Theatertage: Vorfreude aufs umfangreiche Programm, Hoffen auf den Steg

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Gemeinsame Vorfreude auf die Theatertage: Intendant Tonio Kleinknecht, Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin Tina Brüggemann, Winfried Tobias, Leiter des Kinder- und Jugendtheaters und stellvertretender Intendant, OB Frederick Brütting und Festivalleiterin Daniela Mühlbäck (v.l.)
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Das Leitungsteam des Theaters der Stadt Aalen stellt die Planung für den 19. bis 28. Mai unter dem Titel "Täglich Kunst" vor. Das erwartet die Gäste.

Aalen. Herausforderung. Vorfreude. Beide Worte fallen am Dienstagnachmittag mehrmals im Aalener Kulturbahnhof. Dort präsentierte das Leitungsteam des Theaters der Stadt Aalen das Programm für die Baden-Württembergischen Theatertage. Vom 19. bis zum 28. Mai  werden Ensembles aus Mannheim, Freiburg, Tübingen, Baden-Baden hier zu Gast sein- um nur ein paar Städte zu nennen. Bei dem 26. Festival seiner Art unter dem Titel "Täglich Kunst" werden 29 Ensembles an zehn Tagen in rund 30 Produktionen einen Querschnitt  aktueller Bühnenkunst zeigen. Insgesamt 42 Vorstellungen stehen auf dem Spielplan. 

Vorfreude bei den Theatermachern und der Stadtspitze

Intendant Tonio Kleinknecht spricht von "großer Vorfreude", auch wenn zur Pressekonferenz noch nicht niemand über den Steg habe laufen können. "Aber das wird hoffentlich noch bis Mai", so Kleinknecht. Die nun kommenden Theatertage könnten einem noch breiteren Publikum zeigen, wie die "KubAA-WG" mit Musikschule, Theater und Kino funktioniere. "Nach 1995 bin ich stolz, dass wir diese Veranstaltung hier in Aalen haben", so OB Frederick Brütting. Mehr als zwanzig Jahre ist es her, dass die Theatertage schon einmal hier zu Gast waren. Das Theater sei seit Jahrzehnten Aushängeschild für die Stadt, das mit den Theatertagen noch mehr leuchten könne. Gleichzeitig könne man "den anderen und auch dem Fachpublikum zeigen, was wir hier leisten", so Brütting. 

Herausforderung für die Stadt und das Theater

Die Theatertage auszurichten, das sei eine Herausforderung für eine Stadt von der Größe Aalens. Auch hier vor Ort sei spürbar, wie die "Unsicherheiten in unserer Welt zunehmen", so Brütting. Deshalb sei Einordnung, gesellschaftliche Debatte wichtig.  Kulturbürgermeister Karl-Heinz Ehrmann berichtet, dass man dem Deutschen Bühnenverein bereits 2018 signalisiert habe, dass man bereit sei für die Theatertage. "Die Messlatte ist da, weil es einen Vorläufer gibt", so Ehrmann. Aber die Räumlichkeiten würden dafür sprechen, dass man sich gut einreihen könne in die Liste anderer Städte. 25 Mitarbeitende habe man in Aalen im Team, was nicht viel sei. "Aber wir ziehen an einem Strang in dieselbe Richtung."

