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Raiffeisenbank Westhausen verdient weiter Geld

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Von: Bernhard Hampp

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Anja Göschl und Werner Schneider bilden den Vorstand der Raiffeisenbank Westhausen.
Anja Göschl und Werner Schneider bilden den Vorstand der Raiffeisenbank Westhausen. Foto: ham © Bernhard Hampp

Genossenschaftsbank stellt fünf Beschäftigte neu ein und hält an Filialen in Dalkingen und Lippach fest.

Westhausen. „Warum sind wir als Raiffeisenbank Westhausen noch da?“, fragt Bankvorstand Werner Schneider etwas provokant und gibt die Antwort gleich selbst: „Weil wir in alternative Ertragsquellen investieren.“ In der Tat hat sich die kleine Genossenschaftsbank mit 39 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von 264 Millionen Euro in den vergangenen Jahren stark im Bereich Immobilien und erneuerbare Energien engagiert. Aber auch das klassische Geschäft mit Einlagen und Krediten ist 2022 gut gelaufen, wie Schneider und seine Vorstandskollegin Anja Göschl jetzt bekannt gegeben haben.

„Was wir selbst gestalten konnten, hatten wir voll im Griff“, so Schneider. So stieg das bilanzielle Kreditvolumen um 11,6 Prozent auf 125 Millionen Euro. 155 Kreditanträge wurden gestellt. 60 Prozent des Kreditvolumens entfallen auf Privatkunden, der Rest auf Firmenkunden. „Der Fokus lag hier ganz klar auf den Monaten bis Juli, danach gab es bei der Baufinanzierung eine Delle“, so der Bankvorstand, der auch die Punkte erwähnte, die außerhalb des Gestaltungsspielraums einer regionalen Genossenschaftsbank liegen: Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, Inflation und die starke Zinsanhebung durch die Europäische Zentralbank.

Zins für Sparer kommt zurück

Positiv sei zu werten, dass es historische wenige Kreditausfälle gegeben habe. Der Zinsüberschuss als wichtige Einnahmequelle stieg um 8,2 Prozent auf 3,9 Millionen Euro.

Die Kundeneinlagen stiegen 2022 leicht von 216 auf 217 Millionen Euro. „Der Guthabenzins kommt zurück, aber es dauert etwas“, sagt Schneider an die Adresse der Sparerinnen und Sparer. Er verweist darauf, dass die Raiffeisenbank Westhausen im Gegensatz zu anderen Geldinstituten keine Negativzinsen oder Verwahrentgelte von ihren Kunden verlangt hat, obwohl sie selbst Negativzinsen zahlen musste. Unter anderem, weil Verbundprodukte, etwa von der R+V-Versicherung und der Bausparkasse Schwäbisch Hall gefragt waren, steigerte die Raiffeisenbank Westhausen ihren Provisionsüberschuss um satte 32 Prozent auf nun 1,3 Millionen Euro.

Die Eigenkapitalquote beträgt 16,4 Prozent. 56 000 Euro sollen als Dividende in Höhe von 2,0 Prozent an die 4291 Genossenschaftsmitglieder ausgezahlt werden. Die Entscheidung darüber trifft die Generalversammlung am 21. Juni in der Turnhalle Westhausen, auf die Aufsichtsratsvorsitzender Karl Kucher hinweist.

Wie Anja Göschl verrät, hat die Bank 2022 fünf Beschäftigte zusätzlich eingestellt, unter anderem im IT-Bereich. Das Geldinstitut hat nun 39 Beschäftigte in 32,68 Vollzeitstellen, darunter zwei Auszubildende. Außer der Hauptstelle in Westhausen bleiben die beiden Geschäftsstellen in Dalkingen und Lippach, in denen es zusätzlich zur Beratung an je einem Vormittag sowie einem Nachmittag in der Woche auch bedienten Service gibt, erhalten. Neben drei Mietwohngebäuden in der Westhausener Deutschordenstraße hat die Raiba Westhausen seit November auch ein Einfamilienhaus in Ellwangen, das renoviert und vermietet werden soll. Supermarktgebäude besitzt die Bank in Spraitbach, Neuler und seit kurzem auch in Wörnitz. Ein weiteres Immobilienprojekt sei „in der Pipeline“, so Schneider.

Am 22. Februar feiert die Raiffeisenbank Westhausen ihr 130-jähriges Bestehen.

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