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Warum „ls“ nicht mehr für die SchwäPo schreibt

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Von: Ulrike Schneider

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Lothar Schell
Lothar Schell © Ulrike Schneider

43 Jahre berichtet Lothar Schell über Land und Leute für die Zeitung. Jetzt widmet er sich Neuem.

Oberkochen. Lothar Schell lebt in Aalen, doch er hat quasi eine zweite Heimat – Oberkochen. Das Geschehen in der Stadt am Schwarzen Kocher hat der versierte SchwäPo-Reporter über mehrere Jahrzehnte begleitet. Jetzt legt der 72-Jährige Stift und Kamera beiseite und widmet sich mehr der Familie und seinen Hobbys. Eines ist der Fußball – insbesondere der BVB.

Dass es ihm die Borussen angetan haben, erkennt man am großen Emblem des Vereins an der Eingangstüre, noch bevor man dessen Eigenheim in Hofherrnweiler betritt. Dort lebt der Vater von zwei erwachsenen Kindern und Opa von den Enkeln Leano und Liara mit seiner Frau Ulla.

Apropos Fußball: Der spielt für Lothar Schell schon immer eine wichtige Rolle. Als Sportreporter beim VfR beginnt „ls“ seine journalistische Laufbahn. „Das war damals ein reiner Zufall“, erinnert er sich an die Zeit, als Heiner Leitz ihn auf der Holztribüne anspricht und ihn bittet, die VfR-Stadionzeitung mit aus der Taufe zu heben. Dem folgen Treffen in der Leitz-Villa und die ersten Zeitungen. Das war der Start seiner journalistischen Karriere – neben Schells beruflichem Standbein als Sonderschullehrer.

43 Jahre Lokaljournalist

43 Jahre lang berichtet „ls“ aus Oberkochen – seit knapp 25 Jahren für die Schwäbische Post. „Anfangs war ich als Lehrer an der Sonnenbergschule“, erzählt er. Da habe er Stadt und Leute kennengelernt. Als er nach sieben Jahren die Schule in Richtung Aalen verließ, blieb er den Oberkochenern dennoch treu verbunden. Schell berichtet weiter aus dem Gemeinderat, von kulturellen Ereignissen und vom Vereinsleben. Er erzählt von Menschen, deren spannenden Erlebnissen und gewährt Einblick in persönliche Schicksale. Immer der Situation angepasst: mit versierter Feder, informativ, umfassend.

Das bleibt nicht ohne Folgen. Schell ist angesehen. Als langjähriger Berichterstatter über die Fußball-Welt des VfR Aalen. Lokaljournalistisch als „SchwäPo-Mann für alle Fälle“ in der Region und eben als „feste Größe“ in Oberkochen.

Kenner der Kommunalpolitik

Das würdigen auch das Ernst-Abbe-Gymnasium und vor allem Bürgermeister Peter Traub. „Lothar Schell war ein profunder Kenner der Kommunalpolitik in Oberkochen“, so Traub in seiner Laudatio. Schell sei auch Hintergründen akribisch nachgegangen. Sein Wissen, seine Erfahrung, aber auch das Vertrauen, das er über zweieinhalb Jahrzehnte aufgebaut habe, so das Stadtoberhaupt seien die Grundlage für seine fundierte Berichterstattung gewesen. Man habe ihn nicht nur als Berichterstatter, sondern auch als Mensch geschätzt.

Schell und viele Rätsel

Nach mehr als 40 Jahren ist nun Schluss. „Auch wenn aufhören nicht ganz einfach ist“, bekennt Schell. Doch so bleibe nun viel mehr Zeit für die Familie – und für sich selbst. Er sei ein Ratefuchs. „Ich löse täglich zwei bis drei Stunden Kreuzworträtsel und Rätsel im Internet“, sagt er und erzählt davon, dass er unter vielem anderen eine zweiwöchige Reise in die Dominikanische Republik gewonnen und mit „seiner“ Ulla genossen hat.

Vor allem aber will er mehr Zeit mit dem neunjährigen Leano und der siebenjährigen Liara verbringen. „Die kommen gerne zum Opa, der mit ihnen Späße macht und ihnen ein guter Freund ist“, erzählt Schell. Das könne er nun viel häufiger genießen.

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