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Fast 30 Jahre Hilfe von der Ostalb

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Von: Michael Länge

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Bittere Armut: Es regnet durchs Dach. Wände sind feucht. Ein kleiner Holzofen soll wärmen. So lebt diese kleine Familie in Nordarmenien.
Bittere Armut: Es regnet durchs Dach. Wände sind feucht. Ein kleiner Holzofen soll wärmen. So lebt diese kleine Familie in Nordarmenien. © Familie in Nordarmenien

Seit dem Erdbeben im Jahr 1998 engagieren sich Menschen aus und um Gmünd und aus dem ganzen Ostalbkreis in Armeniens Hauptstadt Eriwan und in Nordarmenien.

Schwäbisch Gmünd / Aalen

Das Projekt, das einst in Gmünd begann, ist in fast 30 Jahren über Gmünds Grenzen hinaus in den Ostalbkreis hineingewachsen: Die „Küche der Barmherzigkeit“, die bedürftige Menschen in Armenien unterstützt, gehört gewiss zu den am längsten laufenden Hilfsaktionen im Land Baden-Württemberg. Träger der Aktion ist seit 1994 der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes Baden-Württemberg. Die Gmünder Tagespost unterstützt und begleitet das Projekt seit 2002. Das DRK und die GT konnten und können dabei auf äußerst engagierte Menschen setzen, die die Hilfe durch viele Aktionen im Bewusstsein der Menschen in und um Gmünd und im Ostalbkreis halten. Zuvorderst die beiden Pfarrer Karl-Heinz Scheide und Alfons Wenger, die mehr als zwei Jahrzehnte um Spenden geworben haben. An ihrer Seite der frühere Landrat Klaus Pavel, der im Jahr 2002 die Schirmherrschaft für die „Küche der Barmherzigkeit“ übernommen hatte. Und mit dem Beginn seines Ruhestands und dem Ausscheiden der beiden Pfarrer einen Lenkungskreis mit Gmünds Bürgermeister Christian Baron, Dekanin Ursula Richter, Dekan Robert Kloker, dem früheren Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Scheffold und GT-Redaktionsleiter Michael Länge ins Leben rief. Pavel ist Sprecher dieses Lenkungskreises.

In diesen nunmehr etwa 21 Jahren haben die Leserinnen und Leser dieser Zeitung und die Menschen in und um Gmünd und im Ostalbkreis knapp vier Millionen Euro für alte und arme Menschen in Armenien gesammelt. War es in den Jahren nach 2002 noch möglich, 700 alten Menschen in Armeniens Hauptstadt Eriwan und 300 Kindern und Jugendlichen im vom Erdbeben im Jahr 1988 noch heute gebeutelten Nordarmenien ein warmes Essen zu finanzieren, sind es aktuell noch etwa 500 bedürftige Menschen, denen die „Küche der Barmherzigkeit“ helfen kann. Ursache für den Rückgang ist nicht eine mangelnde Spendenbereitschaft im Ostalbkreis, sondern zunehmend schlechtere Wechselkurse vom Euro in armenische Dram und gewaltig steigende Lebensmittel- und Energiepreise. Erschwerend hinzu kamen in den vergangenen Jahren die Corona-Pandemie und der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt mit Aserbaidschan um Bergkarabach, aus dem sich immer wieder Kriegssituationen entwickeln. Deshalb hat die „Küche der Barmherzigkeit“ auch immer wieder Projekte entwickelt, die Flüchtlingen aus Bergkarabach oder auch Syrien helfen. Und Kindern und Jugendlichen, die unter Krieg, Flucht und Armut leiden. Hier haben jüngst auch Gmünd und der Ostalbkreis mit 25 000 Euro geholfen. Wie auch in Nordarmenien, wo Menschen in ärmlichsten Verhältnissen in Containern oder Wohnungen leben, die man kaum als solche bezeichnen kann. 35 Jahre nach dem Erdbeben.

Wie Sie für Armenien spenden könne

Spenden für die „Küche der Barmherzigkeit“ können auf dieses Konto der Kreissparkasse Ostalb eingezahlt werden: BIC OASPDE6AIBAN DE68614500500440752987

Im Oktober 2022 begann im „Haus der Hoffnung“ in Eriwan die 29. Saison der „Küche der Barmherzigkeit“. Bis ins Frühjahr hinein erhalten dort arme und alte Menschen, die von ihrer kargen Rente nicht leben können, einmal am Tag eine warme Mahlzeit.
Im Oktober 2022 begann im „Haus der Hoffnung“ in Eriwan die 29. Saison der „Küche der Barmherzigkeit“. Bis ins Frühjahr hinein erhalten dort arme und alte Menschen, die von ihrer kargen Rente nicht leben können, einmal am Tag eine warme Mahlzeit. Fotos: mil © Küche der Barmherzigkeit

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