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Kommt die Mauer für Niederalfingen?

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Von: Jürgen Eschenhorn

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Um Niederalfingen besser vor Hochwasser zu schützen, könnte entlang des Schlierbachs ab hier bis fast zur Parkplatzbrücke eine Mauer gebaut werden.
Um Niederalfingen besser vor Hochwasser zu schützen, könnte entlang des Schlierbachs ab hier bis fast zur Parkplatzbrücke eine Mauer gebaut werden. Foto: je © je

Erste Schutzmauer in Niederalfingen ist jetzt genehmigt und könnte im Herbst gebaut werden. Bürgermeister Enssle beschreibt das weitere Vorgehen.

Hüttlingen-Niederalfingen

Wie berichtet, hat das Landratsamt als untere Wasserbehörde jetzt die erste vom Hüttlinger Gemeinderat beschlossene Hochwasserschutzmaßnahme in Niederalfingen genehmigt, die geplante Schutzmauer vom Freibadeingang bis zur Parkplatzbrücke. Dazu wurden zwei weiteren kleineren Maßnahmen im weiteren Verlauf die sogenannte wasserrechtliche Planfeststellung erteilt, wie im Schreiben zur Entscheidung an die Gemeinde heißt.

Die beiden weiteren Maßnahmen sind zum einen eine „Verwallung im Einlassbereich der Schlierbachverdolung“ zur Optimierung derselben auf einem privaten Grundstück und als Zweites der Rückbau der Beton-Widerlage an der ehemaligen Fußgängerbrücke am Freibadeingang. Das gesamte Schreiben wurde auch denjenigen Bürgerinnen und Bürgern zugestellt, die gegen die Planung der Mauer den zweiten Einspruch erhoben hatten. „Diese könnten jetzt Klage gegen das Land Baden-Württemberg beim Verwaltungsgericht erheben, da es sich bei der Wasserbehörde um eine Landesbehörde handelt“, sagte Bürgermeister Günter Ensle. Es liege jetzt „bei den Bürgern und der 'BI Hochwasserschutz sofort', wie schnell möglicher Hochwasserschutz möglich wird“, ergänzte er. Denn eine Klage, die innerhalb eines Monats nach Erhalt des Bescheides erhoben werden muss, habe solange aufschiebende Wirkung, bis vom Gericht eine Entscheidung gefällt werde. „Natürlich hat jeder das Recht, Klage zu erheben“, betonte Ensle. Die Unterlagen zum Schreiben des Landratsamtes liegen bis einschließlich 17. April im Rathaus zur Einsicht aus.

Nach einer Flussgebietsuntersuchung hatte das Fachbüro Winkler vier geeignete Maßnahmen vorgeschlagen, die das gesamte Dorf vor einem sogenannten HQ 100, einem „hundertjährigen Hochwasser“ schützen würden. Neben der Mauer eine Erhöhung des sogenannten Ringdamms, eine Erhöhung am Einlauf in die Verdolung und niedrige Schutzmauern in der Hürnheimer Straße. Für die letzten drei hatte der Gemeinderat im Mai 2022 die Planungsaufträge erteilt. „Die Erarbeitung liegt in den letzten Zügen, nach Fertigstellung werden sie mit Regierungspräsidium und Landratsamt abgestimmt“, sagte der Bürgermeister. Gebe es jetzt keine Klage gegen die Schutzmauer, die den oberen Teil des Dorfes schützen würde, könnten im Mai die Arbeiten vom Gemeinderat ausgeschrieben und dann im Juli vergeben werden. „Im Oktober könnte die Mauer gebaut werden, wenn die Vegetation ruht“, ergänzte Ensle. Eine Klage verzögere aber auch den Fortgang der anderen drei Maßnahmen, so Enssle.

Am Nachmittag hatte der Bürgermeister mit der BI gesprochen, diese hat aber weiter ihre Vorbehalte gegen die Maßnahmen. „Die Gemeinde möchte schnellstmöglich Schutz für die Bürger schaffen, wir haben schon einiges getan, müssen aber Hindernisse überwinden“, schloss Ensle.

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