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Wo sich Wort und Bild die Hand reichen

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Von: Kuno Staudenmaier

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Werke des Künstler Saxa, der eigentlich Dr. Sascha Lehmann heißt, im Museum Villa Seiz .

Schwäbisch Gmünd. Was verbindet den 1. FC Köln, Audrey Hepburn, Gummibärchen und Janis Joplin? Sie alle spielen eine Rolle in den Kunstwerken von „Saxa“, der im wirklichen Leben Dr. Sascha Lehmann heißt, in seinem Werk Malerei und Text verschmelzen lässt, der jetzt im Museum Villa Seiz in Schwäbisch Gmünd ausstellt. Kunstinteressierte aus dem ganzen Land pilgern zur Eröffnung in die Villa Seiz, lassen sich von den Bildern inspirierten und hören Wortbeiträge aus Lyrik und Prosa des Künstlers.

Lagerfeld und Lindenberg

Saxas Werke wollen erforscht, besser noch, erlesen werden. Wer auf Distanz geht – bei den Quadratmeter-Bildern empfiehlt der Künstler 1,5 Meter Abstand – sieht fein herausgearbeitete Porträts, Objektzeichnungen. Um sich die Inhalte zu erschließen, muss man den Abstand verringern. Und kann dabei noch so manches lernen. Die Text-Inhalte orientieren sich stets am abgebildeten Objekt. „Karl Lagerfeld habe ich einfach Zitate zugeordnet“, sagt der Künstler.

Anders bei Udo Lindenberg, wie Kunsthistorikerin Ute Löw bei der Vernissage bemerkt: Da stehen Texte aus „Steppenwolf“ von Hermann Hesse, passend zum bekennenden Hesse-Fan Lindenberg. Bei Friedrich Dürrenmatt geht es ums Thema Gesundheit, Leser erfahren so manches über Diabetes und Saxa kennt einen Ausspruch der Literaten: „Dass ich noch lebe, habe ich Diabetes zu verdanken, sonst hätte ich mich längst totgegessen“, soll der gesagt haben.

Stilmittel Overpainting

Wie kommt es zur Verbindung von Kunst und Literatur: Beides schätzt Saxa seit seiner Kindheit. „Ich habe immer gemalt, geschrieben sowieso“, sagt er. Lange Zeit parallel. In der Findungsphase geht er mit Kohle, Öl, Acryl um. 2004, gegen Ende seines Medizinstudiums, bringt er die Ausdrucksformen zusammen. Seit 2005 kennt man sein Markenzeichen, die „Schrift-Bilder“.

Alles entsteht von Hand, der Computer hat dabei nichts zu suchen. Saxa trägt eine Skizze auf, füllt sie mit (meist) schwarzer Schriftfarbe. Nur gelegentlich greift er zum Stilmittel des Overpaintings, bringt Farbe ins Spiel und überlässt dabei den Texten die Rolle des Zweitplatzierten.

⋌⋌Kuno Staudenmaier

Die Ausstellung Wortmalerei von Saxa im Museum Villa Seiz in Schwäbisch Gmünd ist zu sehen bis zum Sonntag, 28. Mai. Öffnungszeiten Samstag und Sonntag von 14 - 18 Uhr und auf Anfrage.

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