- VonJürgen Eschenhornschließen
Wie der Austausch von Frauen verschiedener Herkunft in Oberkochen nach der Corona-Zwangspause sich wieder neu gefunden und was anders ist.
Oberkochen
Seit kurzem ist der Frauentreff Oberkochen nach der Coronapause wieder aufgelebt. Am Mittwoch fand auch zum internationalen Frauentag ein gut besuchtes Treffen von Frauen verschiedener Herkunft statt.
Vor rund acht Jahren hat Gerda Böttger, vielfach sozial in der Stadt engagiert, den Frauentreff zusammen mit einigen Mitstreiterinnen ins Leben gerufen.
Damals kamen zunächst einige syrische Geflüchtete, aber auch Frauen anderer Herkunft. Sie suchten Kontakt und Hilfe in der neuen Heimat. Was ihnen Gerda Böttger, Victoria Riepenhausen und Andrea Wunderle mit Hilfe der Stadt und anderen Unterstützern boten. Riepenhausen brachte ihnen beispielsweise auch Deutsch bei. „Schon vor der Coronapause waren die syrischen Frauen gut in der Gesellschaft integriert, hatten vielfach Arbeit und eine Wohnung“, sagt Gerda Böttger.
Nach dem Wiederbeginn vor drei Wochen kamen einige ukrainische Frauen, um zusammen einen Fasching zu veranstalten. Vor einer Woche feierten sie zusammen den Geburtstag des Mannes einer Frau, der in der Ukraine bleiben musste.
„Die Frauen schätzen es, dass sie hier mit anderen sprechen können, dass ihnen zugehört wird, sie ihre Sorgen in vertrauensvoller Runde loswerden können – und natürlich auch Ablenkung und einige Stunden Spaß und Kurzweil finden“, beschreibt die Leiterin. „Und das ist doch auch unsere Intention.“ Sie wünscht sich aber, dass wieder mehr Frauen anderer Nationalitäten dazu kommen, dass der Kreis „internationaler wird wie er vor der Pause war“, sagt Gerda Böttger. So sollten auch Verbindungen über die eigene Community hinaus entstehen. Üblicherweise bekommen die Frauen in der Heimat am Weltfrauentag ein Geschenk ihres Liebsten. Da dies jedoch dieses Jahr aufgrund der Trennung nicht möglich war, machten sich die Frauen am Mittwoch eben gegenseitig ein kleines Geschenk.
Und hatten beim Wichteln und mit verschiedenen Spielen und Speisen einen Abend Spaß miteinander – oder sie hingen auch mal ihren Gedanken an die Familie in der umkämpften Heimat nach.