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Jakob Manz Project mit feinstem Jazz

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Von: Helga Widmaier

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Jakob Manz Project
Jakob Manz Project © Länge, Michael

Die hoffnungsvolle Neuentdeckung begeistert das Publikum in Gmünd mit innovativen und erfrischenden Klängen. Zu Gehör kommen zahlreiche Einflüsse aus Funk, Soul, Pop und Rock.

Schwäbisch Gmünd

Die jüngste Band in ihrer Geschichte hatte die Gmünder Jazz Mission zu Gast: Die Newcomer-Band des Saxofonisten Jakob Manz aus Stuttgart begeisterte das Publikum. Energetisierend, dynamisch, voller Power und scheinbar unangestrengt präsentierten sich die Musiker mit erfrischend neuen Eigenkompositionen. Zahlreiche Einflüsse aus Funk, Soul, Pop und Rock verschmolzen die Stücke zu einem authentischen eigenen Stil.

Dynamischer Opener

Ein dynamischer Opener „Endless Space“ aus dem ersten Album „Natural Energy“ ließ die Zuhörer vom ersten Ton an aufhorchen. Hannes Stollsteimer hämmert einen harten Rhythmus in den Bösendorfer Flügel. Intensiv percussiv gestalten alle Instrumente die Kompositionen. Bassist Frieder Klein und Drummer Leo Asal, der das Bandmitglied Paul Albrecht an diesem Abend ersetzte, performen von unaufdringlich verhalten bis tragend. Die einzelnen Instrumente kennzeichnen sich durch direkte klare Stimmen, die sich kongenial zu einer Einheit fügen.

Jakob Manz kündigt ein Stück aus der Feder des Pianisten Stollsteimer an, das zum Träumen auf einer sonnigen grünen Wiese einlädt. Sanft greift das Altsaxofon die träumerische Stimmung auf nach dem kurzen Intro des Pianos. Saxofon und Piano regen sich gegenseitig in der sonnigen Atmosphäre zum harmonischen Tête-à-Tête an.

„Fog light“ aus der Feder von Jakob Manz lässt Glöckchen erklingen. Saxofon und Piano wetteifern. Ein Percussion-Duo von Frieder Klein und Leo Asal beendet das Stück mit innovativer Klangerzeugung. Nach der Pause geht es voll dynamisch weiter. Synkopischer Rhythmus, ein Drummersolo. Dann sagt Bandleader Manz sein Methusalem-Stück an. Uralt, vor neun Jahren geschrieben, darf man nachrechnen, wie alt der begabte Saxofonist damals war? Jedenfalls erklingt ein anderer Stil. Melodisch harmonische Klänge, das Saxofon setzt einfühlsame langgezogene Töne in den Raum. Es entsteht eine träumerisch meditative Stimmung.

Die Ausdrucksstärke des Pianos beziehungsweise des Keyboards fasziniert immer wieder aufs Neue. Es beherrscht improvisiert anmutende Harmonien bis zu stampfender Rhythmik. Stollheimers Finger vollführen atemberaubende Tänze auf der Klaviatur. Das Saxofon steht dem in keiner Weise nach. Virtuos und stilsicher spielt Manz seinen Part. Als er zur Altflöte greift, entsteht noch ein anderer Klangraum. Der Zuhörer fühlt sich vielleicht in die Bergwelt der Anden entrückt. Schon kündigt der Bandleader das letzte Stück an, „Only now“. Ruhig und meditativ, vielleicht ein bisschen wehmütig, was das Bedauern der Zuhörer vor dem avisierten Ende des Konzerts in Melodie fasst, zeigt einen ruhigen melancholischen Duktus.

Die Band lässt sich zu einer Zugabe erweichen, das Publikum hört nicht auf zu applaudieren, eine zweite folgt. Auf dem Tisch liegt die letzte Einspielung der Band, „Groove Connection“, für an diesem Abend neu gewonnene Fans. Mit Standing Ovation danken die Zuhörer im Festsaal des Prediger der hoffnungsvollen Neuentdeckung, die bereits einen rasanten Aufstieg hingelegt hat, und sich dennoch unprätentiös und bescheiden gibt.

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