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Großes Interesse an Methode

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Mobile Schlachtung von Rindern im Herkunftsbetrieb: Planungen einer Projektgruppe aus der Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb weit fortgeschritten.

Aldorf

Über 70 Interessierte aus den Bereichen Tierhaltung und Schlachtung waren zum Infoabend in die Alfdorfer Mehrzweckhalle gekommen, um sich über die Möglichkeiten der mobilen Schlachtung von Rindern zu informieren. Eine Projektgruppe aus der Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb ist in ihren Planungen zur Umsetzung schon weit vorangeschritten.

Stress schlecht für Qualität

Der Transport zum Schlachthof bedeutet für ein Tier großen Stress, egal wie gut und artgerecht es zuvor gehalten wurde. Dies beeinflusst auch die Fleischqualität. Eine Möglichkeit, diesen Weg zumindest einigen Tieren zu ersparen, ist die Schlachtung dort, wo das Tier gelebt hat.

Beim Infoabend der Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb waren auch die Landwirtschafts- und Veterinärämter mit ihren Ansprechpartnern vertreten. Gerd Holzwarth, Dezernent für Forst, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Vermessung im Rems-Murr-Kreis, freute sich über das große Interesse an der Initiative.

Martina Schlipf vom Veterinäramt Ostalbkreis stellte den Rechtsrahmen für Schlachtungen im Herkunftsbetrieb vor. Der Ostalbkreis begleitet bereits seit einiger Zeit Betriebe, die Rinder per Kugelschuss auf der Weide betäuben und töten.

Wie eine Gruppe aus zwei Metzgern und vier Landwirten aus der Bio-Musterregion die Schlachtung in ihren Betrieben umsetzen will, stellte Biolandwirt Helmut Voltz vor. Gemeinsam gründeten sie im Dezember eine GbR und möchten nun weitere Interessenten und Nachahmer finden.

Lebhaft diskutiert wurde über die EU-rechtlichen und bundesweiten gesetzlichen Vorgaben. Hier gehen bei manchen Regelungen die Meinungen stark auseinander.

„Dass sich so viele für das Thema mobile Schlachtung interessieren und heute dafür hierhergekommen sind, zeigt, wie wichtig den Landwirtinnen und Landwirten das Wohlergehen ihrer Tiere ist.“, sagt Michael Stuber, Leiter des Landwirtschaftsamtes Rems-Murr-Kreis. Reinhard Dingler, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereiches Landwirtschaft im Ostalbkreis, ergänzt „Die große Resonanz des Projektes freut uns sehr und wir hoffen, dass sich darüber neue Wege für Tierhalter und Metzgereien auftun.“

Wollen Tierhalter oder Metzgereien in die mobile Schlachtung einsteigen, lohnt es sich, sich mit anderen zusammenzutun, da beispielsweise ein Schlachtanhänger gut gemeinsam genutzt werden kann.

Die Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb will Informationen über aktive Gruppen bündeln und Kontakte vermitteln. Info: v.brosche@rems-murr-kreis.de oder (07191) 895-4110.

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