Der TSV Hüttlingen hat in der Pandemie angepackt - In der Hauptversammlung wird Rückschau gehalten und nach vorne geblickt. Neu: Reha-Sport für Post-Covid-Syndrom-Patienten.
Hüttlingen
Die Vorstandschaft des TSV Hüttlingen ist in doppelter Hinsicht zufrieden. Zum einen, dass die neuen Coronaregelungen dem Verein mehr Handlungsspielraum geben. Und zum anderen haben die einzelnen Abteilungen des Sportvereins die Pandemiezeit für sich genutzt, klar Schiff in ihren Sportbereichen zu machen.
So aufgeräumt und gestärkt kann die Sportsaison in 2022 nur Positives mit sich bringen. Das zumindest erhofft sich der Vorsitzende des TSV Hüttlingen, Eduard Rup. „Das was wir bislang sehen, macht uns sehr zuversichtlich in unserer Vereinsarbeit“, sagt Rup. Der Sport- und Übungsbetrieb habe einen sehr guten Start hingelegt und steigert sich von Woche zu Woche. Mehr Übungsstunden bringen mehr Leute zum Üben - und Trainieren und steigert auch das Wohlbefinden. Dabei waren die Pandemiejahre 2020 und 2021 alles andere als ein Vergnügen. „Das Infektionsgeschehen bestimmte, wie viel Personen drinnen oder draußen, unter welchen Bedingungen und Auflagen Sport treiben durften. Zum Beispiel war in Abhängigkeit der aktuellen Inzidenzen im Landkreis kontaktarmer Sport in Kleingruppen erst wieder ab dem 8. März 2021 bedingt möglich“, erzählt Rup. Dagegen wurden Rundenwettbewerbe und Veranstaltungen komplett abgesagt. Ab Mai mussten dann vor Trainingsbeginn Genesenen-, Geimpft- oder negative Antigen-Testnachweise vorgelegt werden. In den frühen Sommermonaten entfiel für kurze Zeit diese 3G-Regelung, nur um Mitte August für den Innenbereich wieder eingeführt werden zu müssen. Ab November galt dann sogar die 2G-Regelung.
Aktivum war geschlossen
„Unser TSV-Sportzentrum „Aktivum“ war in den vergangenen zwei Jahren an insgesamt 43 Wochen komplett geschlossen“, sagt die Sportvorständin Rita Rettenmeier. Das hatte vor allem Auswirkungen auf die Vereinseinnahmen. In dieser Zeit wurden keine Nutzungsbeiträge erhoben. „Dies führte zu erheblichen Einnahmeausfällen. Auch in der prognostizierten Mitgliederentwicklung wurde das Aktivum rund zwei Jahre zurückgeworfen. Unsere Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit“, so Rettenmeier.
Trotzdem stehen der TSV und das „Aktivum“, auch dank der Unterstützung des WLSB-Verbandes und seiner Corona-Hilfen, stabil da, berichtet die Macher. Noch positiver und erfreulicher sei, dass die einzelnen Abteilungen, die jeder für sich für ihre Einnahmen zuständig sind, ihre Einnahmeausfälle Dank vieler neuer und kreativer Ideen kompensieren und damit ihre Haushaltsziele weitgehend erreichen konnten.
Der Bericht des Finanzvorstands bestätigte diese positive Entwicklung. Auch von den beiden Kassenprüfern Guido Haas und Uwe Kling gab es für die korrekte Finanzbuchhaltung des Vereins grünes Licht.
Dickes Lob vom Bürgermeister
Hüttlingens Bürgermeister Günter Ensle hatte viel Lob für die Vereinsarbeit und die Vereinsverantwortlichen zu vergeben. Die einstimmige Entlastung hat sich das Vorstandsteam, laut Ensle, redlich verdient. Eduard Rup sprach ausdrücklich von einem kollektiven Engagement aller Verantwortlichen und Vereinsmitglieder. Besonders hob er das große, freiwillige Engagement in den einzelnen Abteilungen hervor. Die Abteilungsleitung und ihre Mitglieder hätten die Zwangspause in der Coronazeit effektiv für die Erledigung verschiedener Aufgaben genutzt, sei es für einen frischen Anstrich der Räume, Dachsanierungen und andere kleinere und größere Aufgaben. Rundum erneuert und gestärkt konnte es so ins Vereinsjahr 2022 gehen.
Neu im Portfolio des TSV ist die Rehabilitationssportgruppe „Post-Covid-Syndrom“, die sich mit den Folgen der neuen Erkrankung befasst. Rund 240 Teilnehmer nutzen bereits dieses neue Reha-Angebot des TSV Hüttlingen.
Judo-Trainer fehlt
Einen Wermutstropfen muss der Verein verkraften. Die Judosport-Abteilung ist aktuell ohne Trainer. Als Kontaktsport ist sie Opfer der Pandemie geworden und steht kurz vor der Beendigung des Betriebes. „Wenn wir einen Trainer finden könnten, wäre es uns innerhalb kürzester Zeit möglich, denn Betrieb im Judosport wieder aufzunehmen. Es wäre schade um diese traditionsreiche Abteilung die es schon über 45 Jahre gibt. Wir hoffen wir finden jemand“, sagt Rup.