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Mutwillig: Deutschrock aus Gmünd

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Von: Dagmar Oltersdorf

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Mutwillig, das sind Jonas Schmid, Moritz Lemke, Fabian Csosch und Timo Fauser. Nun hat die Gmünder Band ihre erste CD produziert.
Mutwillig, das sind Jonas Schmid, Moritz Lemke, Fabian Csosch und Timo Fauser. Nun hat die Gmünder Band ihre erste CD produziert. Foto: Samantha Kissling © Samantha Kissling

Seit zehn Jahren gibt es die Band. Wie die vier Musiker zusammengefunden haben, wie sie zusammenarbeiten und welche Musik auf der neuen CD zu hören ist, die im April erscheint.

Schwäbisch Gmünd

Angefangen hat es beim Kicken. „Vor mehr als zehn Jahren waren wir noch zusammen im Fußballverein“, sagt Moritz „Mole“ Lemke. Wir, das sind Mole, Fabian Csosch, und Timo Fauser. „Unser Ventil war aber schon damals die Musik und wichtiger als der Sport. “ Der Einzige der Gmünder Band „Mutwillig“, der nicht mit auf dem Platz stand, ist Jonas Schmid. „Er kam später dazu“. Lemke überlegt. Es muss so 2015 gewesen, da hat ihre Band auch ihre erste LP aufgenommen. „Da war dann klar, dass wir ein Album aufnehmen werden“, so Lemke.

Im Februar 2023 sitzen die vier Musiker von „Mutwillig“ zusammen im Probenraum in Straßdorf. Ein paar verstaubte Flaschen Schnaps stehen auf dem Fensterbrett, eine abgewohnte Ledergarnitur ist in Richtung Probenbühne ausgerichtet. Eigentlich könnte die Vier bereits anstoßen. Denn das erste Album ist mittlerweile in trockenen Tüchern: „Sein“ wird am 14. April erscheinen.

Single am 3. März

An diesem 3. März erscheint bereits die Single „Für die Freiheit“ daraus. Mutwillig ist, wie der Name bereits vermuten lässt, eine Band, die deutsche Texte macht. Die Musik lässt sich nicht so leicht einordnen - Rock dominiert, hier und da klingt „Mutwillig“ aber auch ein wenig bluesig, rockig und mehr. „Wir kommen eigentlich aus ganz anderen Richtungen“, sagt Lemke, Sänger und Rhythmusgitarrist von Mutwillig. Er kommt aus der Rockecke, Gitarrist Jonas Schmid macht auch Jazz, Fabian Csosch, der Drummer, ist das Viertel Hip-Hop bei Mutwillig und Basser Timo Fauser, der den Hauch Punk liefert. Und auch die beruflichen Laufbahnen der vier Musiker könnten nicht unterschiedlicher sein. Fabian Csosch studiert Lehramt Sport und Technik, Timo Fauser Maschinenbau, Jonas Schmid Geografie in Tübingen und Moritz arbeitet im Vertrieb. Fast überflüssig zu sagen, dass alle vier von einer Karriere als Berufsmusiker träumen. „Das ist das Ziel, dass wir haben“, sagt Csosch. Das freilich auch Tausende andere Bands haben würden.

Jede Band habe so ihre Merkmale - bei ihnen sei es die Vielfalt, so Lemke. Er liefert auch meist die Melodien, doch dann ist das letzte Wort für den Song noch lange nicht gesprochen. „Wir texten auch zusammen“, sagt Jonas Schmid. Einer liefere die Basis, an der dann gemeinsam gearbeitet werde. Klar, auch Reibereien gebe es da mal, ergänzt Fabian Csosch. „Das kann dann dadurch alles eine 100-Grad-Kehrtwende geben“, ergänzt Moritz Lemke. „Wir streiten uns schon, aber produktiv.“ Auch den Bandnamen haben sie gemeinsam aus der Taufe gehoben. „Schöpfer war aber dann eigentlich Fabian“, sagt Moritz Lemke. Man sei bei Timo im Keller gesessen, habe im Internet, in Wörterbücher und Co. gestöbert. „Dann bin ich irgendwann auf diesen Namen gestoßen. Wir fanden dann, den kann man gut mit uns verbinden. Wir haben den Mut und den Willen.“

Den Mut hatten sie auch zu einer gemeinsamen Reise nach Brasilien im Jahr 2014. Dort hat Mutwillig auch live gespielt. „Wir haben da jetzt sogar eine Fanbase“, sagt Fabian Csosch. Eine weitere auch in der Region. 2017 im Rock it. Regelmäßig bei Musik in Gmünder Kneipen etwa das Publikum, dass dann ins KKF strömt. In Lautern und Bartholomä, wo die Band regelmäßig spielt. Einen Auftritt hatte Mutwillig bereits im KKF.

Nun das erste Album mit insgesamt zwölf Titeln. „Das ist ein Kindheitstraum, der verwirklicht werden musste“, sagt Jonas Schmid. Aber es sei auch darum gegangen, eine CD haben zu können, wenn die Fans nach den Konzerten danach fragen würden, ergänzt Timo Fauser. Finanziert worden sei die Produktion komplett aus eigener Tasche, erzählt er. Produzent sei Maximilian Schlichter von den Killerpilzen. „Wir wollten damit auch unabhängig bleiben in unseren Entscheidungen.“ Auch über eine LP habe man nachgedacht, aber die Idee wieder verworfen, sagt Jonas Schmidt. „Das macht wirtschaftlich wirklich überhaupt keinen Sinn.“

Live-Konzerte fest im Blick

Das erste Stück auf der CD trägt allerdings keine deutschen Titel. „Es ist eine Hommage an Brasilien“, sagt Moritz Lemke. „Cova dos leoes“. Ein Motivationssong, der ordentlich Gas gibt. Die Texte handeln von Zwischenmenschlichem, vom Alltag in der Gesellschaft und auch mal vom Trennungsschmerz. „Man kann in der deutschen Sprache ja gut Metaphern arbeiten“, sagt Lemke. Was die Band selbst spielen kann, spielte sie auch selbst ein.

Mit der Arbeit sind die vier Musiker zwar fertig. Doch Zurücklehnen steht nicht auf dem Programm. Man feiere jetzt an der Live-Performance, erklärt Fabian Csosch. Wenn es dann damit losgeht, hofft die Band, auch wieder ihren Fanbus mit ins Schlepptau nehmen zu können. „Der hat schon Kultstatus“, sagt Moritz Lemke. Ein Termin steht schon so gut wie fest. Im Mai in Lautern auf dem Frühlingsfest.

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