- VonAnke Schwörer-Haagschließen
Unter dem Motto „ZusammenWachsen“ war die Dorfgemeinschaft Neubronn 2020 angetreten. Nach der Zwangspause stellt sich jetzt der Jugendtreff mit einem „Tag der offenen Tür“ vor.
Abtsgmünd-Neubronn
ZusammenWachsen. Das war das Motto, mit dem die Dorfgemeinschaft ein Auseinanderdriften von Neubürgern und Alteingesessenen im 383-Seelen-Dorf gar nicht erst aufkommen lassen wollte. Und allen Widrigkeiten zum Trotz trägt es Früchte. Ein Beispiel dafür ist der Jugendraum, der sich am Freitag, 17. März, mit einem Tag der offenen Tür offiziell vorstellt.
Ein Blick zurück: ZusammenWachsen war mit viel Herzblut und umfangreichen Programmideen im Frühjahr 2020 gestartet - um wenige Wochen später von der Pandemie ausgebremst zu werden. Regelmäßige Wanderungen, Yoga-Kurse, ein Handarbeitstreff, Feste, Vorträge, Kaffeeklatsch - all das und viele weitere Projekte und Pläne mussten auf Eis gelegt werden oder konnten gar nicht erst starten.
Doch wer glaubte, dass das Virus dem engagierten Impuls den Schwung nehmen würde, sieht sich positiv überrascht. Die Zwangspause konnte das ZusammenWachsen nicht ausbremsen, die Motivation der durchweg ehrenamtlichen Macher, war stärker. Gemeinsam haben die vier Vereine und die Kirchengemeinde den Faden wieder aufgenommen und für 2023 ein Jahresprogramm auf die Beine gestellt.
Gemeinsam haben acht Familien - mit Nada und Markus Wamsler an der Spitze - im Untergeschoss des von der Dorfgemeinschaft gebauten und bewirtschafteten Dorfhauses einen Jugendraum gestaltet. Die Wände sind gestrichen, der Tischkicker steht, ein Regal mit einigen Spielen gibt es auch schon. Weitere Wünsche ebenfalls. Deshalb soll der Erlös des Aktionstags am 17. März für Neuanschaffungen verwendet werden.
Gemeinsam stemmen die acht Familien auch die Betreuung an den Öffnungstagen. Die sind derzeit immer freitags - ab 14 Uhr für Mädchen und Jungs im Alter von sechs Jahren und jünger; ab 16 Uhr für Jugendliche bis 15 Jahre und ab 20 Uhr für die 16 bis 19-Jährigen.
Dass es Bedarf gibt für das Angebot, zeigt schon der Blick auf die Statistik: 77 Einwohner des Abtsgmünder Teilorts sind unter 20 Jahre alt, davon sind 22 Mädchen und Jungs jünger als sechs Jahre und 32 Jugendliche jünger als 14 Jahre. Auch die Resonanz der Kinder und Jugendlichen, die zum Teil bei der Renovierung mitgeholfen haben und sich mit ihren Ideen in die Programmgestaltung einbringen, ermutigt die Initiatoren. Zwischen sechs und 20 Kinder und Jugendliche kommen derzeit regelmäßig freitags ins Dorfhaus. Und die monatlichen Aktionen - Rübengeister schnitzen im Oktober, Plätzchenbacken im November, der Verkauf von Weihnachtsschmuck im Dezember - haben bislang offenbar den Nerv getroffen. Der Adventskaffee, zu dem der Jugendtreff die Senioren aus dem Dorf eingeladen hatte, sei auf jeden Fall ein Volltreffer gewesen, blickt Katrin Billepp, die Vorsitzende der Dorfgemeinschaft zurück. Der Fasching und das Tischkicker-Turnier schlossen sich nahtlos an. Dem Tag der offenen Tür an diesem Freitag soll in der folgenden Woche, am 24. März, eine Bretzel-Backaktion mit der Bäckerei Hilbert aus Holzhausen folgen.
„Uns gehen die Ideen nicht aus“, versichern Rebecca Clausitzer und Rebecca Kogel, die seit dem Start des Jugendtreffs erleben, wie gut es ist, dass sich Eltern und Kinder im Dorf nun besser kennenlernen und es eine Anlaufstelle gibt. Wichtig bleibe, dass weiterhin alle mitmachen und sich ehrenamtlich engagieren - dann, sind die Macherinnen sicher, könne hier noch viel Positives entstehen.