Einblick in die Welt, in der wir leben

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Heidi Hahn, Vorsitzende des Kunstvereins KISS und Kuratorin der Ausstellung „Glasshouse“ im Schloss Untergröningen. Im Hintergrund eine Arbeit „Tag X“ von Nguyen Xuan Huy.
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Was die Ausstellung „Glasshouse“ beim Kunstverein KISS in Schloss Untergröningen zeigt und welche Idee dahinter steckt.

Abtsgmünd-Untergröningen

Warum müht sich das Leben, wenn am Ende nichts bleibt?“ Diese Frage treibt die Vorsitzende des Kunstvereins KISS in Untergröningen Heidi Hahn schon seit ein paar Jahren um. Mensch, Tiere, Pflanzenwelt, sie alle würden ums Überleben kämpfen  - auch wenn am Ende unumstritten das Ende stehe. „Glasshouse“ heißt die neue Ausstellung, die sie nun dazu im Schloss Untergröningen kuratiert hat. Am Donnerstag, 16. März, 19.30 Uhr, wird die Ausstellung eröffnet. 

Der englische Titel ist bewusst gewählt, so die Kuratorin. Das zerbrechliche Glashaus Erde, in dem der „Mensch mit Steinen um sich wirft“, ist ein globales Thema. Und es hat viele Gesichter. Was ist das für eine Welt, in der wir leben, die Frage, die über all dem steht.  Da ist die Natur - die ganz ohne sein Zutun funktioniert. Lang vor ihm und aller Voraussicht nach auch lange nach ihm. Die menschgemachte Natur, dass die Handschrift eines Wesens trägt, dass sich selbst als privilegiert sehe. Krieg und Vertreibung, die ständige Gier nach mehr, als das, was in dem Glashaus passiert. „Die Philosophie dahinter ist, dass die Menschen durch diese Ausstellung vielleicht einen Schritt zurücktreten und mehr Demut empfinden“, so Heidi Hahn. Nachempfinde, wie vergänglich auch der Mensch als „Krone der Schöpfung“ sei, die allerdings ohne technische Hilfsmittel wohl kaum überleben könne - ganz ohne politische oder religiöse Botschaft dahinter, so Hahn.

Nachempfinden, was nicht sichtbar ist. Einmal mehr gibt es in Untergröningen einen immersiven Raum, in dem man mit mehreren Sinnen das Thema der Ausstellung erleben kann. Diesmal ist ein Raum voller Blüten, die mit Farbe, Lichtsignalen und Duft in ihr Innerstes locken. Gleichsam wie die Bienen unwiderstehlich davon angelockt werden, wird auch der Betrachter davon angezogen. „Eine Welt, die uns verschlossen ist“, so die Kuratorin. Sie hat den Raum selbst gestaltet - weitgehend in Eigenarbeit. 

Verstörendes und Betörendes

Der Wald als eine begehbare Installation der Leipziger Künstlerin Anna Bittersohl und ihres Kollegen Philipp Kummer, Schaukästen, in denen die Künstlerin malatsion gleichsam wie Frankenstein organische Schöpfungen zur Schau stellt, die zwar betörend schön sind, aber doch geradewegs aus einem futuristischen Labor zu stammen, scheinen. Ottmar Hörls Wolfsrudel, das man durchschreiten muss, will man etwa die großformatigen und gleichsam verstörenden Gemälde von Xuan Huy Nguyen auf sich wirken lassen. Spielerisch mutet dagegen Urban Hüters Trashkunst an - ausrangierte Kunststoffsandkisten, Dämmdübel und Kabel bekommen neue Bestimmungen. Kunstwerke, die den Bezug der Menschen zur Natur und Erde jeweils ganz individuell positionieren.

Baumpilze als Baumaterial

„Glasshouse“ gibt aber auch der Verbindung von Kunst und Wissenschaft ihren Raum. Mit „Karl, das Kompostarium“, ergänzt die Hochschule Aalen die Vieldeutigkeit der Kunst mit handfestem Anschauungsmaterial, das aufzeigt, welche Stellenwert der Mensch im Weltenlauf hat. Eine Handvoll Erde beherbergt mehr Mikroorganismen und Kleinstlebewesen als es Menschen auf der Erde gibt. Das Kunst-Wissenschafts-Kollektiv MY-CO-X zeigt auf, wie man das Wachstum von Baumpilzen für den Hausbau einsetzen kann und wie wenig wir über die Natur und ihre Streben nach Leben wissen.

Geöffnet ist die Ausstellung vom 18. März bis zum 30 Juli immer samstags von 14 – 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 – 18 Uhr.Kuratorenführungen o. A.:  19. März 15 Uhr, 21. April, 17.30 Uhr, 29. April, 17.30 Uhr, 11. Mai, 19.30 Uhr. Zu sehen sind Arbeiten von: Günter Beier, Anna Bittersohl, Esther van der Bie, Edgar Braig, Luis Dilger, Bean Finneran, Robert Frenzel, Katharina Gierlac, Heidi Hahn, Karl das Kompostaquarium, Ottmar Hörl, Urban Hüter, Philipp Kummer, Werner Liebmann, malatsion, MY-CO-X, HiroyukiMasuyama, Xuan Huy Nguyen, Malte Römer, Tatjana Schülke, Melanie Siegel, Axel Teichmann, V. meer, Rainer Vogt, Martin Walde, BrankicaZilovic

Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse in Untergröningen.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.
Die Ausstellung Glasshouse im Schloss Untergröningen wird am Donnerstagabend eröffnet.

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