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Gewalt: Präventionsarbeit soll helfen

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Beim dreitägigen Waldprojekt der Schillerrealschule Schwäbisch Gmünd im Jahr 2022
Beim dreitägigen Waldprojekt der Schillerrealschule Schwäbisch Gmünd im Jahr 2022 © privat/LRA

Neue Gewaltformen und fehlendes demokratisches Bewusstsein erfordern neue Strategien. Welche Ansatzpunkte die Koordinationsstelle „Prävention“ hat und welche Klassenzimmer-Theaterstücke es gibt.

Aalen

Der Präventionsarbeit im Ostalbkreis kommt nach wie vor ein hoher Stellenwert zu. Die Koordinationsstelle „Prävention“ im Aalener Landratsamt blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem zusammen mit vielen Akteuren die unterschiedlichsten Veranstaltungen und Angebote umgesetzt werden konnten. Im Vergleich zu vorangegangenen Jahren sind neue Gewaltformen wie etwa Cybermobbing noch deutlicher zutage getreten. Und auch das Bewusstsein für Demokratie als Privileg zu stärken, gewinnt an Bedeutung und wurde ein Teilziel der Präventionsarbeit.

Waldpädagogik

Besonders das „Waldpädagogik-Programm“ konnte im vergangenen Jahr nach einem Jahr coronabedingter Pause wieder umgesetzt werden. In Kooperation mit ForstBW und der Schillerrealschule in Schwäbisch Gmünd, wurde ein dreitägiges Waldprojekt mit finanzieller Unterstützung durch Soroptimist Schwäbisch Gmünd organisiert. Das Projekt beinhaltete ein Programm, in dem die Kinder und Jugendlichen in Begleitung von Waldpädagogen und Lehrern gemeinsam gekocht, gespielt, gearbeitet, gebastelt und im Wald in ihren Zelten übernachtet haben. Immer im Hinblick darauf, die Hilfsbereitschaft, das Teilen und das Miteinander zu stärken und dadurch positive Auswirkungen auf den Schulalltag zu erreichen. Das Highlight waren die selbstgebauten Autos aus Holz, das die Teilnehmenden selbst gesägt haben und die darauffolgende Fahrt mit ihnen.

Medien

Nach großen Erfolgen im Jahr 2021 startete die zweite Runde der Inforeihe „Medien-Durchblick“. Bei dieser Medienkompetenz-Reihe spielen vor allem die Sensibilisierung für eine komplexe Mediengesellschaft und das Aufzeigen von Chancen und Risiken moderner Technologien eine beachtliche Rolle. Das begonnene Programm wird dieses Jahr fortgeführt. Dort werden Themen wie „Der Einsatz der App „Actionbound“ zu sozialpädagogischen Zwecken“ oder „Diagnose „Mediensucht“ - die Risiken und Nebenwirkungen“ behandelt oder Workshops für Schüler wie „Ran ans Mikro! Podcast = genau mein Ding“ angeboten.

Neben dieser Kompetenzreihe gab es einen „Digitalen Elternabend“ von Clemens Beisel in Zusammenarbeit mit dem Suchtbeauftragten des Landratsamts Ostalbkreis. Dies umfasste mehr als zehn Video-Einheiten, in denen Beisel den gesunden Umgang mit Smartphones und den damit verbundenen Einsatz der Sozialen Medien thematisierte.

Gewaltprävention

Das „Max Besser-Programm“ blieb auch 2022 sehr gefragt, und es erschien bereits die dritte Auflage. Die Anfragen von Kindergärten als auch Schulen gehen mittlerweile weit über Baden-Württemberg hinaus, was für den Erfolg des Programmes spricht. Mit seinen grundlegenden Themen wie Respekt, Akzeptanz und Toleranz verknüpft mit Hochaktuellem kann sich das Konzept optimal in den Schulstunden umsetzen lassen.

Damit der Einstieg in das Programm „Max Besser“ für Lehrkräfte noch einfacher wird, gibt es seit dem vergangenen Jahr einen Erklär-Film. Die Eltern werden seitdem auch miteinbezogen, denn es gibt nun ergänzende Beihefte mit dem systematischen Ansatz, einem Kalender und einem Elternbrief. Ein weiteres Highlight war die Aufnahme von Musik durch professionelle Sängerinnen, die „Max Besser“ begleitend unterstützen.

Außerdem startete die 19. Auflage der thematischen Reihe „Gewaltprävention“. Sie richtete sich an die pädagogischen Fachkräfte, um diese in den unterschiedlichsten Fachbereichen für ein umfassendes Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche zu schulen.

Theater

Das Theater als Präventionsmethode hat sich weiter bewährt. In Zusammenarbeit mit der „Stoa“ Aalen konnten zwei neue Stücke für das Klassenzimmer ergänzt werden. Das erste Stück, „Goldzombies“, behandelt die Themenbereiche Krieg, Identität und inneren Druck. „Schwalbenkönig“ ist das zweite Präventionsstück und diskutiert die Themen „Erwachsenwerden“ und „Identität“. In diesem Jahr wird es, nach den bisherigen Lehrersichtveranstaltungen, möglich sein, das Theater für das Klassenzimmer zu buchen.

Kooperationsausbau

Im vergangenen Jahr wurde somit in der Prävention einiges erreicht. Dazu gehört auch der Ausbau der Kooperation mit den Präventionsbeauftragten an den Schulen, aber auch das Zusammenwirken mit den Schulsozialarbeitenden und den Pädagoginnen und Pädagogen.

Darüber hinaus wurde in Absprachen mit der Kommunalen Kriminalprävention (KKP) und der Polizei gearbeitet. „Im Gesamten hat dies zum deutlich verbesserten Austausch zwischen der Koordinationsstelle „Prävention“ und den einzelnen Fachleuten aus den unterschiedlichsten Bereichen geführt“, so das Resümee der Koordinationsstelle „Prävention“.

Alle Veranstaltungen, Fortbildungen und Aktionen für das Jahr 2023 gibt es unter www.praevention.ostalbkreis.de bei der Koordinationsstelle⋌Prävention.

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