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Fulminantes Ballett-Theater im Gmünder CCS mit Einsichten in ein Leben

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Von: Gise Kayser-Gantner

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Beeindruckend, wie die 15 Tänzerinnen und Tänzer der Pforzheimer Compagnie im CCS in Gmünd das Leben des Ausnahmetänzers Nurejew inszenieren.
Beeindruckend, wie die 15 Tänzerinnen und Tänzer der Pforzheimer Compagnie im CCS in Gmünd das Leben des Ausnahmetänzers Nurejew inszenieren. Foto: Tom © Tom

Wie das Tanz Theater Pforzheim den Ballettstar Rudolf Nurejew ins Gmünder Congress Centrum zaubert.

Schwäbisch Gmünd

Wer sich für Ballett, besser für Nurejew interessiert, hat was verpasst, wenn er am Freitagabend nicht im Gmünder Congress Centrum Stadtgarten anwesend war. Das Tanzstück mit seinem Namen, von Guido Markowitz und Damian Gmür erschaffen, gab in 16 Szenen Einsichten in das Leben des berühmten Tänzers.

Guido Markowitz verstand es, den Anwesenden im dicht besetzten Leutze-Saal Vorfreude, vor allem Neugier, auf die Aufführung und tieferes Verständnis der Szenen eines bewegt-bewegenden Lebens zu vermitteln.

Der Schriftzug Nurejew auf dem geschlossenen Vorhang im Peter-Parler-Saal zeigte ein Seh-Hör-Motiv, das sich immer wiederfand: rollende Räder, von schweren Stangen angetrieben. Wie die der Transsibirischen Eisenbahn, in der Nurejew geboren, mit seiner Mutter im Zweiten Weltkrieg nach Osten floh.

Einengendes Korrektiv

Sechs Tanzende bestimmen das Geschehen, flankiert von der „Gesellschaft“ als einengendem Korrektiv. Nurejew, als Kind (Tse-Wei Wu) stets dabei, von Charles Antoni getanzt, brachte mit Sensibilität, Kraft und Können tiefen Ausdruck in die einzelnen Abschnitte. Schmerz, Freude und Leidenschaft, aber auch Wut wie in der Beschimpfung des Dirigenten. Ein Detail aus Nurejews Leben, der hochintelligent und befähigt auf vielen anderen Ebenen als dem Tanz, so seine Unzufriedenheit während einer Aufführung ausdrückte.

Die Liebe, verkörpert im Schwan, wurde anders als in Schwanensee von einem Mann (Dominic McAinsh) getanzt. Voll Grazie, spektakulären Biegungen und großem Ausdruck in Liebesszenen, die Zeugnis von Nurejews Leidenschaften, seinem intensiven Liebes- und Sexualleben gaben. Aufregend und zart, feinsinnig, offen und packend McAinsh' und Antonis Interpretation, die nichts verschwieg und künstlerisch überhöht schlichte Akzeptanz beim Publikum erreichte.

Fulminantes Ballett-Theater aus hohem Können, dichter Erzählung, großer Musik vieler Komponisten mit der Badischen Philharmonie Pforzheim unter Dirigent Lukas Ziesché, unvergesslich die Bühnenpräsenz des Solo-Cellos mit Hugo Rannou: Das alles ist eines Nurejews würdig.

Nurejew Tanz Performance
Nurejew Tanz Performance © Tom
Nurejew Tanz Performance
Nurejew Tanz Performance © Tom
Nurejew Tanz Performance
Nurejew Tanz Performance © Tom
Nurejew Tanz Performance
Nurejew Tanz Performance © Tom
Nurejew Tanz Performance
Nurejew Tanz Performance © Tom
Nurejew Tanz Performance
Nurejew Tanz Performance © Tom
Nurejew Tanz Performance
Nurejew Tanz Performance © Tom

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