prinzenpaare winkten, die kreativ gestalteten Themenwagen wurden bestaunt und manche Hexe ging auch ins Publikum, um mit ihrem Besen für Ordnung zu sorgen.
In Lauchheim war wieder Ausnahmezustand angesagt und alle Beteiligten hatten ihren Spaß daran. Über zwei Stunden lang folgte Gruppe auf Gruppe. Es gab jede Menge fantasievoll gestalteter bunter Kostüme – oft auch neue – Masken und Häs zu sehen. Und wer eine Stärkung brauchte, wurde an verschiedenen Ständen von Gastronomie, Geschäften und Vereinen bestens versorgt. Groß war auch das Hallo an der Ehrentribüne mit unter anderem Bürgermeisterin Andrea Schnele.
Familie Hoffmann aus Heidenheim fand den Zug jedenfalls „absolut toll, wie eigentlich immer“. Ebenso sind Karl und Erika Schmidt aus Aalen begeistert: „Wir kommen seit Jahren hierher, der Umzug in dieser kleinen Stadt ist eigentlich einer der schönsten der Region.“
Während die einen Gruppen noch nicht recht losgelaufen waren, wurde an und in der Alamannenhalle bereits gefeiert. Dort, aber auch in Gastronomiebetrieben der Stadt, ging es nach dem Umzug närrisch weiter.
