Silvesterritt in der Frühlingssonne
181 Pferde und fast so viele Reiter machen die Wallfahrt in Westhausen für die Besucherinnen und Besucher zu einem farbenfrohen und besonderen Ereignis.
Westhausen
Frühlingshafte Temperaturen haben den Silvesterritt in Westhausen begleitet - eine Reiterprozession mit 400-jähriger Tradition. Nach den Absagen wegen Corona in den vergangenen beiden Jahre kamen diesmal gerne wieder Gespannfahrerinnen und Gespannfahrer, Reiterinnen und Reiter aus dem gesamten Ostalbkreis und mit ihnen viele Hunderte Besucher.
Wenngleich der 30-jährige Krieg nach 400 Jahren den meisten bestenfalls aus den Geschichtsbüchern bekannt ist, beim Silvesterritt wird an ihn erinnert. Eine Viehseuche wütete zu dessen Beginn 1618 in der Gemeinde. In ihrer Not wandten sich die Menschen an den Heiligen Papst Silvester, mit dem Gelübde, an seinem Gedenktag eine Wallfahrt abzuhalten und eine Kapelle zu bauen. So entstand die Silvesterkapelle. Von der aus zogen nun am Vorabend des Silvestertags Silvesterreitvereine mit Standarten und Fackeln begleitet in die Pfarrkirche St Mauritius, wo Pfarrer Matthias Reiner gemeinsam mit ihnen eine Reitermesse zelebrierte.
Betreuung wird 8,5 Prozent teurerWallfahrt mit Pilgermesse
Tags darauf begann dort die Silvesterwallfahrt mit einer Pilgermesse. Am Altar standen Domkapitular Klaus Krämer aus Rottenburg in Konzelebration mit Pfarrer Mattias Reiner und Josef Höfler.
Danach schwang sich Pfarrer Mathias Reiner aufs Pferd, während der bischöfliche Gesandte und der Pfarrpensionär in der Kutsche gefahren wurden. Von hier aus erbat Domkapitular Klaus Krämer unzählige Male Gottes Segen für Menschen und Tiere allgemein, besonders für 181 vorbeischreitende und trippelnde Pferde und Ponys.
Segensfeier am Rathausplatz
Das setzte sich fort bei der Segensfeier am Rathausplatz, musikalisch begleitet von den Kapellen des Musikvereins Westhausen und Lippach und der Concordia in Chorgemeinschaft mit dem Kirchenchor von St. Mauritius. Pfarrer Matthias Reiner und Bürgermeister Markus Knoblauch begrüßten Reiterschaft und Gäste. „Als Christen schauen wir nach vorne und gehen mit Zuversicht und Gottvertrauen ins neue Jahr“, ermunterte Domkapitular Klaus Krämer vor dem Segen. Und mit dem gemeinsam gesungenen „Großer Gott wir loben dich“, bekräftigten dies Pilger, Reiter und Besucherschaft am Rathausplatz.
