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Rundweg durch das Sonnensystem

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Von: Jürgen Eschenhorn

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Gemeinderat und ehemaliger Astronomie-Lehrer Richard Burger ist Initiator und Planer des neuen Planetenwegs in und um Oberkochen.
Gemeinderat und ehemaliger Astronomie-Lehrer Richard Burger ist Initiator und Planer des neuen Planetenwegs in und um Oberkochen. Foto: je © Jürgen Eschenhorn

Auf sechs Kilometern vom Rathaus Oberkochen zum Volkmarsberg führt der neue Planetenweg. Am Dienstag wird er offiziell eröffnet. Wie es dazu kam.

Oberkochen

In und um Oberkochen ist jetzt der neue Planetenweg fertiggestellt  und mit Informationstafeln bestückt worden. Der Rundweg zeigt an insgesamt zwölf Stationen ein maßstabsgerechtes verkleinertes Modell unseres Sonnensystems. Der Lehrpfad ist etwa sechs Kilometer lang und führt vom Rathaus durch das Spitztal und das Wolfertstal zum Aussichtsturm auf den Volkmarsberg. Am kommenden Dienstag wird er offiziell eröffnet.

Initiator ist Richard Burger, Gemeinderat für die SPD und pensionierter, aber noch tätiger Lehrer für Astronomie am Ernst-Abbe-Gymnasium. „In Deutschland gibt es rund 150 Planetenwege, da hielt ich ein Exemplar für Oberkochen mit seiner Zeiss-Geschichte unbedingt für angebracht“, sagt Burger. Und er traf mit seinem Antrag im Gemeinderat Ende 2021 auf offene Ohren sowohl bei den anderen Fraktionen als auch bei Bürgermeister Peter Traub. Burger machte sich also begeistert an die Arbeit und auf die Suche nach einer möglichen Trasse. „Die erste Idee war ein Weg vom Rathaus durchs Wolfertstal bis zum Essinger Feld“, beschreibt er. Aber dann bekam ich den Tipp, es doch um und hinauf zum Volkmarsberg zu versuchen – und das waren dann auch die nötigen sechs Kilometer“, ergänzt Burger.

Sechs Kilometer deshalb, weil der Weg maßstabsgerecht im üblichen Maßstab 1 zu 1 Milliarde die Entfernungen zwischen allen zwölf Planeten unseres Sonnensystems darstellen sollen. Heißt, 1 Meter auf dem Weg entspricht 1 Million Kilometer, 1 Kilometer also 1 Milliarde Kilometer im Original. So stehen auch die einzelnen Stationen in der richtigen herunter gerechneten Entfernung zueinander, die Sonne als erste Station also genau 58 Meter vom Merkur, der zweiten Station entfernt.

Los geht der Weg gegenüber dem Rathaus am Beginn der Walter-Bauersfeld-Straße. Dort steht eine Tafel mit einer Einführung und eine mit der Erläuterung zur Sonne, mit 1,40 Metern Durchmesser dem größten Modell. Wie eben auch im Originalsystem. Sechs weitere Stationen folgen in der Straße, bevor es in der Katzenbachstraße und dann im Wolfertstal weitergeht. In der Nähe des Hungerbrunnens steht Station 10, der Uranus, dann geht es hinauf Richtung Volkmarsberg am Neptun vorbei. Die letzte Station ist an der Volkmarsberghütte der „Kuipergürtel“. Zu begehen ist der Weg, wie Burger sagt, in rund zwei Stunden, auch für Familien ist er problemlos machbar. „Er bringt Wissenschaft und Natur auf interessante Weise zusammen“, betont  der 68-Jährige.

Bürgermeister Peter Traub bezeichnet den Planetenweg aus „tolles touristisches Projekt“, er passe perfekt zum Carl-Zeiss-Standort. „Richard Burger hat hier ein beeindruckendes ehrenamtliches Engagement gezeigt, rund 1000 Stunden investiert, und fast alles in Eigenregie organisiert und geplant“, zeigt er sich begeistert.  Rund 80 000 Euro habe das Projekt gekostet.

An allen Stationen stehen Infotafeln, auf denen es Angaben zu den jeweiligen Planeten gibt, Größen- und Entfernungsangaben, Bilder der Planeten und maßstabsgerechte Modell in Bezug zur Erde. Die Tafeln hat Burger mit dem Aalener Designer Jürgen Kränzle analog zu in Oberkochen bereits bestehenden Infostelen entworfen, die Texte sind verständlich und erklären doch eine Wissenschaft. Die Infostelen hat eine erfahrene Firma in Rheinland-Pfalz gefertigt, der Bauhof der Stadt hat die Fundamente gegossen und die Elemente aufgebaut.

Mehr Bilder gibt es auf schwaepo.de.

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