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Wolfgang Haffner: Warum der berühmte Schlagzeuger immer gerne nach Schwäbisch Gmünd kommt

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Von: Dagmar Oltersdorf

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Wolfgang Haffner zur Probe bei Mixtown
Wolfgang Haffner zur Probe bei Mixtown © Tom

Wie Haffner sich auf der Ostalb auf seine "Silent World" Tour vorbereitet und warum er sich am 28. März die Zeit nimmt, wieder in Herdtlinsweiler zu spielen.

Wolfgang Haffner bei der Probe bei Mixtown.
Wolfgang Haffner bei der Probe bei Mixtown. © Tom

Schwäbisch Gmünd. Pause. Wolfgang Haffner hat es sich für eine gute halbe Stunde auf einem schwarzen Ledersofa im ersten Stock von Mixtown in Schwäbisch Gmünd bequem gemacht. Es ist ein Montag und die "Silent World"-Tour steht kurz bevor. Haffner ist der international bedeutendste deutsche Jazz-Schlagzeuger. Der zweifache Echo-Preisträger ist seit Jahrzehnten weltweit unterwegs. Er hat mit Stars wie Al Jarreau, Chaka Khan, Pat Metheny, Nils Landgren, Bill Evans, Manhatten Transfer, Klaus Doldinger und Bill Evans getourt und Alben aufgenommen - er ist selbst ein Star. Aber auch Produzent, Bandleader, Komponist - und ein echter Fan von Mixtown. "Mein Freund Dominik Arnold macht seit 25 Jahren die Technik für mich. Das ist für mich Familie", antwortet der 57-Jährige auf die Frage, was ihn immer wieder auf den Gmünder Gügling treibt. "Mixtown ist mit mir kreuz und quer in der Welt unterwegs." Stehe ein neue Tour an, ist es zunächst Dominik Arnold, den er anruft, so Haffner. Meist habe dieser Zeit. Wenn nicht, dann gebe es auch andere im Team, mit denen er gerne zusammenarbeite. Grundsätzlich gelte: "Wenn das Team Haffner/Arnold unterwegs ist, dann brennt nichts an", sagt der Musiker. 

All-Star-Band der deutschen Szene

Danach klingt es auch. Kurz vor seiner Pause hat Haffner bei und mit Mixtown und der "Magic Band" geprobt. In einer Art Lager, zwischen Reihen von meterhohen Regalen, in denen sich technisches Equipment stapelt, dessen Bestimmung teilweise wohl nur echte Profis kennen, ist eine komplette Bühne aufgebaut. Die Atmosphäre am Set und an der Technik davor: entspannt, konzentriert, zugewandt. Sehr wenig Worte, viel Musik.  "Wollen wir das Schlussthema noch mal machen?", fragt Haffner nach einem Song in die Runde. Wortlos setzen Sängerin Alma Naidu, Simon Oslender am Piano, Thomas Stieger am Bass und Trompeter Sebastian Studnitzky noch mal an. Die Magie funktioniert - selbst bei der Probe.

"Das ist eine All-Star-Band der deutschen Szene und ich bin sehr, sehr dankbar dafür, dass sie sich die Zeit genommen haben", sagt Wolfgang Haffner zu dieser Besetzung. "Wir stehen alle auf ähnliche Musik", erzählt er. "Musik mit Substanz." Wäre das nicht der Fall, hätte man wohl kaum zusammengefunden. Die Musik sei der Star, nicht man selbst, beschreibt er das gemeinsame Ziel. Dass die Chemie aller untereinander stimme, das sei wichtig, sagt Haffner und nimmt dabei selbst den Busfahrer nicht aus. "Wenn er uns nicht rechtzeitig sicher ans Ziel bringt, dann fällt das Konzert aus", sagt er dazu. "Ich bin als Bandleader dafür verantwortlich, dass sich jeder wertgeschätzt und gut fühlt", so der Musiker. Bei den laufenden Proben gehe es deshalb um die Vibes, die Stimmung, die Wellenlänge. "Die richtigen Noten kann ja jeder zuhause üben." Dass nicht einer zehn, der andere kein Solo habe, das gelte es auszuloten. "Wer am wenigsten davon braucht, das bin ich." Er stehe ohnehin auf dem Plakat ganz groß. "Es geht aber nicht um mich allein, sondern das Gesamte. Es geht um uns alle." Man rolle mit dem gesamten Team durch die Lande. "Und das macht Spaß." 

Die Atmosphäre zählt

Zwischen all dem "durch die Lande touren", zu dem auch Konzerte in Hong Kong und Brasilien gehören, wird Wolfgang Haffner am Dienstag, 28. März, mit der "Magic Band" Teile seines neuen Albums und auch ein paar Stücke aus seinem Fundus bei einer "Jazz Night"  im Hofcafé Herdtlinsweiler vorstellen. "Wir haben einen Tag frei während der Tour. Dann haben wir uns gesagt: wir wollen doch keinen Tag frei. Dann spielen wir lieber hier am Ort. Und das Hofcafé liebe ich", erzählt der Schlagzeuger. Die Atmosphäre dort sei einfach schön und immer, wenn er in Schwäbisch Gmünd sei, trinke er dort ein- zweimal einen Kaffee zwischendurch. "Es ist einfach ein toller Menschenschlag hier." Dass es nicht immer 60 000 Menschen sind, die mit Haffner als künstlerischem Leiter der "Stars im Luitpoldhain" in Nürnberg zuhören, sei nicht wichtig.  "Es geht um Qualität und Essenz: Lieber 80 Menschen, die zuhören, als 30 000, denen es nicht wichtig ist, was sie hören", sagt der Musiker. 

Konzert: Dienstag, 28.März, Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, VVK im Hofcafé in Herdtlinsweiler. Am 29. März spielt Wolfgang Haffner in der Scala in Ludwigsburg. 

Dominik Arnold von Mixtown.
Dominik Arnold von Mixtown. © Tom
Wolfgang Haffner und die Magic Band bei Mixtown.
Wolfgang Haffner und die Magic Band bei Mixtown. © Tom
Wolfgang Haffner zur Probe bei Mixtown
Wolfgang Haffner zur Probe bei Mixtown © Tom
Wolfgang Haffner zur Probe bei Mixtown
Wolfgang Haffner zur Probe bei Mixtown © Tom
Wolfgang Haffner probt mit der Magic Band bei Mixtown.
Wolfgang Haffner probt mit der Magic Band bei Mixtown. © Oltersdorf, Dagmar
Wolfgang Haffner probt mit der Magic Band bei Mixtown.
Wolfgang Haffner probt mit der Magic Band bei Mixtown. © Oltersdorf, Dagmar
Wolfgang Haffner bei der Probe bei Mixtown.
Wolfgang Haffner bei der Probe bei Mixtown. © Oltersdorf, Dagmar
Mixtown
Mixtown © Tom
Mixtown
Mixtown © Tom

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