- VonUlrike Schneiderschließen
Was in der Bürgerfragestunde zu einem Radschnellweg gesagt wird, welche Kritik es an der Planung des Kreisels an der B-19-Anschlussstelle Oberkochen Süd gibt und was die Stadt antwortet.
Oberkochen
Den Radverkehr im Bereich der B 19 Anschlussstelle Oberkochen Süd und die Mobilität in Oberkochen insgesamt machten Martin Schaub und Adelinde Pfistner vom Ortsverband der Grünen zum Thema in der Bürgerfragestunde mit zwölf Gästen.
Die Planung des Autokreisverkehrs über die B 19 im Süden von Oberkochen war Martin Schaub ein besonderes Anliegen. Es gehe darum, den Radverkehr deutlich sicherer und barrierefreier durch den südlichen Verkehrsknoten an der B 19 zu führen. In diesem Zusammenhang und dem hohen Verkehrsaufkommen und einem dort drohenden Verkehrskollaps gelte es, den ÖPNV zu stärken und zu priorisieren. „Zwischen Aalen und Heidenheim muss ein Radschnellweg geschaffen werden“, forderte Schaub zudem.
Schaub warf der Stadtverwaltung vor, sie habe die vom ADFC angemahnten Verbesserungen nicht umgesetzt. Und weil das Land bis 2030 plane, die Zahl der Pendler, die mit dem Rad und dem ÖPNV zur Arbeit fahren, zu verdoppeln, brauche auch „Oberkochen Süd“ Radwege, die man als beste Lösungen werte.
ÖPNV und Individualverkehr
Das wollte Bürgermeister Peter Traub so nicht stehenlassen. Der Verkehr sei differenzierter. In ländlichen Regionen, so ist Traub überzeugt, sei es schwierig, die Menschen dazu zu bewegen, vom Auto auf den ÖPNV und die Schiene zu wechseln. Zudem sei man dabei, ein Radwege-Verkehrskonzept zu erstellen. Ziel sei es, die Leute zum Umsteigen zu bewegen, versicherte der Schultes. Dann wurde Traub konkret. Zunächst versicherte er, dass die Anmerkungen des ADFC bei der Planung des Kreisels fast alle übernommen würden. Der Kreisverkehr an der Anschlussstelle Süd erfülle die Sicherheitserfordernisse und berücksichtige zudem den Fußgängerverkehr. Schwierig sei es, dort einen Radweg einzuplanen, der 100-prozentige Sicherheit biet. Als Grund nannte er die zahlreichen Kreuzungspunkte. „Da können wir nicht beliebig drüber oder unten durch“, erklärte er.
„Zwischen Kreisel und Bahngleis wird's eng“, stellte Schaub weiter fest und wollte wissen, ob bei der Planung ausreichend Platz für den anvisierten zweigleisigen Ausbau der Strecke Aalen-Ulm bleibe. Traub betonte, dass der Platz ausreiche.
Oberkochen und die Radfahrer
In puncto Radschnellweg zwischen Aalen und Heidenheim räumte Traub ein, dass die Tallage und Topographie Oberkochens eine Engstelle verursache. Hier müsse man nach einer individuellen Lösung suchen. Denn eine „vier Meter breite asphaltierte Radautobahn“ lasse sich weder hier noch in Königsbronn kreuzungsfrei realisieren. Traub stellte allerdings „schnelle Abschnitte“ in Aussicht.
Adelinde Pfistner mahnte in einem Statement an, mit den Ressourcen nachhaltig umzugehen. Ihre Frage, ob Oberkochen ein Umweltamt eingerichtet habe, verneinte Traub. Er erklärte, dass man Nachhaltigkeit und Umweltschutz über Ämter und Dezernate hinweg und mit entsprechender Aufmerksamkeit bearbeite. Das sei nicht Aufgabe einer einzelnen Person. Die Stadtverwaltung habe viele umweltpolitische Ziele zu beachten. „Und das tun wir schon seit vielen Jahren“, strich Traub heraus.