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Bagger beißt die Eisenbahnbrücke bei Schwabsberg weg

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Von: Jürgen Eschenhorn

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Ein selten zu erlebendes Bild: Der Bagger beißt sich Stück für Stück durch die Bahnbrücke bei Schwabsberg. Am Samstagabend ist sie Geschichte.
Ein selten zu erlebendes Bild: Der Bagger beißt sich Stück für Stück durch die Bahnbrücke bei Schwabsberg. Am Samstagabend ist sie Geschichte. © Jürgen Eschenhorn

Die alte Eisenbahnbrücke bei Schwabsberg ist Geschichte: Schaulustige erleben einen spektakulären Abriss. Wie es in den kommenden Wochen an der Baustelle weitergeht.

Rainau-Schwabsberg

Seit 1866 sind die sogenannten Widerlager der Schwabsberger Eisenbahnbrücke gestanden, 44 Jahre führte die letzte Fahrbahnauflage hinüber – am Samstag ist die alte Brücke über die Bahn dann abgerissen worden. An ihrer Stelle wird bereits in den nächsten Tagen die neue entstehen.

Am Freitagabend hatten die Vorbereitungen für den Abbruch begonnen. Über die Gleise waren zunächst Schaumstoffmatten, große Platten und weiteres Dämmmaterial gelegt worden, dann eine etwa 1,30 Meter dicke Schotterschicht. „Damit sollten die Gleise und die Schwellen so geschützt sein, dass sie nicht beschädigt werden, auch nicht durch herabfallende große Betonbrocken“, sagt Heiko Bohn, Bauleiter vom Landratsamt. Die Bahn schreibe nur etwa 70 Zentimeter Dämmschicht vor.

Ab etwa 6 Uhr macht sich dann ein 50-Tonnen-Bagger einer Sindelfinger Spezialfirma an den Abbruch der Betonauflage der Fahrbahn. Mit einem Meißel wird das Material zunächst aufgelockert, dann mit einer großen, zangenähnlichen Vorrichtung, die mit rund 600 Tonnen Druck arbeitet,  „abgebissen“. Immer wieder wechselt der Baggerfahrer das Werkzeug, je nach Situation, ist doch der Beton mit „viel Eisen armiert“, wie Bauleiter Christian Nagler von Awus Bau beschreibt. Als die Fahrbahn zu zwei Drittel weg ist, macht sich der Bagger an die alten Widerlager. Inzwischen hatten Arbeiter der Awus Bau Schalplatten als Schutz vor die bereits fertigen Widerlager der neuen Brücke gestellt. Die alte Auflage der Brücke wird etwa 150 Kubikmeter Abbruchmaterial ergeben, die beiden Widerlager mindestens 700 Tonnen, erklärt Bohn. Große Brocken Abbruch werden von einem zweiten Bagger bereits auf die Seite geräumt.  Immer wieder bleiben Passanten stehen und schauen interessiert zu. Ein Anwohner sagt: „Insgesamt war der Baulärm nicht so laut wie der Lkw-Verkehr an normalen Tagen.“

Am Abend ist die Brücke weg – bis auf den Schutt. Der wurde in der Nacht auf Sonntag von den Gleisen geräumt. In den nächsten Tagen wird die Auflage der neuen Brücke vorbereitet, sie soll am 22. Juni betoniert werden, wie Nagler sagt. Die Bahnstrecke selbst soll am kommenden Freitag wieder freigegeben werden, die neue Brücke voraussichtlich im November eingeweiht werden, ergänzt Bohn.

Ein zweiter Bagger räumt die Brocken weg.
Ein zweiter Bagger räumt die Brocken weg. © Jürgen Eschenhorn
Schwabsberg Abbruch Bahnbrücke
Schwabsberg Abbruch Bahnbrücke © Jürgen Eschenhorn
Vor die neuen Widerlager werden Schaltafeln als Schutz gestellt.
Vor die neuen Widerlager werden Schaltafeln als Schutz gestellt. © Jürgen Eschenhorn
Mit der Zange kann der Bagger einen Druck von bis zu 600 Tonnen erzeugen.
Mit der Zange kann der Bagger einen Druck von bis zu 600 Tonnen erzeugen. © Jürgen Eschenhorn
Kein alltäglich zu erlebendes Geschehen
Kein alltäglich zu erlebendes Geschehen © Jürgen Eschenhorn
Bald ist es geschafft.
Bald ist es geschafft. © Jürgen Eschenhorn
Ein spektakuläres Bild
Ein spektakuläres Bild © Jürgen Eschenhorn
Stück für Stück biss sich der Bagger vor.
Stück für Stück biss sich der Bagger vor. © Jürgen Eschenhorn
Es staubte mächtig
Es staubte mächtig © Jürgen Eschenhorn
Arbeiten in Schieflage
Arbeiten in Schieflage © Jürgen Eschenhorn
Die Widerlager der neuen Brücke sind bereits fertig.
Die Widerlager der neuen Brücke sind bereits fertig. © Jürgen Eschenhorn
Schneller Werkzeugwechsel beim 50-Tonnen-Bagger.
Schneller Werkzeugwechsel beim 50-Tonnen-Bagger. © Jürgen Eschenhorn
Schalplatten werden als Schutz der neuen Widerlager genutzt.
Schalplatten werden als Schutz der neuen Widerlager genutzt. © Jürgen Eschenhorn

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