PFAS im Alfdorfer Trinkwasser „nicht nachweisbar“

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Die jüngste Untersuchung des Trinkwassers für Alfdorf weist keine PFAS nach.
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Geschäftsführer der Trinkwasserversorgung Menzlesmühle über Dringlichkeit der Messungen und günstige Geologie.

 

Alfdorf. Der  Zweckverband Wasserversorgung Menzlesmühle hat die Ergebnisse der jüngsten Trinkwasseruntersuchung für Alfdorf von 2022 veröffentlicht und geht dabei insbesondere auf PFAS ein. Das sind per- und polyfluorierte Chemikalien, eine Gruppe von mehr als 10 000 künstlich hergestellten Stoffen, von denen einige im Verdacht stehen,  Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Wenn sie einmal in die Umwelt gelangen, bleiben sie dort für sehr lange Zeit. Eine Recherche von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung hatte kürzlich ergeben, dass PFAS sich an mehr als 1500 Orten in Deutschland nachweisen lassen. Das Wasser, das die Gemeinde Alfdorf vom Zweckverband Wasserversorgung Menzlesmühle bekommt, gehört offenbar nicht dazu.  

Anfangs reine Löschwasserdiskussion

Die aktuell diskutierten Maßnahmen- und Grenzwerte werden eingehalten, heißt es vom Zweckverband. Genauer: „Wir sind froh, dass wir die Parameter in unserem Wasser so gut wie nicht drin haben“, labortechnisch seien sie „nicht nachweisbar“, sagt Verbandsgeschäftsführer Hubert Barth.  Weil sich PFAS nicht abbauen, sei es dennoch wichtig, dass deren Messung bereits vorgesehen sei, denn wer könne schon wissen, ob und wo sie irgendwann auftauchen. „Die Diskussion über diese Stoffe  führt man seit 2017“, sagt er, „am Anfang war das eine reine Löschwasserdiskussion“. Immer mehr habe sich jedoch angesichts der Vielzahl der Stoffe die Dringlichkeit des Themas gezeigt. Ein Vorteil des an Alfdorf gelieferten Wassers beschreibt Barth an einem anderen überprüften Stoff: Die Messungen ergäben normalerweise niedere Nitratwerte. Dies sei der Geologie – Stubensandstein – geschuldet. Die Täler, aus denen das Wasser stammt, verfügten über eine gute Deckschicht, außerdem fließe das Wasser vergleichsweise langsam. Das nach Alfdorf gelieferte Wasser komme zu 30 bis 40 Prozent von der Landeswasserversorgung Ulm, außerdem aus Quellen und Brunnen im Bereich Spraitbach und Buchengehren, zählt Barth auf.

Dass grundsätzlich immer mehr  per- und polyfluorierte Chemikalien in Wasser nachweisbar sind, zeige die Dringlichkeit des Themas, sagt Barth. Die Untersuchungen in Baden-Württemberg seien „relativ dicht“ meint er angesichts des halbjährlichen Beprobungsplans, den die Grundwasserdatenbank der Umweltverwaltung des Landes vorsehe.  Was PFAS betreffe, gelte der Vorsorgegrundsatz, sagt Barth. Für die Reinigung von Gewässern von diesen Stoffen gebe es noch kein richtiges Verfahren. „Man will das Ankommen verhindern“, Verbote ständen im Raum.    Anja Müller

 

Die Ergebnisse der aktuellen Wasseruntersuchung gibt es auf www.menzlesmuehle.de/wasser-ist-leben/ oder per E-Mail an: info@menzlesmuehle.de.

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