Mit Sprengstoff und Raketen beladen: Unfall mit US-Militärfahrzeugen auf der A6
Autobahn viele Stunden gesperrt. Zwei Schwerverletzte. Transportgut nicht beschädigt.
Kirchberg an der Jagst.
Nach dem schweren Unfall mit einem US-Militärkonvoi auf der A6 am Donnerstagnachmittag zogen sich die Bergungsarbeiten in Richtung Nürnberg bis zum Freitagmorgen. Die Gegenfahrbahn in Fahrtrichtung Heilbronn konnte bereits gegen 4 Uhr geöffnet werden. Bei einem Folgeunfall am Stauende ist am Freitagmorgen ein 61-jähriger Lkw-Fahrer gestorben, teilt die Polizei mit. Während der Unfallaufnahme war die A6 erneut voll gesperrt.
Raketen und Sprengstoff an Bord
Kurz nach der Anschlussstelle Kirchberg Jagst in Fahrtrichtung Nürnberg hat sich am Donnerstag gegen 15 Uhr ein Unfall ereignet, bei dem zwei in einem Konvoi fahrenden Transport-Lkw der US-Army beteiligt waren. Die Militärfahrzeuge transportierten laut Polizeiangaben Raketen und Sprengstoff, an denen keine Zündmechanismen montiert waren. Die Unfallstelle wurde nach Bekanntwerden der möglichen Gefahrenlage von der Polizei vorsorglich weiträumig abgesperrt und die Autobahn in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt.
Wie die Polizei berichtet, war der Konvoi mit insgesamt fünf Fahrzeugen auf der Autobahn unterwegs, als bei einem Spurwechsel der Lenker des dritten Sattelzuges im Konvoi den Abstand falsch einschätzte und mit dem Führerhaus in das linke hintere Fahrzeugeck des vorausfahrenden Sattelzuges prallte.
Lastwagen brennt
Durch den Aufprall wurde das Führerhaus des einscherenden Lastwagen abgerissen, wobei das Fahrzeug in Brand geriet. Der dahinterfahrende Sattelzug konnte sein Fahrzeug rechtzeitig abbremsen und kam auf der rechten Fahrspur zum Stillstand. Das letzte Fahrzeug im Konvoi wich zur Vermeidung eines Auffahrunfalls aus und kam auf dem Grünstreifen zum Stehen. Der brennende Lastwagen konnte durch die alarmierte Feuerwehr rasch gelöscht werden.
Rettungshubschrauber im Einsatz
Bei dem Unfall wurden der Fahrer sowie der Beifahrer des unfallverursachenden Lastwagen schwer verletzt. Der Beifahrer musste notärztlich versorgt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Die Insassen des zweiten Sattelzuges im Konvoi wurden leicht verletzt. Sie wurden mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
Transportgut nicht beschädigt
Wie die Polizei am frühen Freitagmorgen mitteilt, konnte durch vor Ort eintreffende Spezialisten der US Army inzwischen festgestellt werden, dass das Transportgut bei der Kollision nicht beschädigt wurde, sodass es mittels eines Autokrans gefahrlos auf Ersatzfahrzeuge der US-Army umgeladen und die verunfallten Lastwagen anschließend geborgen werden können.
Mit der Umladung des Transportgutes und Bergung der Sattelzüge wurde am Freitag gegen 2 Uhr begonnen. Die Bergungsarbeiten in Fahrtrichtung Nürnberg sind Stand 5 Uhr noch im vollen Gange und können laut Schätzungen der Polizei erst gegen 8 Uhr beendet werden. Die Gegenfahrbahn in Fahrtrichtung Heilbronn konnte bereits gegen 4 Uhr geöffnet werden.
Zur Bewältigung der Gefahrenlage waren die Feuerwehren aus Schwäbisch Hall, Kirchberg und Ilshofen, das Technische Hilfswerk, der Rettungsdienst, die Bereitschaft des DRK, Vertreter der US-Army, Feldjäger der Bundeswehr, der Kampfmittelbeseitigungsdienst, die bayerische Polizei, Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz sowie des Polizeipräsidiums Aalen im Einsatz eingebunden.
