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Der Tod ist immer dabei: 20 Jahre Hospizarbeit in Abtsgmünd

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Von: Max Wanner

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Hospizbegleiter Abtsgmünd.
Hospizbegleiter Abtsgmünd. © privat

Zur Feier des 20-jährigen Bestehens des Hospizdienstes in Abtsgmünd gibt es am Sonntag einen Festgottesdienst. Was alles zur Hospizarbeit gehört und wie man mitmachen kann.

Abtsgmünd Der Tod ist unausweichlich. Jede Geburt und jedes Leben hat eines gemeinsam - Sterben ist unausweichlich. Nadine Friedel ist Hospizkoordinatorin der Sozialstation und sagt: „Obwohl alle Menschen wissen, dass sie einmal sterben, beschäftigen sich nur sehr wenige mit dem Tod.“ Für viele stellt das Sterben ein Tabuthema dar.

Nicht jedoch für die 22 ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Hospizdienstes in Abtsgmünd. Seit 2002 begleitet der ambulante Hospizdienst Menschen auf ihren letzten Wegen. „Es ist toll, dass wir hier in Abtsgmünd dieses wichtige Angebot machen können“, sagt Friedel. So viele Hospizdienste gebe es nicht, weshalb das Einzugsgebiet von Iggingen bis Hüttlingen und von Neuler bis Untergröningen reicht.

Was ist Hospizdienst?

„Wir gehen zu den Leuten nach Hause, machen Spaziergänge, spielen, sprechen und singen gemeinsam und schauen uns gemeinsam Fotoalben an“, sagt Friedel. Wenn die Hospizarbeiter eingreifen, dann steht schon fest, dass der betroffenen Person nicht mehr viel Zeit bleibt. „Für die Begleitung ist es immer am schönsten, wenn man die betroffene Person kennenlernt, bevor sie bereits im Sterben liegt“, sagt Friedel. So lerne die Helferinnen und Helfer die Menschen noch kennen, verstehen ihre Bedürfnisse und stelle eine Bindung her.

Bei der Hospizarbeit geht es jedoch um mehr als die Begleitung der Menschen auf ihrem letzten Weg. Der Beistand für die Angehörigen ist genauso Teil der Arbeit. Der Hospizdienst bietet auch Trauerkaffees- und gesprächskreise an. Den Angehörigen der Sterbenden oder Verstorbenen soll hier ein neutraler Raum geschaffen werden, in dem sie ihren Emotionen und Tränen freien Lauf lassen können. Der Austausch mit anderen Personen, die sich ebenfalls in der Trauerphase befinden, hilft bei der Trauerbewältigung.

Wer kann mitmachen?

Die Hospizbegleiterqualifikation ist Voraussetzung, um dem Team beizutreten. Die Qualifikation umfasst 120 Stunden und bereitet die ehrenamtlichen Helfer auf die Hospizbegleitung vor. Weitere Voraussetzungen gebe es keine, sagt Friedel: „Das Alter, der Beruf oder die Religion spielen keine Rolle. Jeder darf sich hier einbringen.“ Dasselbe gelte auch für die begleiteten Personen. Auch hier spiele der Glaube der betroffenen Person keine Rolle.

Festgottesdienst zum 20-jährigen Bestehen des ambulanten Hospizdienstes in Abtsgmünd

Am Sonntag, 26. März 2023 um 15.30 Uhr findet in der katholischen Kirche St. Michael in Abtsgmünd ein Festgottesdienst statt. Im Anschluss an den Gottesdienst bietet sich die Möglichkeit, mit den Helferinnen und Helfern der Hospizarbeit ins Gespräch zu kommen. Das Team von Nadine Friedel freut sich über Interesse an ihrer Arbeit und wünscht sich, durch den Austausch neue Menschen für die Aufgaben eines Hospizbegleiters begeistern zu können.

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