Das gibt es auf der Bühne zu sehen

"Ur- und Erstaufführungen haben am Theater Aalen gute Tradition", so Chefdramaturgin Tina Brüggemann. Allein fünf Uraufführungen gebe es im Bereich des Abendspielplans. Darunter beispielsweise "TheMagic Key" - ein Musical des Stuttgarter Schauspiels, das "neue Klangwelten" eröffne. Zu sehen seien Romanadaptionen wie Aalens "Felix Krull" oder "Der Bau" von Frank Kafka und das Tanzstück "Nurejew" in einer Uraufführung. Ebenfalls in einer Uraufführung zeige man unter der Regie von Petra Jenni, die bereits am Theater Aalen arbeitete, "Mädchen mit Hutschachtel". Ganz aktuell entstehe für die Theatertage in Zusammenarbeit mit den Opernfestspielen Heidenheim zudem "Woyzeck". Ergänzt werde der Spielplan durch einen Stückemarkt, bei dem Dramatikerinnen ihre Texte noch nicht aufgeführter Stücke präsentieren. "Nicht jede Inszenierung wird innovativ sein, aber jede zeitgenössisch", so Winfried Tobias, Leiter des Kinder- und Jugendtheaters zum Spielplan für die Altersgruppe der bis 16-Jährigen. "Mitsprache und mit Sprache", die gemeinsame Gestaltung der Gesellschaft, Klima und Mitbestimmung seien zentrale Themen der Stücke. "Und alles", ein Jugendstück des Jungen Theaters Konstanz, werfe etwa auch die Frage auf, welche Räume man heute Kinder- und Jugendlichen schaffen könne. Mit "Hey, hey, hey, Taxi" für Kinder ab 5, inszeniert vom Theater Marienbad in Freiburg, sei sogar ein Stück des Schubartpreisträgers Sasa Stanisic zu sehen. 

Theatertage auch Fachtreffen

Teil der Theatertage ist auch das Arbeitstreffen der Leitungen der baden-württembergischen Kinder- und Jugendtheater, so Tobias. 15 Kolleginnen und Kolleginnen werden dabei auch darüber sprechen, wofür Theater gut ist. "Es geht dabei um das  Theater als Diskursort und Begegnungsort, wo über aktuelle Fragen diskutiert wird und wichtige Fragen, die unser Publikum beschäftigen", so Tobias, der für die Organisation des Treffens Festivalleiterin Daniela Mühlbäck und aalen.kultur&event dankte.  

Kino, Musikschule: die Kooperationen

Vor jeder Vorstellung werden die Schülerinnen und Schüler der Musikschule Aalen ein kurzes Musikstück spielen, so Leiter Chris Wegel. "Ich freue mich sehr darauf." Der KubAA biete "superkurze" Wege, die man bereit sei, zu gehen. Das Kino am Kocher ist Austragungsort für den Stückemarkt. Gezeigt wird dort auch die Oper "Der fliegende Holländer", so Vorstand Walter Heichel. Auch mit dem Kunstverein gibt es eine Kooperation im Bereich Jugendtheater. Zudem gibt es im April bereits eine Pecha Kucha Night zum Thema "Täglich Kunst".

Wird der Steg fertig?

Es sei schön, wenn der Steg pünktlich zu den Theatertagen fertig sei. "Das aber fest zuzusagen wäre ein Versprechen, das ich womöglich nicht halten könnte", so OB Brütting. Der Steg sei ein komplexes Bauwerk, der Bau abhängig von vielen Gewerken, Unternehmen und Subunternehmen. "Aber die grüne Mitte wird fertig sein", so Brütting. Auch in Sachen Catering für die Theatertage sei man "auf einem guten Weg", ergänzt Kleinknecht. In Sachen Festivalbüro "bastele" man noch ein wenig an der Logistik. 

Wichtig zu wissen

Für Stadthallen-Besucher, die schnell in den KubAA müssen, wird ein Shuttle-Bus eingesetzt. Spielorte sind neben dem KubAA und der Stadthalle das Alte Rathaus, die Stadtkirche, der Tiefe Stollen, die Bohlschule und die Thomas-Zander-halle. Gruppentickets sind für zehn Personen günstiger als ein Einzelticket. Es gibt keine Tageskarten, aber dafür Zehnerkarten. Tickets sind erhältlich an der Theaterkasse im Alten Rathaus und der Tourist-Information, an allen bekannten Reservix-Vorverkaufsstellen sowie online. Einzelkarten: Theatersaal und Veranstaltungssaal KubAA, Altes Rathaus und Tiefer Stollen: 20 Euro. Stadthalle: ab 19,70 Euro. Kinder- und Jugendtheater 12 Euro., ermäßigt 9  Euro bis 14 Jahre: 7 Euro. Festival-10er-Kartenblock: 120 Euro: Zehn Vorstellungen nach Wahl, die Tickets können auch noch nach dem Festival verwendet werden. 

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