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Gelingt die Fusion zum neuen Ostalbdekanat?

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Von: Ulrike Schneider

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Bei der Frühjahrssynode des evangelischen Kirchenbezirks stand die Fusion der Dekanate Aalen und Schwäbisch Gmünd zur Abstimmung. Einmütig hat das Aalener Gremium für ein künftiges evangelisches Ostalbdekanat votiert.
Bei der Frühjahrssynode des evangelischen Kirchenbezirks stand die Fusion der Dekanate Aalen und Schwäbisch Gmünd zur Abstimmung. Einmütig hat das Aalener Gremium für ein künftiges evangelisches Ostalbdekanat votiert. © Ulrike Schneider

Das Kirchenkreis-Parlament der Protestanten hat in Aalen getagt. Wie um ein gemeinsames Dekanat von Aalen und Gmünd debattiert wird, wo dessen Sitz ist und wer Dekan wird.

Aalen

Selten war die Spannung so groß wie vor dieser Frühjahrssynode des evangelischen Kirchenbezirks Aalen. Bei der Sitzung des evangelischen Kreis-Kirchenparlaments stand die Fusion der beiden Dekanate Aalen und Schwäbisch Gmünd zur Diskussion und Abstimmung. Am Ende war selbst Ralf Drescher vom eindeutigen Ergebnis des Votums überrascht, wie der Aalener Dekan schließlich einräumte.

Die Gespräche zu einer Fusion der Dekanate, die zum 1. Januar 2026 vollzogen werden soll, laufen bereits seit Sommer vergangenen Jahres. An diesem Abend im evangelischen Gemeindehaus liegt der Ball zunächst bei den Aalener Synodalen, sich für oder gegen eine Fusion der beiden bislang unabhängigen Kirchenbezirke auszusprechen.

Die Gründe für eine Fusion

Dekan Ralf Drescher referiert die Gründe. Der Pfarrplan 2030 sehe vor, dass ab 2030 noch 18 Pfarrstellen vorgesehen sei. „Das bedeutet eine Kürzungsquote von 22,6 Prozent oder 5,25 Pfarrstellen“, sagt Drescher und blickt auch auf die Gmünder Situation. Dort seien – ebenfalls ab 2030 – noch 14,5 Pfarrstellen einkalkuliert. Das entspreche einer Kürzungsquote von 22,7 Prozent oder 4,25 Stellen. „Ein fusionierter Kirchenbezirk Ostalb hätte dann insgesamt noch 32,5 Pfarrstellen für die Versorgung der Gemeinden zur Verfügung.“ Mit diesen Zahlen im Blick versichert Drescher, bei den Fusionsgesprächen die Überlegungen beider Kirchenbezirke zur Umsetzung der Pfarrpläne konzertiert zu besprechen und aufeinander abzustimmen. Drescher äußert sich auch zu den Sparplänen auf der mittleren Leitungsebene, wo die Strukturen jetzt angepasst werden.

Auslöser und Sitz des Dekanats

Insgesamt werden in den nächsten Jahren circa 15 Dekastellen wegfallen. Das habe, so der Aalener Dekan, zur Folge, dass es zur Fusion von Kirchenbezirken kommen müsse. Da die Gmünder Dekanin Ursula Richter am 1. November in den Ruhestand gehe, werde ihre Stelle nicht mehr als solche besetzt werden. „So steht nun eine möglichst kreisscharfe Fusion der beiden Kirchenbezirke Aalen und Schwäbisch Gmünd an“, sagt Drescher und erklärt, dass der Sitz des evangelischen Ostalbdekanats in Aalen sein werde. In der Übergangszeit bis 2026 verantwortet der Gmünder Laienvorsitzende Wolfgang Schmidt, die Verwaltung des Gmünder Kirchenbezirks. Dekan Ralf Drescher wird für Pfarrerinnen und Pfarrer zuständig sein.

Wolfgang Schmidt, Vorsitzender der Gmünder Synode und Bruder von Heinz Schmidt, der im Aalener Kirchenbezirk die gleiche Funktion hat, betont in seinem Grußwort, dass die beiden Dekanate sich auf dem Weg gemacht hätten, um alles zu regeln und neu zu schaffen, was nötig sei für die Fusion.

Bedarf für eine Diskussion?

Einem kurzen Abriss von Heinz Schmidt, mit dem, was in der „Steuerungsgruppe“ seit Sommer festgezurrt wurde, und einigen Anmerkungen folgte die Abstimmung.

Votum der Aalener Synodalen

Mit einem einstimmigen Votum haben die Vertreterinnen und Vertreter des evangelischen Kirchenbezirks Aalen einer Fusion mit dem Gmünder Kirchenbezirk zugestimmt. „Dieses Ergebnis freut mich sehr“, betonte Drescher. Es sei Motivation für die sogenannte Steuerungsgruppe, die den Prozess voranbringe.

Wann die Gmünder abstimmen

Noch müssen die Gmünder Kirchenparlamentarier die Fusion beschließen. Sie tagen am kommenden Freitag, 5. Mai, in Lorch-Waldhausen.

Lesen Sie dazu:

Ein wichtiger erster Schritt: Ein Kommentar von Ulrike Schneider über das neue Ostalbdekanat.

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