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55 junge Leute proben auf der Kapfenburg für das Jahreskonzert in Unterkochen.
Lauchheim-Hülen. Das Kreisjugendblasorchester KJBO des Blasmusikverbands Ostalbkreis übt derzeit für sein traditionelles Jahreskonzert an Palmsonntag. Am vergangenen Wochenende trafen sich 55 Musikerinnen und Musiker aus über 25 Vereinen des Kreises zum Probenwochenende auf der Kapfenburg.
„Das Schlagzeug ist zu laut, nehmt euch zurück.“ „Die Flöten brauchen kein Crescendo zu spielen, das funktioniert auch so“. Immer wieder unterbricht Dirigent Christian Wolf das Spiel, um Verbesserungen anzuregen. Aber meist mit einer gehörigen Portion Humor. „Ida, du bist zu langsam, du versaust uns das ganze Konzert“, lacht er – und das ganze Orchester inklusive Ida lacht mit.
Trotz aller Intensität und Konsequenz macht die Vorbereitung auf das große Konzert Spaß. So machen während eines Stücks die jungen Schlagzeuger Ruben und Marvin hinten unbemerkt schnell per „Schnick, Schnack, Schnuck“ aus, wer dem anderen die A2-Becken hält, damit er darauf spielen kann.
Von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag wurde insgesamt zwölf Stunden intensiv mit den Dirigenten Wolf und Michael Stegmaier im Konzertsaal der Kapfenburg geprobt. Und die Musiker im Alter von 13 bis etwa 25 Jahren waren mit viel Spaß dabei.
„Wer im KJBO spielt, ist motiviert, hat Spaß an schwierigen Stücken“, sagt Hubert Rettenmaier, Vorstand des Orchesters. „Wir wollen die Musiker ja auch weiterbringen, wollen möglichst viel aus ihren Talenten herausholen“, ergänzt Dirigent Wolf. „Wir sind quasi ein Ausbildungsorchester, die Musiker sollen dann auch ihren Verein voranbringen.“
Dass das gelingt bestätigt Yannik Burkhardt vom MV Bettringen. „Die Stücke hier sind deutlich schwieriger, als die im Verein“, sagt der 16-Jährige, der Euphonium spielt. Vor diesem Wochenende hatte man sich sechsmal zu eintägigen Proben, meist im KubAA in Aalen, getroffen.
Die Musiker sind zum Großteil schon länger im KJBO dabei, wie die Orchestersprecher Janina Hald und Florian Fiedler, die seit neun bzw. fünf Jahren Mitglied sind. Alle müssen einen D2-Lehrgang erfolgreich absolviert haben, erläutert Rettenmaier. „An den ersten beiden Proben haben wir das Niveau ertastet, und dann die Stücke für das Konzert ausgesucht“, sagt Michael Stegmaier. Gespielt werden sechs Stücke. Im ersten Teil konzertante Werke wie „The Ghost Ship“ von José Alberto Pina, ein Werk voller Energie, mystischer Atmosphäre und Intensität. Dann folgt „The Sound of Crime“, ein Tatort-Thema von Stefan Schwalgin, „mit einem Mord und einer Bettszene – natürlich nur musikalisch“, lacht Wolf. Im zweiten Teil des Konzerts werden moderne Stücke wie eine „Phil Collins Collection“ und „Coldplay in Symphony“ gespielt.
Allen macht das Probenwochenende Spaß. „Man lernt sich kennen, viele sehen sich wieder, man kann auch quatschen“, berichten die Orchestersprecher. Dafür sorgt auch ein Spieleabend.⋌ Jürgen Eschenhorn
Das Jahreskonzert des KJBO findet am Palmsonntag, 2. April, um 17 Uhr im Festsaal Unterkochen statt.