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Lebensräume von Oberkochen bis Aalen vernetzen

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Von: Jürgen Eschenhorn

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Am Kocherursprung stellten Bürgermeister Peter Traub (2.v.li.) und die Planer erste erhebungen zum geplanten Biotopverbund vor. Mit dabei (v.re.) Julia Zwick (Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis ), Barbara Neher und Andreas Walter (PlanWerkStadt), Gemeinderat Götz Hopfensitz (SPD) und Gemeinderat Ottmar Bihlmaier (Grüne).
Am Kocherursprung stellten Bürgermeister Peter Traub (2.v.li.) und die Planer erste erhebungen zum geplanten Biotopverbund vor. Mit dabei (v.re.) Julia Zwick (Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis ), Barbara Neher und Andreas Walter (PlanWerkStadt), Gemeinderat Götz Hopfensitz (SPD) und Gemeinderat Ottmar Bihlmaier (Grüne). Foto: je © Jürgen Eschenhorn

Wie Oberkochen mit einem Biotopverbund den Artenschutz unterstützen möchte.

Oberkochen. „Wir können auch Naturschutz, nicht nur Gewerbeflächen“, sagte Bürgermeister Peter Traub zur Begrüßung bei der Auftaktveranstaltung zur städtischen Biotopverbundplanung. Die Stadt möchte gemeinsam mit Fachleuten die „vielen Biotope auf der Gemarkung“ vernetzen und so zu Naturschutz und Erhaltung vieler Arten beitragen.

Zur Auftaktveranstaltung am Kocherursprung hatten sich neben Traub Gemeinderäte aller Fraktionen, Julia Zwick vom Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis und Landschaftsplaner Andreas Walter eingefunden. „Wir haben viel Industrie, siedeln auch weiter an, machen aber auch viel in Sachen Naturschutz und werden das noch erweitern“, sagte Traub. Er verwies auf die Belebung des Biotops Rüthewald auf der Heide und andere Maßnahmen. Es gäbe auf der Gemarkung viele vereinzelte Biotope, die man auf Anregung der SPD- und der Grünenfraktion mehr vernetzen wolle, auch mit denen anderer Städte und Gemeinden wie Aalen und Hüttlingen, die das ebenfalls planten.

Julia Zwick verwies auf das Biodiversitätsgesetz, das das empfehle und fördere. Immer mehr Arten, vor allem Insekten, würden aussterben oder seien gefährdet, auch durch die Zerstückelung der Landschaft durch Besiedlung und intensive Landwirtschaft. Ein Biotopverbund würde durch natürliche Verbindungen größere Flächen für die gefährdeten Arten schaffen, schaffe Möglichkeiten zum Austausch zwischen diesen Biotopen und so mehr Lebensraum. Gemeinderat Ottmar Bihlmaier berichtete von Arten in der Region, deren Überleben sonst gefährdet wäre. Mit einem Verbund wirke man Inselpopulationen entgegen.

Landschaftsarchitekt Andreas Walter und seine Mitarbeiterin Barbara Neher vom Büro „PlanWerkStadt“ beschrieben die derzeitige Situation in Oberkochen. Es gebe eine Reihe sogenannter Mähwiesen, die nur als Futterwiese dienten, und in den Wäldern und an deren Rand einige Trockenbiotope. Zudem laufe durch das Kochertal die einzige Möglichkeit für manche Amphibien und Kleininsekten, die nicht über Berge könnten, vom Schwarzen Meer zur Nordsee zu kommen. Man wolle nun, auch mit Hilfe von Naturschützern und Pflanzenexperten Daten sammeln, und daraus Möglichkeiten für Vernetzungen für die Stadt erstellen.

Das soll bis etwa 2025 geschehen. Diese Ergebnisse sollen aber auch für die Zukunft beispielsweise in Flächennutzungs- und Bebauungspläne einfließen. „Arten- und Naturschutz muss Daueraufgabe sein“,  ergänzte Traub. Die Erstellung der Daten und Pläne koste rund 80 000 Euro und werde zu 90 Prozent bezuschusst.

⋌Jürgen Eschenhorn

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