Wie Christiane M. mit schwäbischer „Äroddik“ beim Röttinger Publikum punktet
Christiane M. bringt „Schwäbische Erotik“ auf die Bühne in Röttingen. Was die Besucher begeistert.
Lauchheim-Röttingen. Was für eine Veranstaltung, zu der die erste große Herausforderung darin besteht, beim Kartenvorverkauf in der örtlichen Metzgerei Tickets für einen Erotikabend zu verlangen. Wer über die verdutzten Gesichter Unwissender lachen konnte, war in Röttingen genau richtig. Dort tobte am Samstag der Bürgersaal, als die Gemeinschaft Röttinger Vereine mit einem Comedy-Vergnügen der besonderen Art wieder einen Volltreffer landete.
„Schwäbische Erotik“ heißt das Programm von Christiane M., der Komödiantin mit dem völlig unschwäbischen Namen Maschajechi, der ihr blieb, als der Mann ging und sie deshalb nun Secondhand auf „Caschting-Tour“ unterwegs sei. Im Tweed-Kostüm und in der Rolle der „Brigidde Wibele“ als „Kulturbotschafterin der schwäbischen Erotik“ stellt sie die Frage aller Fragen: „Schwäbische Äroddik? Gibt's des überhaupt?“ Die Antwort kommt prompt. „Des isch d’r kürzeste Witz überhaupt“, prustet sie los. „Äroddik isch völlig untypisch für den Schwob. Da tut er ja viel mehr, als er müsst.“
Was folgt, ist eine temperamentvolle, stimmungsgeladene Show, in der die kleinen Unterschiede von Frau und Mann ordentlich auf die Schippe genommen werden. Nie unter der Gürtellinie, immer mit Charme, lustigem Grinsen und einem Schalk im Nacken.
Heidis Imbiss und Café bereichern Marktplatz
Christiane M. begeistert mit Stellungsakrobatik, räkelt sich als „Hot Chicken“ im Sessel und trällert „Kocht han i nix, aber guck wie i dolieg!“. Den schwäbischen Wein benennt sie als Aphrodisiakum. „Damit kannst du jeden Menschen schön saufen.“
Zugegeben, „Frau“ lacht eine Runde lauter und klatscht länger, wenn „Mann“ sein Fett abbekommt. Dafür spielt die Komödiantin mit „Bresswurst-Feinstrumpfhose“ auf die weiblichen Schwächen an und gibt Männern mit Bausparvertrag Ratschläge: „Wir Frauen sind hormongesteuert. Wenn morgens eine schwarze Wolke über unseren Kopf zieht, dann renn!“
Die frechen Sprüche kommen an und reißen mit. So wie bei Sprachübungen mit Daumen im Mund bei „Ich liebe dich“ oder beim Yoga, zu dem das Publikum aufsteht und mitmacht. „Lach a bissle, komm lach a bissle – zieh doch net so a G’sicht. Alles and’re hilft dir doch nicht“, folgt gesanglich als Empfehlung des Abends. Den Röttingern hat Christiane M. am Ende ein Lied getextet. „Komm nach Röttingen – da hat’s viele Single und viele Wälder“, heißt es darin, was für euphorischen Applaus sorgt und eine Zugabe.
