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The 12 Tenors lassen Sehnsüchte wach werden

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Sogar mitgetanzt wird bei ihrer Performance: The 12Tenors verzücken das Publikum in Schwäbisch Gmünd.
Sogar mitgetanzt wird bei ihrer Performance: The 12Tenors verzücken das Publikum in Schwäbisch Gmünd. Foto: Tom © Tom

Die Sänger sorgen im Schwäbisch Gmünder Congress Centrum für rauschenden Beifall.

Schwäbisch Gmünd. Diejenigen im voll besetzten Peter-Parler-Saal, die sie schonmal erlebten, wussten, was sie erwartete. Auf die anderen warteten 12000 Volt Energie aus Tönen und Bewegung mit Charme als Sahnehäubchen oben drauf: „The 12 Tenors – Power of 12“ mitrasanter Lichtshow.

Vergessen ist die nüchterne Bezeichnung Tenor gleich hohe männliche Tonlage. Hier schillern die Töne in allen Klangfarben. Rau, geschliffen konzertant, volkstümlich-naiv, innerlich,expressiv, rockig-laut, arien-schön. Aber das ist nicht alles. Sie tanzen, sie toben, sie bannen, alles im schwarzen Anzug und im ersten Teil mit offenem weißen Hemd, das sie sicherlich klatschnass gegen das schwarze im zweiten Teil tauschen. Dazwischen liegen 60 Minuten „We are the World“, Udo Jürgens’ „Aber bitte mit Sahne“, Beatles Medley, englische und italienische Texte gefühlvoll nicht-geschmalzt, brillant gesungen.

Das Publikum geht mit. Es klatscht, es singt und mancher nimmt die Aufforderung des Moderators wahr und schwingt das Tanzbein. Apropos Moderator. Das macht Alexander Herzog herrlich unkorrekt in Ansage und Aussehen. Er zeigt, wofür großes Volumen des Körpers taugt: Seine Stimme ist laut, volltönend schön, bis in die höchsten Töne ausdauernd. Geballter Charme, Verführung und Witz sind Teil seiner Visitenkarte. Da wundert es nicht, wenn er anbietet, dass man die 12 Tenöre auch mit nach Hause nehmen könne. Schließlich haben sie die nächsten beiden Tage frei. Das Dutzend Energiebündel auf der Bühne lässt Sehnsüchte wach werden. Das Lächeln, die Power, Vitalität und Lebensfreude wünscht man sich in einen grauen Alltag.

Begleitet werden die Tenöre von einem Live-Trio aus zwei Keyboards (Steven Giles und Philip Bullock, England) und Schlagzeug (Igor Campis, Sizilien).

The 12 Tenors singen und tanzen in der Choreographie von Joshua Smith, der auch „Resident Tenor“ und „Dance Captain“ der Gruppe ist. Sie sind diszipliniert, die Bewegungen sitzen, frieren auf den Punkt ein. Alles singend, alles lachend, Charme versprühend.

Konkurrenz für Robbie Williams

Im zweiten Teil zu Beginn ein kurzes Programm, wie man es sich von Tenören vorstellt. Ein Operamedley, das keinen Vergleich scheuen muss mit solchen großer Bühnen. Aus Bizets Carmen „Auf in den Kampf, Torero“ oder Agustin Laras Kunstlied „Granada“ in unterschiedlichen Interpretationen durch Sänger verschiedener Nationalitäten.

Sie kommen aus Deutschland, England, Wales, Schottland, Kolumbien, Ungarn, Polen und Italien. Sie singen Cat Stevens „Father and Son“ in eigener Weise, toben zum „Wellerman Song“ über die Bühne, präsentieren herzzerreißend „Don’t cry for me Argentina“, originalnah den „Sound of Silence“ und machen Robbie Williams schwer Konkurrenz mit ihrem „Angels“, zu Herzen gehend Cohens „Hallelujah“.

Der rauschende Beifall will nicht enden, es gibt Zugaben und „Time to say good bye“, und zum Abschluss klassisch-schön-tenörig „Guten Abend, gut Nacht“.

⋌Gise Kayser-Ganter

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