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Partystimmung bei "Hattler"

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Von: Gerhard Königer

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Helmut Hattler, genialer Bassist und Gründungsmitglied von "Kraan", hat es auch mit über 70 Jahren noch voll drauf.
Helmut Hattler, genialer Bassist und Gründungsmitglied von "Kraan", hat es auch mit über 70 Jahren noch voll drauf. © Königer, Gerhard

Im Ballroom erleben knapp 200 teilweise von weither angereiste Fans eine glänzend eingespielte Band voll neuer Ideen und großer Spielfreude.  

Ellwangen Helmut Hattler zieht, das war am Samstagabend im Ballroom zu erleben. Tobias Brenner hatte ein volles Haus, Gäste kamen bis aus Stuttgart, Nürnberg und Würzburg. Der Bassist der legendären Jazzrockband "Kraan" hat sich mit der Sängerin Fola Dada, dem Gitarristen Torsten de Winkel und dem Schlagzeuger Oli Rubow in über 20 Jahren eine Marke geschaffen, die für zeitlose, tanzbare Musik steht.

"Diese Kapelle ist eine Symbiose aus allem, was ich vorher gemacht habe", sagt der Bassist und Komponist. Bei "Kraan" spielt Gesang eine eher untergeordnete Rolle, "TabTwo" groovt mit Drum 'n' Bass-Sound und Hip-Jazz. Fola Dada bringt mit ihrer Stimme den Hattler-Songs eine soulige Dimension, wie in "Waiting", "Dimitri" oder "So low."

Wenn Fola Pause macht, spielt sich Hattler in Ekstase mit Gitarrist Torsten de Winkel und Drummer Oli Rubow. Die beiden ticken wie Hattler, bringen elektronische, psychedelische Dimensionen ein, man spielt sich gegenseitig zu, gibt sich Raum für Improvisationen. Wenn Rubow Geräusche vom Band dazu mischt, de Winkel seine Riffs per Loop vervielfältigt und Hattler auf seinem Bass Akkorde spielt, klingen die Stücke fast wie die Musik zu einem Roadmovie, zum Beispiel bei "Nachtstrom" oder wie zu einem futuristischen Märchen aus 1001 Nacht, wie bei "Delhi News".

"Bei Musik kann man nicht lügen. Entweder es ist geil oder eben nicht", sagt der Bassist, der seit 1970 auf den Bühnen dieser Welt spielt, mit Plektrum versteht sich. Und geil klingt es eben nur, wenn sich die Musiker blind verstehen, wenn sie sich in einen Rausch spielen können und wenn davon auch das Publikum erfasst wird. Das ist im Ballroom der Fall, immer wieder wird der Rhythmus aus dem Saal geklatscht und Solos bekommen Zwischenapplaus.

Die Lightshow und die animierten Bilder und Filme von Pete Delgado, die auf der Leinwand hinter der Bühne der Musik zusätzliche Bedeutung geben, machen das Konzert zum multimedialen Erlebnis. Sounddesigner Daniel Stämmler ist mobil, mischt vom Tablet aus und hat so den ganzen Saal sehr gut im Griff.

Fazit: ein Konzertabend der Lust macht auf mehr "in einem der exotischsten Spielorte der Republik. Ihr solltet mal Backstage sehen", so Hattler, der nach fast zwei Stunden noch Lust auf Smalltalk mit den Fans hat, während er Bücher, CDs und Schallplatten verkauft. Starallüren sucht man bei dem Mann vergebens.

Helmut Hattler im Ballroom
Helmut Hattler im Ballroom © Königer, Gerhard
Torsten de Winkel, Gitarrist bei "Hattler".
Torsten de Winkel, Gitarrist bei "Hattler". © Königer, Gerhard
Helmut Hattler spielte im gut gefüllten Ballroom.
Helmut Hattler spielte im gut gefüllten Ballroom. © Königer, Gerhard
Sängerin Fola Dada und Bassist Helmut Hattler.
Sängerin Fola Dada und Bassist Helmut Hattler. © Königer, Gerhard
Ein geniales Trio: (v.l.) Torsten de Winkel, Helmut Hattler, Oli Rubow.
Ein geniales Trio: (v.l.) Torsten de Winkel, Helmut Hattler, Oli Rubow. © Königer, Gerhard
Ein geniales Trio: (v.l.) Torsten de Winkel, Helmut Hattler, Oli Rubow.
Ein geniales Trio: (v.l.) Torsten de Winkel, Helmut Hattler, Oli Rubow. © Königer, Gerhard

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